Mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters musste Mikaela Shiffrin einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Kurz zuvor verlor das Ski-Ass zudem ihre Großmutter. Shiffrin nahm sich daher eine Pause vom Rennzirkus, der durch Corona ohnehin vorzeitig beendet wurde.

Nun hat die 25-Jährige über ihre schwierige Zeit gesprochen und sich dabei selbst reflektiert. Im Magazin people.com meinte sie: "Was ich gelernt habe - in einer Welt mit einer Pandemie und vor allem nach dem Verlust meiner Oma im Oktober und meines Vaters im Februar- ist, dass es okay ist, sich nicht gut zu fühlen. Es ist in Ordnung, nicht die ganze Zeit glücklich zu sein. Es ist in Ordnung, sich hilflos zu fühlen. Manchmal ist alles okay."

Dabei machte sich die US-Amerikanerin in ihrer Karriere bereits früh Druck. Nach ihrem Olympia-Sieg im Slalom in Sotschi 2012 litt sie unter Versagensängste: "Ich ging an den Start und war völlig erstarrt. Ich hatte Tränen in den Augen. Dann dachte ich, ich müsse erbrechen. Oder ich hatte das Gefühl, dass sich mein Hals zuschnürt und ich nicht mehr atmen kann", gab Shiffrin zu.

"Ich dachte nie, dass ich eine Person bin, die wegen des Leistungs- und Erwartungsdrucks so Probleme haben könnte", erzählte Shiffrin weiter. "Aber genau das war der Fall. Ich ging durch diese Phase und musste lernen, meinen Kopf, die Emotionen und den Stress zu kontrollieren." Seitdem holte die Rennläuferin zwei weitere Olympia-Medaillen (Riesentorlauf-Gold und Kombi-Silber) in Pyeongchang 2018, zudem vier Weltmeistertitel und feierte dreimal den Gesamtweltcup-Sieg.