Spiel 1 der Serie findet am Montagabend um 19.30 Uhr statt.

Denver Nuggets vs. Utah Jazz: Die Ausgangslage

In den letzten Tagen der Seeding Games machte es den Anschein, dass beide Teams genau dieses Matchup anvisierten. Gerade Utah ging dabei ein gewisses Risiko ein, schließlich hätten sie mit etwas Pech auch auf die L.A. Clippers treffen können, wenn Dallas seine Hausaufgaben erledigt hätte.

Gleichzeitig schienen auch die Nuggets nicht wirklich heiß auf den zweiten Platz im Westen zu sein, wodurch es nun also gegen Utah geht. Die Resultate geben der Strategie der Nuggets recht. Alle drei Spiele der regulären Saison entschied das Team von Coach Michael Malone für sich, wenn auch zusammengerechnet mit nur gerade einmal 12 Zählern. Auch während der Seeding Games gab es bereits ein Duell, dies holten sich die Nuggets dramatisch nach doppelter Verlängerung.

Die Partie war gleichzeitig das Comeback-Spiel von Jamal Murray. Der Point Guard der Nuggets fehlte wie zahlreiche andere Mitspieler lange in Orlando, zumindest in den letzten vier Spielen in der Bubble konnte er mitwirken und machte nach seiner Oberschenkelverletzung einen soliden Eindruck.

Noch gar nicht konnten dagegen Gary Harris und Will Barton eingreifen, wobei zumindest Barton trainieren konnte. Ohne die beiden klafft am Perimeter ein großes Loch, welches Malone bisher durch die Installation von Michael Porter Jr. in die Starting Five kompensieren konnte. Der Rookie nutzte die Chance und legte bisher 22 Punkte und 8 Rebounds im Schnitt auf, schaffte es sogar in die Auswahl der besten Bubble-Spieler.

Utah besitzt eine solche Wild Card hingegen nicht. Der Ausfall von Flügelspieler Bojan Bogdanovic schmerzt, weil die Jazz für den Kroaten einfach keinen adäquaten Ersatz haben. Bogdanovic benötigte im Gegensatz zu den anderen Schlüsselspielern den Ball nicht in den Händen und ergänzte die anderen Starter exzellent. Stattdessen rückte mit Royce O'Neale ein Defensivspezialist in die Starting Five.

In der Bubble zeigte Utah gemischte Leistungen. Donovan Mitchell zeigte sich gegen Denver brandheiß, traf in sechs Spielen aber nur 39 Prozent aus dem Feld. Hoffnung machte zunächst Mike Conley, der sichtlich verbessert in Orlando auftrat, allerdings am Sonntag aufgrund der Geburt seines Sohnes abreiste . Wann genau er in die Bubble zurückkehrt, ist derzeit noch offen.

Denver Nuggets vs. Utah Jazz. Zahlen und Fakten

Nuggets Jazz Bilanz Regular Season 46-27 44-28 Offensiv-Rating (Platz) 112,6 (5) 111,8 (9) Defensiv-Rating (Platz) 110,4 (16) 109,3 (13) Net-Rating (Platz) 2,2 (11) 2,5 (9) Direkter Vergleich 3-0 0-3

NBA Playoffs 2020: So gewinnen die Nuggets die Serie

Die Nuggets brauchen den Nikola Jokic, der in den vergangenen Playoffs seinen Status als Superstar zementierte. Die Parameter sind in dieser Serie aber andere. Rudy Gobert ist ein Center, der Jokic ohne Hilfe verteidigen kann. Das nimmt den Nuggets eine wichtige Waffe, nämlich dass der Joker gedoppelt wird und dann Schützen frei stehen.

Allerdings zeigte das vergangene Jahr auch, dass Denver ein echter Scharfschütze abgeht, womöglich kann das in diesem Jahr Porter Jr. sein. Ein weiterer Schlüssel ist die Verteidigung von Mitchell. Hier haben die Nuggets eigentlich nur eine gute Option: Torrey Craig. Gegen ihn hatte Mitchell in der regulären Saison große Probleme, allerdings leidet so auch Denvers Angriff. Craig muss besser als 31 Prozent aus der Distanz treffen, damit Malone dem Edel-Verteidiger viele Minuten einräumen kann.

Noch besser wäre es natürlich, wenn Harris rechtzeitig fit wird. Zwar ist auch sein Wurf ein dickes Fragezeichen, doch einen gewissen Respekt genießt der frühere 40-Prozent-Schütze noch immer. Apropos Respekt: Diesen hat sich Murray bereits in den vergangenen Playoffs erspielt - auch wenn er das über die Saison nicht wirklich bestätigen konnte. Liefert er jedoch genug Entlastung für Jokic, sollten die Nuggets einen Vorteil haben.

Denver Nuggets: Der Kader

Point Guard Shooting Guard Small Forward Power Forward Center Jamal Murray (Gary Harris) Michael Porter Jr. Paul Millsap Nikola Jokic Monte Morris Torrey Craig (Will Barton) Jerami Grant Mason Plumlee P.J. Dozier Troy Daniels Keita Bates-Diop Noah Vonleh Bol Bol

NBA Playoffs 2020: So gewinnen die Jazz die Serie

Utahs System basiert wie seit Jahren unter Coach Quin Snyder auf viel Penetration und anschließenden Kick-Pässen auf den Flügel. In Conley (theoretisch), Mitchell und Clarkson haben die Jazz eine ganze Armada an Akteuren, die jederzeit ins Herz einer Defense stoßen können.

Das ist gleichzeitig auch eine große Schwäche der Nuggets, die mit Jokic meist sehr hoch stehen und dann bei der Penetration viel rotieren müssen. Die Folge sind haufenweise Eckendreier, worin die Jazz stark sind und wogegen Denver anfällig ist. Allerdings wird auch hier Bogdanovic (41,4 Prozent Dreier) schmerzlich vermisst.

Eine weitere Variante wäre es, das Spiel schneller zu machen. Utah und Denver waren bisher die langsamsten Teams in der Bubble, mit Mitchell und Clarkson könnten die Jazz aber Tempo machen. Auch Gobert ist für einen Center ein guter Umschaltspieler, durch konsequentes und schnelles Besetzen der Zone könnte der Franzose so den etwas langsameren Jokic in die Bredouille bringen.

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Utah Jazz: Der Kader

Point Guard Shooting Guard Small Forward Power Forward Center Mike Conley Donovan Mitchell Joe Ingles Royce O'Neale Rudy Gobert Emmanuel Mudiay Jordan Clarkson Georges Niang Juwan Morgan Tony Bradley Nigel Williams-Goss Miye Oni Rayjon Tucker Jarrell Brantley Ed Davis

Nuggets vs. Jazz: Wer gewinnt die Serie?

Beide Teams kommen mit gewissen Sorgen in die Playoffs, diese Ungewissheit macht es schwer, eine echte Prognose abzugeben. Die Nuggets besitzen in Jokic aber den besten Spieler der Serie und sind auch etwas tiefer aufgestellt. Bei Utah muss dagegen die Frage erlaubt sein: Kann man einem Clarkson in den Playoffs vertrauen? Er ist im Prinzip Utahs einziger Scorer von der Bank, zudem wird viel von heißem Shooting abhängen. Trotzdem werden viele Spiele eng bleiben, hier dürfte Denver aber Vorteile haben. Prognose: Denver in 6.