Für das Ranking spielen die Qualität der Quarterbacks, der Offensive Line oder der Play-Caller keine Rolle - es soll ausschließlich um die Wide Receiver, Tight Ends und Running Backs gehen.
Dabei präsentieren sich mehrere Auffälligkeiten. Etwa, wie breit das Liga-Mittelfeld aufgestellt ist: Die Plätze 10 bis rund 20 sind teilweise extrem eng beieinander und bisweilen auch austauschbar, wenngleich die Teams jeweils mit sehr verschiedenen Waffen punkten.
Im unteren Drittel derweil wiederholt sich ein Muster häufiger - das des Teams mit einer klaren Nummer 1, dahinter aber jeder Menge Fragezeichen.
Und es gibt eine klare Spitzengruppe. Die Top 4 setzen sich in der Art und Weise, wie ausbalanciert sie einerseits in der Breite, aber auch wie hoch die Qualität in der Spitze ist, vom Rest der Liga ab, während das Waffenarsenal in Baltimore und San Francisco angesichts der offensiv herausragenden Gesamt-Saison im Vorjahr nochmals untermauert, wie viel bei beiden Teams über Scheme, Play-Calling und Lamar Jackson funktioniert.
NFL Ranking: Die Waffenarsenale der 32 Teams
32. Washington Football Team
Terry McLaurin hatte eine fantastische Rookie-Saison und ist auf bestem Wege, der nächste Top-Receiver in der NFL zu werden. Doch woher soll Hilfe kommen? Bei den Tight Ends sind Vernon Davis und Jordan Reed raus, hier geht Washington mit Richard Rodgers und Jeremy Sprinkle an den Start, Hinter McLaurin fällt Kelvin Harmon mit einem Kreuzbandriss aus, Chris Thompson und Paul Richardson sind weg - Trey Quinn ist vermutlich die Nummer-2-Waffe, und dann rücken schon schnell mit Antonio Gandy-Golden und Antonio Gibson zwei Mid-Round-Rookies in den Mittelpunkt. Alles in allem keine guten Voraussetzungen für die weitere Entwicklungen von Dwayne Haskins. Im Gegenteil. Wirklich tief ist Washington lediglich bei den Runnern aufgestellt.
31. New York Jets
Washington hat mit McLaurin eine sichere Konstante - bei den Jets fällt diese Rolle auf Jamison Crowder. Der ist einer der besseren Spieler seines Fachs, ist aber eben auch ein reiner Slot-Receiver. Und sonst? Breshad Perriman hat nach jahrelangem Bust-Status in Tampa Bay im Saison-Endspurt sein Potenzial endlich angedeutet, doch kann er mit Sam Darnold daran anknüpfen? Wie lange braucht Denzel Mims, um Fuß zu fassen? Was darf man von Chris Herndon erwarten? Und findet Le'Veon Bell nochmals zu alter Form? Sehr viele Fragezeichen und sehr viel Risiko, mit mehr Upside als etwa in der Hauptstadt, aber auch viel Hoffnung zumindest kurzfristig gedacht mit dabei.
30. Jacksonville Jaguars
D.J. Chark hat in der vergangenen Saison den Schritt zum Nummer-1-Receiver hingelegt, um ihn herum baut sich in Jacksonvilles Receiving Corps alles auf. Dede Westbrook im Slot ist bestenfalls Liga-Durchschnitt, mit Rookie Laviska Shenault dahinter haben die Jags eine spannende Waffe - zumindest perspektivisch. Keelan Cole und Chris Conley sind Tiefe, nicht mehr. Verbessert haben sich die Jags bei den Tight Ends mit der Verpflichtung von Tyler Eifert sowie im Backfield, wo Chris Thompson ein klares Upgrade, was das Receiving-Potenzial angeht, darstellt.
29. Chicago Bears
Allen Robinson - und dann? Letztes Jahr sah Running Back Tarik Cohen mit Abstand die zweitmeisten Targets in Chicago; nicht gerade eine Formel, die erfolgsversprechend wirkt. Auf den Breakout von Anthony Miller warten die Bears weiterhin, Riley Ridley könnte ihm bald Snaps streitig machen. Für das Speed-Element sorgt jetzt Ted Ginn anstelle von Taylor Gabriel und aus der tiefen Tight-End-Gruppe dürften Rookie Cole Kmet sowie Jimmy Graham als Starter hervorgehen. Running Back David Montgomery hatte eine durchwachsene Rookie-Saison. Robinson ist eine hervorragende Ausgangslage, der Rest des Bears-Waffenarsenals allerdings sieht nach sehr viel "bestenfalls Durchschnitt" mit der Tendenz eher nach unten aus.
