"Es ist immer das Gleiche, es langweilt mich auch ein bisschen. Ich verstehe es auch nicht, warum es in Frankreich so ein großes Thema ist", sagte Tuchel im Gespräch mit DAZN und SPOX . Frankreichs Presse hatte den 46-Jährigen in der Vergangenheit immer wieder für dessen Spielweise und die ausbleibenden Titel auf internationaler Bühne kritisiert.
"Juve wartet seit 24 Jahren auf einen Titel (international, Anm. d. Red.), Real Madrid hat dreimal in Folge gewonnen und ist jetzt zweimal im Achtelfinale ausgeschieden. Nicht, weil sie schlecht sind, sondern die Gegner saustark sind. Deshalb lohnt es sich auch nicht, darauf zu reagieren, sich verunsichern und nerven zu lassen", fügte der PSG-Coach an.
Sein Team sei trotz der "extremen Situation" durch die viereinhalbmonatige Pause, die aus dem Abbruch der Ligue 1 im Zuge der Corona-Pandemie resultierte, bereit für das Blitzturnier in Portugal. "Rechtlich ging es auch nicht, Cyber-Training zu machen. Deshalb war es eine komplette Pause. Wir mussten uns auch erst wieder an die Bewegungen mit den Fußballschuhen gewöhnen", erklärte Tuchel. Erst in der dritten Woche nach dem Wiedereinstieg sei die ganze Mannschaft wieder gemeinsam auf dem Trainingsplatz gestanden.
Tuchel: Atalanta? Vergleich mit Zahnarztbesuch "sehr gut"
Vor Viertelfinal-Gegner Atalanta habe Paris aufgrund der speziellen Spielweise der Italiener großen Respekt. Den Vergleich eines Zahnarztbesuches, den Pep Guardiola nach den Gruppenspielen mit Manchester City gezogen hatte, findet Tuchel "sehr gut".
"Da musst du einfach durch und am Ende fühlt man sich wie nach dem Zahnarzt besser, wenn du es geschafft hast", sagte er und lobte anschließend die Taktik von Bergamo: "All die defensiven Prinzipien, an die wir Jahrzehnte glauben, dass man auf seiner Bahn bleibt, nicht überkreuzt, Räume besetzt und sich unabhängig vom Laufweg des Gegners bewegt, gelten für Atalanta alle nicht. Die laufen einfach mit, was aber auch wirklich geil ist. Es ist ein komplett anderer Ansatz und eine krasse Handschrift des Trainers."