Milwaukee Bucks (1) - Orlando Magic (8) 110:122 ( BOXSCORE ), Serie: 0-1
Der aktuelle (und wohl auch kommende) MVP versenkte 12 seiner 25 Würfe (3/7 3FG) und schnappte sich 17 Rebounds, traf aber im Angriff auch mehrere Male nicht die richtige Entscheidung. Insbesondere seine Co-Stars Khris Middleton (14, 4/12 FG) und Brook Lopez (5, 2/9 FG) enttäuschten auf ganzer Linie, während Eric Bledsoe 15 Punkte und George Hill 16 von der Bank beisteuerte.
Die Bucks offenbarten an beiden Enden des Feldes ungewohnte Defizite. Mit einem Defensiv-Rating von 102,5 waren sie in der Regular Season einsame Ligaspitze, gegen Orlando ließen sie eine Dreierquote von 39 Prozent (16/41) und eine Feldwurfquote von fast 50 Prozent zu (44/89). Die Saison-Serie hatte Milwaukee noch mit 4-0 für sich entschieden.
Überragender Mann aufseiten der Magic war Nikola Vucevic mit 35 Punkten (15/24 FG, 5/8 3FG) und 14 Rebounds, doch auch der Supporting Cast war gut aufgelegt. Fünf weitere Spieler scorten zweistellig, der beste kam in Person von Terrence Ross von der Bank (18). D.J. Augustin kam auf ein Double-Double (11 Punkte, 11 Assists), Evan Fournier erzielte sämtliche 9 Punkte (3/7 3FG) im vierten Viertel und machte mit diesen drei Dreiern den Deckel drauf.
"Wir kümmern uns nicht darum, was andere sagen. Wir sind einfach rausgegangen und haben an beiden Enden des Feldes ein großartiges Spiel gespielt", sagte Vucevic, während Giannis eine andere Einstellung seines Teams forderte: "Es gibt keinen Zauberstab, durch den sich etwas ändert. Wir müssen härter spielen, zusammen spielen und Spaß haben."
Während die Bucks mit dem bestmöglichen Starting Lineup aus Bledsoe, Wesley Matthews, Middleton, Giannis und Lopez an den Start gehen konnten, erfüllten sich bei den Magic nicht die Hoffnungen auf eine Rückkehr von Aaron Gordon. Auch Michael Carter-Williams fehlte, es starteten James Ennis (11 Punkte) und Gary Clark (15) an der Seite von Fournier, Markelle Fultz (15) und Vucevic.
Bucks schaffen kein Comeback - Vucevic überragt für Orlando
Zwar starteten die Bucks mit fünf schnellen Punkten (inklusive Giannis-Dreier) optimal, der große Außenseiter aus Orlando hatte allerdings keinen Respekt und konterte mit einem imposanten 18:2-Lauf. Die Antwort der Bucks in Form eines 9:0-Runs ließ nicht lange auf sich warten, befeuert durch die Reservisten. Die Offense Orlandos wusste jedoch weiter zu gefallen, Vucevic hatte bereits 12 Punkte auf dem Konto - 33:23.
Die Bucks, die bereits in den Seeding Games (3-5) über fehlende Intensität klagten, hatten auch in der Folge ihre liebe Mühe mit den aggressiven Magic. In der Zone offenbarte Milwaukee große Lücken, offensiv wurden viele Possessions schlampig vorgetragen und mit schweren Würfen abgeschlossen. Die Führung Orlandos wuchs bis auf 18 Zähler an. Giannis (17 Punkte in Halbzeit 1) kassierte ein Flagrant-Foul, weil er Gary Clark nach dem Dreier keinen Platz zum Landen ließ. Zur Pause lagen die Magic "nur" noch mit 62:52 in Front.
Die Bucks kamen mit einer anderen Körpersprache aus der Kabine und hatten in weniger als zwei Minuten auf -3 verkürzt. Antetokounmpo hatte stets seine Finger im Spiel. Aber: Als alle damit rechneten, dass die Partie endgültig kippt, konterten die Magic eindrucksvoll. Angeführt vom ganz starken Vucevic (30 Punkte nach drei Vierteln) war der Vorsprung des Underdogs nach 36 Minuten wieder auf 13 Punkte angewachsen, auch weil Milwaukee im dritten Abschnitt nur einen Dreier traf (acht Versuche).
Auch ein Vier-Punkt-Spiel von Kyle Korver, der kurz darauf mit dem Ellbogen abgeräumt wurde und sich blutend in die Katakomben verabschiedete, konnte die Bucks vorerst nicht beflügeln. Offene Dreier fielen nicht, die Magic hatten stets eine Antwort, Fourniers Dreier stellte fünf Minuten vor Schluss wieder auf +15, kurze Zeit später ließ er zwei weitere folgen. Den an diesem Tag zu schwachen Bucks sollte kein Comeback mehr gelingen.