28. Cincinnati Bengals
So viele Ungewissheiten - und so viel Potenzial. A.J. Green kommt zurück, doch zu wie viel Prozent sehen wir den alten A.J. Green nochmals? Tee Higgins kommt als vielversprechendes X-Receiver-Prospect in die NFL, wie viel davon kann er als Rookie abrufen? John Ross hat noch immer Game-Breaking-Speed, kann er den in einer Rolle als Nummer 4 effizienter in Zählbares umwandeln? Wenn all diese Fragen aus Bengals-Sicht positiv beantwortet werden, wird Cincinnati schon bald näher an der Top-10 als an der Top-20 sein. Für den Moment sind es jedoch viele Unklarheiten in entscheidenden Spots, kombiniert mit einer unterdurchschnittlichen Tight-End-Gruppe. Sicherheit gibt Tyler Boyd, der ein sehr guter Slot-Receiver und eine exzellente Nummer 2 ist, sowie das Backfield mit Mixon und Giovani Bernard.
27. New England Patriots
Die beiden besten Waffen in New England bleiben Julian Edelman, der sich mehr und mehr im Herbst der Karriere befindet, sowie James White - das ist eine gute Base-Line, aber woher kommt die Explosivität in der Offense? Wo sind die Outside-Waffen, wo die Matchup-Tight-Ends, wo der dominante Superstar? Die sucht man bei den Patriots vergeblich. Stattdessen darf man zwar berechtigt hoffen, dass N'Keal Harry im zweiten Jahr einen Schritt nach vorne macht und dass sich Mo Sanu zurück bei voller Gesundheit besser zurechtfindet. Aber bei den Tight Ends sollen es letztlich zwei Rookies mit Asiasi und Dalton Keene richten, in puncto Explosivität ist Damiere Byrd vermutlich am ehesten die erste Option. Die Patriots-Offense wird mit Cam Newton eine andere Identität mit anderen Schwerpunkten bekommen und ihr tiefes Backfield vermutlich noch stärker nutzen.
26. Miami Dolphins
DeVante Parker hatte seine Breakout-Saison und ist Dreh- und Angelpunkt im Receiving Corps der Dolphins. Im Gegensatz zu der Situation in Washington oder bei den Jaguars hat Parker aber mehr Hilfe um sich herum: Albert Wilson und Allen Hurns geben Miami eine solide Tiefe, vor allem Preston Williams aber könnte mit seiner Entwicklung schnell eine gefährliche Nummer 2 werden. Mike Gesicki mag niemals ein kompletter Tight End werden, wenn man ihn als Receiver aber richtig einsetzt, bringt er Value mit. Und im Backfield haben sich die Dolphins von der schlechtesten Gruppe zum Ende der vergangenen Saison mit den Verpflichtungen von Jordan Howard und Matt Breida auf ein deutlich stabileres Level geschoben. Williams' Entwicklung ist ein Schlüsselfaktor, dann könnte der Weg für die Dolphins auch noch deutlich höher gehen.
25. Baltimore Ravens
Die Platzierung unterstreicht, wie viel in Baltimore über Scheme und Play Designs auf der einen, sowie die einzigartigen Fähigkeiten von Lamar Jackson auf der anderen Seite funktioniert. Denn rein vom Waffenarsenal her sind die Ravens nicht mehr als Liga-Mittelmaß: Mark Andrews ist einer der besten Receiving-Tight-Ends der Liga, doch Hayden Hurst ist weg und Nick Boyle als Receiver eine solide bis gute Nummer 2, nicht mehr. Bei den Wide Receivern hat Speedster Marquise Brown sehr vielversprechende Ansätze gezeigt und sollte im zweiten Jahr einen Schritt nach vorne machen können - doch das muss er auch, denn Miles Boykin und Willie Snead dahinter geben überschaubaren Grund zur Hoffnung. Spannender ist da Drittrunden-Pick Devin Duvernay, ein Speed-Power-Paket im Slot. Die größte Tiefe derweil haben die Ravens fraglos im Backfield, wo Zweitrunden-Pick J.K. Dobbins noch dazu kommt.
