Toronto Raptors (2) - Brooklyn Nets (7) 104:99 ( BOXSCORE ), Serie: 2-0

Fred VanVleet wachte in der zweiten Halbzeit auf und war schließlich mit 24 Punkten Topscorer (8/22 FG, 3/11 3FG, 10 Assists), gemeinsam mit Norman Powell (11/17 FG). Auch Pascal Siakam (19) und Kyle Lowry (21, 9 Rebounds) waren in den entscheidenden Momenten zur Stelle, auch wenn die Raptors nach 50 Prozent in Spiel 1 dieses Mal nur ganz schwache 25,7 Prozent ihrer Dreier trafen (9/35, Brooklyn auch nur 34,1 Prozent, 14/41).

Jarrett Allen (14 Punkte, 15 Rebounds) entschied das Center-Duell gegen Marc Gasol (0 Punkte!) deutlich für sich, auch Backup Serge Ibaka machte es nur bedingt besser (8 und 6). Die Steigerung der Raptors im Schlussviertel sorgte jedoch dafür, dass das Rebounding-Duell fast ausgeglichen war (44:46). 17 Turnover, welche Toronto für 23 Punkte nutzte, brachen den Nets das Genick, selbst gelangen ihnen nur 9 Punkte nach Ballverlusten.

Die personell arg gebeutelten Nets vertrauten notgedrungen auf eine Achter-Rotation. Für Caris LeVert, der einen gebrauchten Tag erwischte (16, 5/22 FG), sprangen Garrett Temple (21, 5/11 3FG) und Timothe Luwawu-Cabarrot (17, 6/16 FG) in die Bresche. Außerdem scorten Joe Harris (14, 4/7 3FG) und Tyler Johnson (12) zweistellig. Neben Johnson steuerten die Reservisten Rodions Kurucs und Chris Chiozza allerdings nur 5 weitere Punkte bei.

Während es bei den Raptors keine Veränderungen im Starting Lineup gab und wie gewohnt Lowry, VanVleet, Siakam, Ibaka und Gasol randurften, rutschte bei den Nets der in Spiel 1 so starke Luwawu-Cabarrot (26 Punkte, Topscorer) in die Startformation. Kurucs musste weichen, Veteran Jamal Crawford fehlte aufgrund einer Oberschenkelzerrung weiterhin.

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Raptors straucheln lange - starkes Schlussviertel reicht

Temple eröffnete das Spiel mit einem Dreier, damit hatte er nach wenigen Sekunden schon genauso viele Treffer auf dem Konto wie im vorherigen Spiel (1/10 3FG). Brooklyn machte das Spiel schnell, versenkte seine Dreier und dominierte in der Zone. Die Folge war eine zweistellige Führung nach fünf Minuten, jeder Nets-Starter hatte bereits gepunktet. Die Raptors sammelten sich jedoch schnell und konterten mit einem 13:0-Lauf, Siakam war direkt heiß (14 Punkte in Viertel eins). Nach zwölf Minuten waren die Kanadier wieder auf 29:33 dran.

Auch im zweiten Abschnitt wehrten sich die Nets tapfer, konnten ihre offensive Produktion aber gegen eine verbesserte Defense nicht aufrechterhalten. Die Raptors attackierten zunehmend die Zone, vor allem in Person von Norman Powell (11 Punkte zur Halbzeit). In einem äußerst zerfahrenen Spiel mit unfassbar vielen Unzulänglichkeiten (kombinierte 2/21 3FG in Viertel zwei!) besorgte Lowry an der Linie die erste Toronto-Führung, zur Pause war Brooklyn wieder knapp vorne: 53:50.

Brooklyn kam mit einem 10:0-Run aus der Kabine, dann wachte der bis dahin schwache VanVleet auf und schlug mit einem persönlichen 10:0-Lauf zurück. Beide Teams hatten bereits zur Mitte des Viertels das Foullimit erreicht, was den Spielfluss zusätzlich hemmte. Die Nets reboundeten deutlich besser, unter anderem 15 Punkte vom Temple im dritten Abschnitt hielten die Nets auch nach 36 Minuten in Front: 80:74.

Der sichtlich unzufriedene Raptors-Coach Nick Nurse hatte in der Folge endlich vereinzelt Grund zur Freude. Toronto erspielte sich teilweise hochprozentige Würfe, O.G. Anunoby besorgte die erste Führung in Halbzeit zwei. Und tatsächlich sollte das Spiel nun in Richtung des Favoriten kippen, begünstigt durch ein Dreipunktspiel von Lowry. Interessante Randnotiz: Das Crunchtime-Lineup der Raptors aus Lowry, VanVleet, Powell, Anunoby und Siakam stand in der Regular Season exakt zwei Minuten gemeinsam auf dem Court.

Die Nets blieben allerdings bis zum Schluss in Schlagdistanz, da Toronto einen Wurf nach dem anderen auf den Ring setzte. Ein Dreier von Luwawu-Cabarrot stellte in der Schlussminute auf 99:102, eine Shotclock-Violation von Anunoby brachte Brooklyn sogar noch die Chance auf den Ausgleich. Ein Ballverlust, erzwungen durch Lowry, machte alle Hoffnungen zunichte, Powell setzte per Transition-Dunk den Schlusspunkt.