Wieder einmal wurde die beste Offensive der Liga von einer schwachen Crunchtime "eingeholt" und musste aufgrund eines kuriosen Tip-Ins von Robert Covington in die Verlängerung. Auch dort gab es zwar genug Möglichkeiten, am Ende setzte sich jedoch Houston durch und Dallas musste sich über eine mal wieder verpasste Chance ärgern.

Matchwinner war dabei James Harden mit 49 Punkten (14/20 FG, 18/21 FT), der außerdem auch 9 Rebounds und 8 Assists fabrizierte. Unterstützung bekam The Beard vor allem von Russell Westbrook (31) und Danuel House (20), während sich Covington (13, 11 Rebounds, 4 Blocks) seine wichtigsten Szenen fast alle für den Schluss aufgehoben hatte.

Bei den Mavericks kam Luka Doncic auf ein Triple-Double (28 Punkte, 13 Rebounds, 10 Assists), dennoch machte er am Ende ein eher unglückliches Spiel mit 8 Ballverlusten, 6 Fouls und nur 1/9 Dreiern. Deutlich stärker waren Kristaps Porzingis (39 Punkte, 16 Rebounds) und Trey Burke (31 Punkte, 8/10 Dreier). Maxi Kleber kam auf 7 Punkte und 7 Rebounds.

James Harden startete brandheiß

Die Rockets begannen mit ihrem gewohnt kleinen Lineup mit Westbrook, Harden, House (statt Eric Gordon), Covington und Tucker, bei den Mavs starteten neben Center Porzingis in Doncic, Curry, Hardaway und Finney-Smith ebenfalls vier Flügelspieler.

Aus Houstons Sicht begann das Spiel mit einer Schrecksekunde, als Harden früh unglücklich auf dem Knöchel landete, der Liga-Topscorer biss jedoch auf die Zähne und war von Beginn an blendend aufgelegt. Als er zwei Minuten vor Schluss des ersten Viertels erstmals auf die Bank ging, hatte Harden bereits 23 Punkte und 3 Assists bei perfekten Quoten neben seinem Namen stehen. Bei den Mavs hielt Porzingis mit 15 Punkten dagegen und verteidigt wurde generell wenig - es stand 42:42 nach zwölf Minuten.

Im zweiten Viertel sah man zeitweise Boban Marjanovic gegen die kleinen Rockets spielen, Dallas stellte zudem die Defense gegen Harden um und doppelte diesen, sodass er den Ball oft frühzeitig abgab. Mehr lief daher über Westbrook, während bei den Mavs Doncic stärker wurde - und Burke einfach nicht daneben werfen konnte (5/5 Dreier!). Mit 85:75 für die Mavs ging es in die Pause.

Dallas schenkt den Sieg in der Crunchtime her

Nach der Unterbrechung taute bei den Rockets House auf, Houston kam wieder in Schlagdistanz. Nach kurzem Zwischenhoch brach die Defense jedoch fast sofort wieder ein, Doncic und Burke verschafften den Mavs eine 14-Punkte-Führung. Vor dem letzten Viertel stand es nach einem weiteren Porzingis-Dreier 119:108 für Dallas.

Im letzten Viertel allerdings wirkten die Mavs zunehmend müde, wodurch die Tür für Houston offen blieb. 6,3 Sekunden vor Schluss ging Covington bei 4 Punkten Rückstand an die Linie und traf beide, auf der Gegenseite ließ Curry einen liegen und bei 3,9 Sekunden auf der Uhr war Harden dran. Der erste saß, den zweiten tippte Covington rein - Gleichstand bei 3,3 Sekunden Restspielzeit! Auf der Gegenseite kam nur ein Doncic-Verzweiflungswurf heraus, es ging also in die Verlängerung.

Hier startete Dallas besser, Houston antwortete jedoch mit einem 8:0-Run. Auf ein And-1 von Porzingis antwortete Covington per Dreier. 28,3 Sekunden vor Schluss nahm Tucker bei 5 Punkten Vorsprung noch das Offensiv-Foul von Doncic an, der mit sechs Fouls runter musste. Danach brannte nichts mehr an.

Die wichtigsten Statistiken

Dallas Mavericks vs. Houston Rockets 149:153 OT ( BOXSCORE )

  • Bereits im ersten Viertel zog Harden an Calvin Murphy vorbei und ist nunmehr der zweitbeste Scorer der Franchise-Geschichte Houstons. Lediglich Hakeem Olajuwon (26.511) hat mehr Zähler für die Rockets erzielt als Harden (17.977), der seit 2012 für Houston spielt.
  • Die Rockets lieben bekanntermaßen Dreier, Freiwürfe und Layups. Im ersten Viertel spielten Dreier dabei nur eine indirekte Rolle, aber mit ihrer Schnelligkeit und dem Spacing konnten sie tatsächlich immer wieder den Korb attackieren und standen nach zwölf Minuten schon bei 24 Punkten in der Zone. Dies wurde im Nachhinein ein wenig besser, trotzdem hatte Houston hier klare Vorteile (64:44).
  • Ihre geringe Größe wollen die Rockets durch Einsatz und Hustle wettmachen. In dieser Partie ging diese Gleichung lange nicht auf: Defensiv offenbarten sich teils unglaubliche Löcher im Konzept Houstons, und auch beim Rebound waren die Mavs klar besser (55:43 für Dallas). Aber: In den Schlussminuten zeigten die Rockets, dass sie auch anders können, wenn sie müssen. Im Gegensatz zu Dallas konnten sie einen Gang hochschalten.

Mavs vs. Rockets: Die Stimmen zum Spiel

Rick Carlisle (Coach Mavericks): "Das ist eine harte Niederlage. Viel härter wird es nicht, und dabei liegt es an ganz einfacher Exekution. Aber ich akzeptiere die volle Verantwortung, ich will den Druck von meinen Spielern nehmen."

Der Star des Spiels: James Harden

Unglaublich starke Partie des Liga-Topscorers, der insbesondere im letzten Viertel zeigte, was er Doncic noch voraus hat. Deutlich besseres Decision-Making beispielsweise. Wenn Harden zum Korb wollte, schaffte er das auch, dazu mit unheimlich effizientem Scoring. Und: In den Schlussminuten mit etlichen guten defensiven Plays.

Der Flop des Spiels: Seth Curry

Es war nicht wirklich zu verstehen, warum Carlisle in den letzten Minuten so lange Curry anstelle des brandheißen Burke auf dem Court ließ. Denn dem Edelshooter gelang in dieser Partie überhaupt nichts (0/4 FG), bevor er dann auch noch ausfoulte. Teils ungewöhnlich zögerlich. Angesichts der Schlussphase muss hier allerdings auch Doncic erwähnt werden, der zwar gute Zahlen auflegte, aber am Ende enorm viele Fehler machte.

Die Szene des Spiels

Hardens Performance im ersten Viertel war einfach nur beeindruckend. Symbolisch dafür stand vor allem ein Layup, für den er durch die gesamte Mavs-Defense eurosteppte - was für eine Balance! Kein Wunder, dass Dallas ihn im Anschluss fast permanent doppelte.

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