24. Indianapolis Colts
Was Parker für die Dolphins ist, ist T.Y. Hilton für Indianapolis. Eine klare Nummer 1, und während bei Parker die größte Frage ist, ob er das Level halten kann, dürfte bei Hilton nach den vergangenen beiden Jahren am ehesten die Frage nach der körperlichen Gesundheit gestellt werden. Davon abgesehen aber ist er über sportliche Zweifel erhaben, und mit Michael Pittman hat er im diesjährigen Draft eine Nummer 2 zur Seite gestellt bekommen, die ihn physisch sehr gut ergänzt. Damit kann Zach Pascal wieder in die Rolle einer Nummer 3 rücken, in der er wiederum eine sehr gute Besetzung ist. Speedster Parris Campbell im Slot ist eine Wildcard und muss erst einmal fit bleiben. Das Backfield wurde mit Jonathan Taylor zumindest was die Runner-Qualitäten angeht deutlich verbessert, die Tight-End-Gruppe mit Doyle, Alie-Cox und inzwischen Trey Burton bietet jede Menge Matchup-Play-Design-Möglichkeiten, genau wie Receiving-Back Nyheim Hines. Die Colts haben eine gute Basis, und wenn sich Pittman wie erhofft entwickelt, werden sie am Jahresende ein gutes Stück weit höher stehen.
23. Green Bay Packers
Da ist sie wieder, die Debatte rund um die Offseason-Taktik der Packers. Man wollte für keinen Receiver zu viel bezahlen, man sah im Draft nicht die richtigen Kandidaten jeweils in Reichweite - und damit ist aber auch klar: Wir sind so klug als wie zuvor. Ja, Davante Adams ist ein exzellenter Nummer-1-Receiver und sicher in der Top-10 unter Wide Receivern aktuell. Und ja, Aaron Jones hatte eine sehr gute Saison und sich auch gerade als Receiver noch weiter gesteigert. Die beiden alleine hieven die Packers auf Platz 23 - denn dahinter regieren Fragezeichen. Kann sich doch noch jemand aus der Wide-Receiver-Gruppe als Nummer 2 etablieren? Vielleicht St. Brown? Oder doch Allen Lazard? Was plant Green Bay mit Funchess? Macht Jace Sternberger den nächsten Schritt, jetzt wo Jimmy Graham weg ist? Und wie effizient können sie Josiah Deguara einsetzen? Es gibt zumindest auf dem Papier nur sehr bedingt Grund zu der Annahme, dass die Packers individuell im Vergleich zum Vorjahr bedeutend besser geworden sind, und somit drohen auch die gleichen Probleme wie letztes Jahr.
22. Minnesota Vikings
Stefon Diggs ist weg, und man kann von Justin Jefferson - bei allem Potenzial, das er mitbringt - nicht erwarten, dass der Rookie diese Fußstapfen direkt füllt. Das Problem? Minnesota ist bei den Wide Receivern nach wie vor extrem dünn aufgestellt, hinter Jefferson und Nummer-1-Wideout Adam Thielen kommt ein gigantischer Drop-Off. Besser sieht es bei den Tight Ends aus, wo die Vikings mit Kyle Rudolph und Irv Smith eines der besseren Duos ligaweit haben. Und auch das Backfield mit Dalvin Cook - sofern er denn spielt - sowie in Ergänzung Alexander Mattison und Ameer Abdullah kann sich sehen lassen. Im Vergleich zu vor einem Jahr aber haben die Vikings zumindest vorübergehend einen Schritt zurück gemacht.
21. Pittsburgh Steelers
Nicht ganz einfach, die Steelers-Waffen nach einer Saison geprägt von horrendem Quarterback-Play zu bewerten. Doch einige Schlussfolgerungen lassen sich trotzdem ziehen: JuJu Smith-Schuster ist in einer Komplementär-Rolle deutlich besser aufgehoben als im Mittelpunkt, Diontae Johnson hatte eine sehr gute Rookie-Saison und könnte den Schritt zum Nummer-1-Receiver schaffen, und mit James Washington haben die Steelers eine veritable Deep-Threat-Waffe. Die Verpflichtung von Eric Ebron gibt Pittsburgh die Möglichkeit, zusammen mit Vance McDonald mehr aus 2-Tight-End-Sets zu spielen. Was fehlt, ist eine echte Receiving-Waffe aus dem Backfield - doch vor allem schwebt über allem die Frage, ob Johnson den nächsten Schritt machen kann. Falls er das nicht kann, rückt Zweitrunden-Pick Chase Claypool - ein physisch eindrucksvoller, aber auch noch roher Receiver - noch stärker in den Fokus.
