United ging druckvoll ins Spiel und durch einen verwandelten Foulelfmeter von Fernandes bereits in der 7. Minute in Führung, Diego Carlos hatte Rashford gefoult. Anschließend übernahm Sevilla - mit der selben Startelf wie beim Viertelfinalsieg gegen Wolverhampton - das Kommando, United versuchte lediglich mit teils übertriebener Härte dagegenzuhalten.
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Verdientermaßen erzielte Suso nach einer schönen Kombination den Ausgleich für Sevilla (26.). United-Keeper De Gea, der überraschend in der Startelf stand, war chancenlos. In der bisherigen Europa-League-Saison hatte bis auf eine Ausnahme immer der nominelle Ersatzkeeper Romero gespielt (und in neun Spielen lediglich zwei Gegentore kassiert).
In der Folge entwickelte sich ein offenes und abwechslungsreiches Spiel: Sevilla hatte mehr Ballbesitz, United mehr Abschlüsse. Die Viertelstunde nach der Halbzeit gehörte mit 13:0 Ballaktionen im gegnerischen Strafraum dann ausschließlich United, das sich für die Dominanz aber nicht belohnte. Bounou rettete gegen Greenwood (46.) und Martial (50., 53. und nochmal 53.) stark.
Sevilla-Trainer Lopetegui reagierte umgehend und brachte in der 56. mit El Haddadi und dem ehemaligen Gladbacher De Jong zwei neue Offensivkräfte, die direkt für Entlastung sorgten. Nach einer tollen Flanke war es De Jong, der in der 78. das Siegtor erzielte. United-Trainer Solskjaer wartete überraschenderweise bis in die 87. mit den ersten Wechsel - eine zwingende Schlussoffensive blieb aus.
FC Sevilla - Manchester United: Die Aufstellungen des Spiels
FC Sevilla: 1 Bounou - 16 Navas, 12 Kounde, 20 Diego Carlos, 23 Reguilon - 10 Banega, 25 Fernando, 24 Jordan (87. Gudelj) - 41 Suso (75. Vazquez), 51 En-Nesyri (56. de Jong), 5 Ocampos (56. Munir). - Trainer: Lopetegui
Manchester United: 1 De Gea - 29 Wan-Bissaka (88. Fosu-Mensah), 2 Lindelöf, 5 Maguire, 53 Williams (87. James) - 17 Fred - 26 Greenwood (90.+3 Ighalo), 18 Bruno Fernandes, 6 Pogba, 10 Rashford (87. Mata) - 9 Martial. - Trainer: Solskjaer
FC Sevilla - Manchester United: Die Daten des Spiels
Tore: 0:1 Fernandes (9., FE), 1:1 Suso (26.), 2:1 De Jong (78.)
- Fernandes verwandelte auch den dritten Elfmeter in der laufenden EL-Saison. Er bleibt damit Toptorschütze (acht Tore) und Topscorer (zwölf Torbeteiligungen) im laufenden Wettbewerb.
- United hat in dieser Saison wettbewerbsübergreifend bereits 22 Elfmeter zugesprochen bekommen (18 davon verwandelt). Das ist der Top-Wert von allen Klubs aus Europas Top-Fünf-Ligen.
- Sevilla bestritt sein sechstes Europa-League-Halbfinale (nach 2006, 2007, 2014, 2015 und 2016). Bei den fünf bisherigen gelang am Ende jeweils der Titelgewinn.
- Sevilla verlor in der Europa League nur eines der vergangenen 21 K.o.-Duelle (im Achtelfinale der Vorsaison gegen Slavia Prag, 2:2, 3:4 n.V.).
Der Star des Spiels: Yassine Bounou (FC Sevilla)
Vor allem Anfang der zweiten Hälfte hielt der Sevilla-Keeper seine Mannschaft mit einigen guten Paraden im Spiel, insgesamt wehrte er sechs Schüsse ab. Bei Fernandes' Elfmetertor war er chancenlos.
Der Flop des Spiels: Brandon Williams (Manchester United)
Der 19-jährige Linksverteidiger war an beiden Gegentreffern entscheidend beteiligt: Vor dem 0:1 stand Williams zu weit weg von Torschütze Suso, vor dem 1:2 ließ er sich zu einfach von Vorlagengeber Navas ausspielen. Bei einigen Zweikämpfen ging er zu theatralisch zu Boden. Ins Offensivspiel schaltete sich Williams kaum gewinnbringend ein.
Der Schiedsrichter: Felix Brych (Deutschland)
Nach einem Foul von Diego Carlos an Rashford entschied Brych in der Anfangsphase zurecht auf Elfmeter für United. Im Vorfeld von Sevillas Ausgleich lag er aber falsch: Statt auf Einwurf für United zu entscheiden, überließ er Sevilla den Ball. Zumindest strittig war es, Sevilla in der 75. einen Elfmeter zu verweigern: Fernandes hatte den Ball bei einem Freistoß mit der Hand berührt. Generell wurde das Spiel über weite Strecken sehr hart geführt, Brych verfolgte bei der Zweikampfbewertung im Großen und Ganzen aber eine gute Linie.