Der LASK startete munter in die Partie und versuchte gleich von Beginn an mit hohem Angriffspressing den Spielaufbau der Hausherren zu stören. Diese ließen sich jedoch nicht beirren und probierten - mit dem 5:0-Vorsprung im Hinterkopf - ihr Spiel durchzuziehen und den Spielrhythmus zu bestimmen. Dabei funktionierte das Zusammenspiel der B-Elf noch nicht ganz und wirkte etwas hüftsteif. Auch, weil die Linzer giftig blieben und sich mit schnellen Kombinationen immer wieder gefährlich vor das Tor der "Red Devils" spielten.
So hätte der LASK bereits in der 9. Minute fast die Führung erzielt, als Andrade ungehindert zum Kopfball kam und dabei die Latte traf.
Nach knapp einer Viertelstunde waren die Linzer die bessere Mannschaft, vielleicht spielte auch die bereits seit gut zehn Tage laufende Vorbereitung eine entscheidende Rolle. United hatte hingegen noch keine wirkliche Pause.
In der 29. Minute setzte Renner mit einer starken Flanke Raguz am kurzen Fünfereck in Szene, der die Kugel wiederum aufs lange Eck scherzelte, aber über das Tor von Romero verzog. Nur zwei Minuten später prüfte der Stürmer Romero abermals mit einem Distanzschuss.
Von Uniteds Offensive war bis dorthin nicht viel zu sehen. Ohne Bruno Fernandes fehlte der Mannschaft von Ole Gunnar Solskjaer der klassische Spielmacher, der die Defensive des LASK knacken kann. Von der Dominanz aus dem Hinspiel war bis dato wenig zu sehen und somit war der LASK in der ersten Hälfte die gefährlichere Mannschaft. Die Mannschaft von Dominik Thalhammer machte bis dahin einen guten Job, dennoch ging es mit einem 0:0 in die Kabinen.
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Uniteds Einwechslungen bringen die Wende
Nach der Halbzeitpause wurden Uniteds Angriffe konsequenter und sie kamen zweimal durch Ighalo (50.) und Lingard (52.) gefährlich vor Schlagers Kasten. Doch es waren die Gäste aus Linz die überraschend für die Führung sorgten, als Wiesinger mit einem traumhaften Schlenzer aus 22 Meter einen chancenlosen Romero bezwang.
Doch der Vorsprung der Linzer währte nicht lange, denn der eben gefeierte Torschütze Wiesinger missglückte ein Pass im Mittelfeld folgenreich, in den Fuß von Mata, der Lingard auf die Reise schickte und Schlager im Eins gegen Eins zum 1:1-Ausgleich überwand.
In der Folge wurde United, auch aufgrund der Einwechslung von Spielmacher Pogba, immer dominanter und bestimmte daraufhin weitgehend das Spielgeschehen in der zweiten Hälfte. Schließlich schalteten die Engländer mit den Jokern Pereira und Martial nochmals einen Gang nach oben, ehe letzterer in der 88. Minute nach einer schönen Kombination durch die Mitte zum 2:1-Endstand einnetzte.
Damit endete LASKs Reise in der Europa League und kann die internationale Bühne mit erhobenem Haupt verlassen.
Manchester United gegen LASK: Die Stimmen
Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): "Wir haben in der ersten Hälfte sehr gut gespielt und das Geschehen kontrolliert. Mitte der zweiten Hälfte haben wir dann die Spielkontrolle verloren, was auch auf den Fitnesszustand zurückzuführen ist. Wir sind erst seit zehn, zwölf Tagen in der Vorbereitung, haben das Tempo dann nicht mehr halten können, die Abstände sind dann zu groß geworden. Leider haben wir uns noch das 1:2 eingefangen und die eine oder andere Chance, die wir danach noch hatten, nicht verwertet. Die Mannschaft hat sehr gut gekämpft, auf die Leistung kann man absolut aufbauen. Die Niederlage ist sehr ärgerlich, weil wir sehr viel investiert haben und uns vielleicht sogar einen Punkt verdient hätten."
Ole Gunnar Solskjaer (Manchester-Trainer): "Der Job ist erledigt worden. Meine Jungs brauchten Spielminuten, ich habe viel durchgewechselt. Manche haben lange nicht mehr gespielt. Meine Spieler haben Erfahrung gesammelt, das ist das Wichtigste. Wir reisen jetzt nach Deutschland und wollen so weit kommen wir möglich und am besten die Trophäe holen."