20. Tennessee Titans
A.J. Brown riss Mitte der vergangenen Saison das Receiving Corps der Titans an sich, und es gibt wenig Grund zur Annahme, dass sich an dem Zustand in absehbarer Zeit etwas ändert. Ab etwa dem letzten Drittel der Regular Season hatte Brown eine fantastische Rookie-Saison, und auch Corey Davis war in der Rolle als Nummer 2 deutlich besser aufgehoben. Gelingt es den Titans jetzt noch, Adam Humphries besser einzusetzen, ist Tennessee auf Wide Receiver sehr gut aufgestellt. Riskanter ist das Spiel bei den Tight Ends, wo viel davon abhängt, ob Jonnu Smith seine vielversprechende Vorsaison bestätigen kann. Im Backfield fehlt eine echte Receiving-Waffe, im Gegenzug haben die Titans mit Derrick Henry einen der besten Runner der Liga.
19. San Francisco 49ers
In George Kittle haben die Niners fraglos eine Elite-Waffe. Kittle ist nicht nur ein perfekter Scheme-Fit, er ist auch der gefährlichste Tight End in der NFL mit dem Ball in der Hand. Auch das Backfield ist tief besetzt, mit Fullback Kyle Juszczyk als zusätzlicher Matchup-Waffe. Die Situation bei den Wide Receivern dagegen könnte Niners-Fans Bauchschmerzen bereiten. Deebo Samuel dürfte verletzungsbedingt die ersten Saisonspiele verpassen - damit müssen dann Kendrick Bourne, Jalen Hurd, Trent Taylor, Dante Pettis und Rookie Brandon Aiyuk das Wide Receiver Corps tragen. Klammert man Aiyuk als Rookie-Wildcard ein wenig aus, ist das eine sehr fragwürdige Gruppe. Ohne die Aussicht auf eine Rückkehr Samuels noch im ersten Saisonviertel wäre San Francisco nochmals ein Stück weit tiefer einzustufen. Ähnlich wie in Baltimore gilt auch hier: Das Scheme und der Play-Caller sind entscheidend.
18. Las Vegas Raiders
Die Raiders haben sich eine echte "Yards-after-Catch"-Maschine gebaut. Nachdem das Experiment mit Antonio Brown krachend gescheitert war, hatten die Raiders trotzdem ein solides Receiving Corps - maßgeblich getragen durch Darren Waller und Hunter Renfrow. Die beiden werden auch in der kommenden Saison vor allem das Kurzpassspiel übernehmen, bekommen jetzt aber durch Speedster Henry Ruggs sowie den physisch starken Bryan Edwards klare Upgrades zur Seite gestellt. Tyrell Williams kann so mehr in eine Nummer-2-Rolle rutschen, Lynn Bowden gibt den Raiders eine gefährliche Matchup-Waffe aus dem Backfield heraus - eine Rolle, in der Gruden auch Josh Jacobs noch viel mehr einsetzen könnte - und Ex-Eagles-Slot-Receiver Nelson Agholor als Nummer 4 oder 5 unter den Wide Receivern zu haben ist ein Luxus, den so nicht allzu viele andere Teams haben. Die Frage nach dem Elite-Spieler darf man bei den Raiders zu Recht stellen, die nach der Tiefe und der Breite aber keineswegs.
17. Denver Broncos
Rein vom Potenzial her gehört Denver noch ein gutes Stück weiter nach oben - doch ist auch viel Projection dabei, wenn zwei der drei Starting-Receiver mutmaßlich Rookies sein werden. Courtland Sutton ist dabei der Fels in der Brandung und hat den Sprung zum Nummer-1-Wideout geschafft, und dahinter bringen Jerry Jeudy und K.J. Hamler spektakuläres Potenzial mit. Doch ist mit Rookies gerade bei den Receivern und nochmal zusätzlich besonders in diesem ungewöhnlichen Jahr auch Vorsicht bei der Erwartungshaltung geboten. Ein Top-10-Sprung für 2022 ist aber absolut im Bereich des Möglichen, das Talent in Denver ist da. Ergänzt werden die Receiver mit einer soliden Tight-End-Gruppe, angeführt von Noah Fant der eine gute Rookie-Saison hatte, sowie einem tiefen Backfield um Melvin Gordon und Phillip Lindsay. Denver hat in jedem Fall zumindest perspektivisch bestmögliche Umstände rund um Drew Lock gebaut.
