Die Aufregung war Arijon Ibrahimovic anzumerken, als er im Juli 2018 seine neue Heimat bezog. "Ich finde es voll schön hier", sagte der damals Zwölfjährige in die Kamera des vereinseigenen TV-Senders. Fortan würde er im 2017 eröffneten Nachwuchs-Campus des FC Bayern wohnen und an seinem Traum arbeiten: Profi werden, am liebsten beim deutschen Rekordmeister.
Heute, gut zwei Jahre später, ist Zlatans Namensvetter - nicht verwandt mit dem Superstar vom AC Milan - eines der hoffnungsvollsten Talente in Bayerns Akademie. Obwohl erst kurz zuvor 14 geworden, wurde er Anfang des Jahres bereits in die U17 hochgezogen. Mehr noch: Bis die Saison in der B-Junioren-Bundesliga aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgebrochen werden musste, war er Stammkraft unter den meist zwei Jahre älteren Kollegen, machte alle vier Spiele in 2020 von Beginn an. Beim 3:0 gegen den VfB Stuttgart im Februar gelang dem Top-Talent mit Wurzeln im Kosovo sogar seine erste Torvorlage bei der U17.
Zuvor war der Mittelfeldspieler für die U15 der Bayern aufgelaufen, hatte auch dort geglänzt und war Kapitän des Teams. Im Dezember 2005 geboren, als Zlatan bereits weltbekannt war und gerade für Juventus Turin auf Torejagd ging, wurde Ibrahimovic zunächst bei der SpVgg Greuther Fürth ausgebildet. Es folgte allerdings früh der Schritt zum größeren Nachbarn, zum 1. FC Nürnberg.
Arijon Ibrahimovic beim FC Bayern: Vorbilder Zlatan und Ronaldo
2014, gerade in der U10 des FCN noch ausschließlich als Stürmer aktiv, nannte er der offiziellen Webseite der Franken seine beiden großen Vorbilder, an denen sich bis heute nichts geändert hat - und von denen einer auf jeden Fall überhaupt nicht überraschend kommt: "Auf meiner Position finde ich Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic super. Das sind klasse Spieler."
Auf die Frage, ob er denn ob seines Nachnamens häufig mit Vergleichen zu Zlatan konfrontiert sei, antwortete er: "Naja, ich spiele auch im Sturm und schieße einige Tore. Aber er ist schon ein bisschen besser als ich." Schon abgeklärt wie ein alter Hase fügte er an: "Später möchte ich auch Fußball-Profi werden, aber das dauert noch. Bis dorthin will ich mit der Mannschaft gut zusammen spielen und viele Tore schießen."
Ibrahimovic hat bei Bayern einen Vertrag bis Sommer 2022 unterschrieben. Inzwischen ist er nicht mehr nur reiner Stürmer, sondern in der Offensive variabel einsetzbar. So spielte er in seinen bisher vier Einsätzen für die U17 der Münchener einmal als Teil einer Doppel-Acht im Mittelfeldzentrum, einmal als Linksaußen, einmal als Neuner und einmal als Zehner - eine Vielseitigkeit, die für ihn später noch zu einem riesigen Pluspunkt werden könnte.
FC Bayern: Arijon Ibrahimovic hat Wurzeln im Kosovo
Apropos später: Ibrahimovic hat noch kein Spiel für eine deutsche Junioren-Nationalmannschaft absolviert, war aber schon bei U15-Lehrgängen des DFB. Neben Deutschland wäre er auch für den Kosovo spielberechtigt, wo seine Wurzeln liegen und wohin er laut eines Zitats bei der Twitter-Seite Kosovan Football eine gute Verbindung hat: "Ich besuche den Kosovo so oft wie möglich", sagt er da.
Nun will er sich zunächst ab kommender Saison im Nachwuchs der Bayern weiter nach oben kämpfen, in der U17 Leistungsträger werden. Ob er es noch zum Profi schafft, ehe sein mittlerweile 38 Jahre alter berühmter Namensvetter seine Karriere beendet? Zlatan würde die Wette ganz sicher annehmen ...