Rangnick hatte acht Jahre als Trainer und Sportdirektor für RB Leipzig und den Red-Bull-Konzern gearbeitet, zuletzt als Head of Sport and Development. Leipzig führte er dabei von der 4. Liga bis in die Champions League. Ende Juli einigte er sich mit Red Bull auf eine Vertragsauflösung.

"In meinem Alter wäre es schön, wenn der nächste Klub einer wäre, der von Anfang an Titel gewinnen kann", sagte Rangnick (62) der SZ . Ihm schwebe vielmehr ein ohnehin schon solide aufgestellter Klub mit klaren Strukturen vor. "Dafür braucht es im ultraschnellen Fußballgeschäft kurze Entscheidungswege. Du musst heute ein Schnellboot sein, kein Frachter, um sich bietende Gelegenheiten zu nutzen", erklärte Rangnick.

Auf seine RB-Zeit blickt er hingegen mit Stolz zurück. Er sei sich sicher, dass er in Leipzig geholfen habe, etwas aufzubauen, "was es in 100 Jahren Fußball noch nie gegeben hat und man auch in den nächsten 100 Jahren schwer toppen kann".

Der einstige Trainer der TSG Hoffenheim sprach auch über seinen letztlich gescheiterten Wechsel zum AC Milan. Trotz engem Kontakt kam das Engagement nicht zustande, denn "durch die gute Serie von Milan seit dem Restart - neun Siege, drei Unentschieden - konnte man das einfach nicht machen", sagte Rangnick, der ergänzte: "Egal, aus welcher Perspektive, aus meiner oder des Vereins: Es wäre nicht klug gewesen."

Milan-Trainer Stefano Pioli hatte Milan nach verpatzter erster Saisonhälfte doch noch in die Europa League geführt. Sein Vertrag wurde deshalb um zwei Jahre verlängert.