16. Carolina Panthers
Kein Team hatte insgesamt mehr Turnaround als die Panthers - das gilt auch für die Offense. Ian Thomas soll sich nach dem Abgang von Greg Olsen als Nummer-1-Tight-End etablieren, Robby Anderson soll als vertikales Gegenstück zu D.J. Moore und Curtis Samuel die Nummer-2-Receiver-Rolle hinter dem starken Moore einnehmen. Christian McCaffrey ist aktuell der beste Running Back der Liga - kann der neue Offensive Coordinator Joe Brady ihn noch aggressiver im Passspiel einsetzen? Das Potenzial gerade was die offensiven Waffen angeht ist da, doch wie das alles auf dem Feld letztlich funktioniert, ist bei kaum einem Team eine derart große Frage wie bei den Panthers.
15. New York Giants
Spannende Gruppe. Die Giants haben eine ungewöhnlich starke Breite: Golden Tate, Sterling Shepard, Evan Engram, Saquon Barkley, Dion Lewis und nach seiner eindrucksvollen Rookie-Saison Darius Slayton - wenn New York all diese Waffen zusammen aufs Feld bringt, ist es eine starke Gruppe, die dank Slaytons überraschendem Aufstieg auch ein vertikales Element bekommen hat. Verletzungen sind hier insgesamt das größte Thema, ob mit Engram, Shepard oder auch Barkley. New York hat nicht den einen Fixpunkt, nicht den Superstar-Receiver, um den man alles aufbauen und der den Rest auch mal mit tragen kann. Aber in der Summe ist das ein gutes Waffenarsenal.
14. Detroit Lions
Kaum ein Team wurde im Prozess der Entstehung dieses Rankings mehr von unten nach oben und wieder zurück geschoben als die Lions, die letztlich in der breiten Masse der Mittelfeld-Teams landen. Detroit hat einige starke Argumente, allen voran Nummer-1-Receiver Kenny Golladay. Danny Amendola hatte letztes Jahr eine gute Saison im Slot, Marvin Jones ist eine solide Nummer 2 und mit Geronimo Allison und Rookie Quintez Cephus gibt es zumindest ein wenig Tiefe dahinter. Bei den Tight Ends darf man auf einen größeren Schritt von T.J. Hockenson im zweiten Jahr hoffen, der dann gemeinsam mit Jesse James auch ein starkes Duo bilden kann. Außerdem haben die Lions mit Running Back D'Andre Swift einen explosiven, vielseitigen Back mit jeder Menge Receiving-Upside im Draft geholt; Swift sollte Detroit früh eine Matchup-Waffe bieten können.
13. Houston Texans
Hopkins zu verlieren tut nach wie vor weh, doch wahr ist gleichzeitig auch: Houston hat noch immer eine der explosivsten Receiver-Gruppen überhaupt. Will Fuller und Brandin Cooks sind herausragende Deep Threats - bei beiden sind allerdings auch Verletzungen ein Thema. Doch auch dahinter ist Houston noch immer gut aufgestellt, mit dem flexibel einsetzbaren Kenny Stills, der ebenfalls eine vertikale Bedrohung für Defenses darstellt, sowie Slot-Receiver Randall Cobb, der im Vorjahr in Dallas wieder eindrucksvoll in die Spur gefunden hat. Der ganz große Star und die Nummer 1, an der sich alles ausrichten kann, fehlt zwar ohne Hopkins - aber Houston sollte immer noch brandgefährlich mit seinen Receivern sein. Für die Tight-End-Gruppe dagegen gilt das so gar nicht, weshalb es spannend sein wird zu sehen, ob die Texans vielleicht sogar häufiger mit zwei Running Backs und ohne Tight End agieren. Im Zuge des Hopkins-Trades kam David Johnson aus Arizona und letztes Jahr sah Duke Johnson für die Texans 72 Targets; nur Hopkins und Fuller hatten mehr. Beide können auch aus Receiver-Positionen heraus agieren, sie könnten den Texans als Matchup-Waffen auch im Verbund dienen.
12. Los Angeles Rams
Brandin Cooks ist weg, doch die Rams sind gut aufgestellt, um dessen Abgang aufzufangen. Robert Woods und Cooper Kupp bilden die Basis, ergänzt durch das Tight-End-Duo bestehend aus Tyler Higbee und Gerald Everett. Gut möglich, dass man die beiden in der kommenden Saison noch häufiger gemeinsam auf dem Feld sieht, dieser Trend deutete sich bereits in der zweiten Saisonhälfte letztes Jahr überdeutlich an. Das Potenzial ist da, dass sie gemeinsam eines der ligaweit besten Tight-End-Duos bilden. Mit Rookie Brycen Hopkins dahinter sowie Zweitrunden-Pick Van Jefferson und Josh Reynolds hinter Kupp und Woods sind die Rams auch in der zweiten Reihe gut aufgestellt. Im Backfield wurde das Kapitel Todd Gsrcey endgültig geschlossen, doch da Darrell Henderson als Rookie so gar nicht überzeugen konnte, schwingt hier vermutlich Zweitrunden-Pick Cam Akers das Zepter. L.A. hat derzeit nicht die ganz große Star-Power, doch ist bei den Startern und auch dahinter in der Breite sehr gut aufgestellt.
11. Atlanta Falcons
Julio Jones und Calvin Ridley müssen sich im Receiver-Duo-Vergleich vor kaum jemandem verstecken; Jones ist nach wie vor der beste Receiver der Liga, oder je nach persönlichem Geschmack mindestens in der Top-3. Das gibt Atlanta eine hohe Base-Line, doch was nach den beiden kommt sorgt für einige Bauchschmerzen. Russell Gage und Laquon Treadwell machen den dritten Starting-Receiver-Spot unter sich aus, keine gute Ausgangslage. Im Backfield ist Devonta Freeman weg und wird durch den fraglos talentierteren, aber gleichzeitig auch medizinisch fragwürdigeren Todd Gsrcey ersetzt. Was den Starting-Tight-End-Spot angeht, haben sich die Falcons mit Hayden Hurst statt Austin Hooper potenziell sogar verbessert - doch auch hinter Hurst gibt es nichts. Trotz der High-End-Receiver-Qualität hält das die Falcons letztlich aus der Top-10.
10. Seattle Seahawks
Die Seahawks könnten für eine ganze Weile ein Top-Receiver-Duo haben: D.K. Metcalf hatte eine spektakuläre Rookie-Saison und hat die Spitze seines Potenzials noch nicht erreicht - Tyler Lockett ist seinerseits ein fantastischer Deep Threat und ein brandgefährlicher Receiver. Neuzugang Phillip Dorsett bringt noch mehr Speed mit in die Offense; für die Underneath-Arbeit derweil sind die Tight Ends zuständig. Schaut man sich Seattles Offseason an, ist die Annahme nicht allzu weit hergeholt, dass die Seahawks mehr mit 12-Personnel (1 RB, 2 TE, 2 WR) spielen wollen: Greg Olsen und Will Dissly wären in dem Szenario die erste Garde, gefolgt von Luke Willson und Rookie Colby Parkinson. Dahinter stünden zumindest Stand heute noch Jacob Hollister und Siebtrunden-Pick Stephen Sullivan. Eine extrem tiefe Gruppe. Etwas weniger inspirierend ist da das Backfield, wo Chris Carson und Carlos Hyde gute Runner sind, viel mehr aber auch nicht. Kann Rookie DeeJay Dallas hier einen sofortigen Impact haben?
9. Philadelphia Eagles
Ertz und Goedert bilden das derzeit beste Tight-End-Duo in der NFL und das war letztlich auch ein maßgeblicher Grund dafür, dass die Offense trotz enormer Receiver-Verletzungsprobleme im Vorjahr noch halbwegs funktionierte. Sind die Eagles in Vollbesetzung, ist es vielleicht das in der Breite am besten besetzte Waffenarsenal aktuell: Alshon Jeffery mag seine besten Tage hinter sich haben, als physischer X-Receiver ist er noch immer solide. J.J. Arcega-Whiteside sollte nach einer enttäuschenden Rookie-Saison zumindest als Red-Zone-Target eine Rolle finden. Jalen Reagor, Marquise Goodwin und John Hightower sorgen für Speed und Explosivität, der letztes Jahr infolge der Verletzung von DeSean Jackson so überdeutlich fehlte - und auch Jackson selbst ist fit und zurück. Dazu hat sich Miles Sanders in Abwesenheit mehrerer Receiver als gefährlicher Receiving-Back etabliert und hat jetzt die Vollzeit-Starter-Rolle inne. Philadelphia hat eine randvoll bestückte Waffenkammer.
8. Arizona Cardinals
Die Verpflichtung von DeAndre Hopkins katapultiert die Cardinals in die Top-10. Hopkins ist nicht nur ein Top-3-Receiver aktuell, er ist auch das fehlende Puzzleteil, das dieser Cardinals-Offense letztes Jahr gefehlt hat. Damit kann Christian Kirk zurück in die Nummer-2-Rolle rutschen, Larry Fitzgerald erhält mehr Räume im Slot und dahinter können Andy Isabella und Hakeem Butler, der seine Rookie-Saison komplett verletzt verpasste, rangeführt werden. Die Cardinals dürften so auch wieder mehr mit vier Wide Receivern spielen, auf Tight End aber konnte sich Maxx Williams mit einer guten Vorsaison für einen neuen Deal empfehlen. Das Backfield bietet zusätzlich jede Menge Explosivität zum Teil auch durch die Luft, von Kenyan Drake über Chase Edmonds bis zu Rookie Eno Benjamin. Die Cardinals sollten eine sehr gefährliche Offense aufs Feld bringen.
7. Los Angeles Chargers
Keenan Allen ist nicht nur einer der besten Route-Runner ligaweit - er ist rundum einer der besten Wide Receiver. Zusammen mit dem physischen Big-Play-Receiver Mike Williams bildet Allen ein Top-Receiver-Duo, das mit Tight End Hunter Henry zusätzlich stark ergänzt wird. Das Quartett komplettiert Austin Ekeler, seines Zeichens der beste Receiving-Back in der NFL derzeit. In der ersten Garde also sind die Chargers glänzend besetzt, ein Sprung noch weiter nach oben ist aber mit Blick auf die Tiefe nur schwer zu rechtfertigen. Receiver 2 und 3 könnten letztlich Andre Patton sowie wahlweise Joe Reed oder K.J. Hill sein - Fünft- beziehungsweise Siebtrunden-Picks aus diesem Jahr. Hinter Ekeler dürfte Rookie Joshua Kelley die zweite Wahl im Backfield sein und auch Virgil Green als Nummer-2-Tight-End ist maximal unterer Durchschnitt.
6. Buffalo Bills
Die Bills sind und bleiben ein Musterbeispiel dafür, wie man um einen jungen Quarterback herum etwas aufbaut. Mit dem Trade für Stefon Diggs hat man die Generalüberholung des Wide Receiver Corps abgeschlossen - Diggs, Cole Beasley im Slot und John Brown als Speedster und Deep Threat sind eines der besten Receiver-Trios der Liga. Dahinter gibt es mit Isaiah McKenzie, Duke Williams und dem physisch eindrucksvollen, technisch aber noch sehr rohen Rookie Gabriel Davis weitere Optionen. Wackliger kommt die Tight-End-Gruppe daher, wo Dawson Knox als Rookie zwar einige positive Ansätze zeigte, aber die Konstanz noch längst nicht da ist und dahinter gibt es keine echte Alternative. Überraschend dagegen war es, dass die Bills nochmals in ihr Backfield investierten: Trotz einer sehr guten Rookie-Saison von Devin Singletary ist jetzt Drittrunden-Pick Zack Moss, ein exzellenter Contact-Runner, neu in Buffalo.
5. Dallas Cowboys
CeeDee Lamb in Runde 1 des Drafts zu nehmen und damit Value deutlich über Need zu stellen war eine Entscheidung, von der Dallas noch lange profitieren könnte. Die Cowboys hatten bereits letztes Jahr mit Amari Cooper, Michael Gallup und Randall Cobb ein starkes Wide-Receiver-Trio - jetzt ersetzt Lamb Cobb, der als Free Agent nach Houston ging. Cooper, Gallup und Lamb können dabei frei herumgeschoben werden und unterschiedliche Matchups auch im Slot ausnutzen, zusätzlich bietet Tony Pollard eine explosive Receiving-Option aus dem Backfield. Der Platzhirsch dort ist und bleibt Ezekiel Elliott, noch immer einer der komplettesten Backs ligaweit. Die größte Frage mit Abstand ist die Tight-End-Gruppe. Jason Witten ist weg, Blake Jarwin dürfte hier starten. Doch weder er noch die Alternativen Dalton Schultz und Blake Bell sorgen für übermäßige Vorfreude.
4. Cleveland Browns
Die Browns gehen 2020 so weit, wie der neue Head Coach Kevin Stefanski sowie Quarterback Baker Mayfield sie führen - denn die Umstände in Cleveland, mit denen die beiden arbeiten dürfen, sind exzellent. Cleveland hat eines der besten Wide-Receiver-Duos in der NFL, wenngleich es hinter Jarvis Landry und Odell Beckham doch einen deutlichen Dropoff gibt. Rashard Higgins wäre am ehesten die Nummer 3, perspektivisch könnte Rookie Donovan Peoples-Jones in diese Rolle wachsen. Doch Cleveland gleicht die hier fehlende Tiefe mit einer starken Tight-End-Gruppe (Hooper, Njoku, Bryant) und einem tiefen Backfield aus. Nick Chubb ist vielleicht der beste Runner in der NFL und sollte perfekt in Stefanskis Offense passen, und Kareem Hunt ist ein exzellenter Contact-Runner mit für seine Position außergewöhnlichen Receiving-Fähigkeiten.
3. New Orleans Saints
Die Verpflichtung von Emmanuel Sanders gibt den Saints endlich den Nummer-2-Receiver als Ergänzung zu Michael Thomas, den sie seit Jahren gebraucht und gesucht haben. Das wird deutlich Druck von Thomas nehmen, Sanders ist ein exzellenter Route-Runner und die Saints haben jetzt endlich eine eingebaute Antwort, wenn Teams Thomas dann doch mal aus dem Spiel nehmen. Tre'Quan Smith rückt damit in die Nummer-3-Rolle, die ihm deutlich besser zu Gesicht stehen sollte, Jared Cook war schon letztes Jahr eine gute Option als Ergänzung und Alvin Kamara ist nach wie vor einer der besten Receiving-Backs der Liga. Und auch wenn man über die erste Garde hinausschaut, gehören die Saints an die Spitze: Latavius Murray ist ein sehr solider Runner in Ergänzung zu Kamara, Drittrunden-Rookie Adam Trautman, für den die Saints teuer hoch tradeten, hat das Potenzial, ein echter, kompletter Tight End zu werden. Und abhängig davon, wie genau man ihn hier bewerten will, ist Taysom Hill eine der spannenderen Game-Plan- und Matchup-Waffen in der NFL.
2. Tampa Bay Buccaneers
Nachdem das Vikings-Duo durch den Diggs-Trade nicht mehr existiert, sollte es kaum noch Diskussionen geben, wenn man sagt: Die Buccaneers haben das beste Wide-Receiver-Duo in der NFL. Mike Evans und Chris Godwin ergänzen sich nicht nur gut, beide sind auch permanent zu Big Plays Downfield oder nach dem Catch in der Lage und beide können auf sich gestellt Matchups gewinnen. Dahinter könnte Rookie Tyler Johnson sehr schnell eine der Positiv-Überraschungen der kommenden Saison werden. Das alleine reicht nicht für einen Platz auf dem Treppchen, doch kann man sehr gut argumentieren, dass Tampa Bay zusätzlich den besten Tight-End-Room der Liga hat. Rob Gronkowski kommt nach einem Jahr Pause physisch frisch zurück, Cameron Brate ist eine sehr solide Nummer 2 und O.J. Howard steckt athletisch beide in die Tasche. Einzig im Backfield ist Tampa Bay im Liga-Vergleich nicht in der Top-5 anzusiedeln, hier könnte Drittrunden-Pick Ke'Shawn Vaughn Ronald Jones schnell Snaps streitig machen. Ein Kandidat, den man hier im Auge behalten sollte, falls er den Kader schafft: Siebtrunden-Pick und Speed-Monster Raymond Calais.
1. Kansas City Chiefs
Sammy Watkins ist die Nummer-3-Waffe dieser Offense - maximal. Das alleine ist ein Statement über die Qualität, die Kansas City um Patrick Mahomes herum aufgebaut hat. Tyreek Hill ist vielleicht die gefährlichste Big-Play-Waffe der Liga, Mecole Hardman ist bereits als Rookie in diesem Ranking nach oben geschossen. Travis Kelce ist einer der beiden besten Tight Ends ligaweit und der Motor dieses Waffenarsenals, das in dieser Offseason ein neues, glänzendes Spielzeug bekommen hat: Running Back Clyde Edwards-Helaire gibt Kansas City eine weitere Matchup-Waffe auch im Passspiel und wird als Runner ergänzt durch Damien Williams, der eine beachtliche zweite Saisonhälfte letztes Jahr insbesondere dann Richtung Playoffs gespielt hat. Die Chiefs haben das gefährlichste Big-Play-Waffenarsenal in der NFL, und sind gleichzeitig aber mit Matchup- und Possession-Waffen ausgezeichnet. Eine spektakuläre Kombination im Gesamtpaket.