Knapp neun Monate nach der bitteren Entlassung bei Bayern München ist die Rückkehr von Niko Kovac auf die Fußballbühne perfekt: Der Kroate soll den französischen Erstligisten AS Monaco als neuer Trainer zurück in die Erfolgsspur führen.

"Niko hat als ehemaliger Spieler und Trainer viel Erfahrung auf höchster Ebene. Seine Qualität demonstrierte er bei Bayern München, einem der größten Vereine der Welt, aber auch bei Frankfurt, das sich damals im Aufbau befand. Niko war maßgeblich daran beteiligt, Frankfurt zu einer der erfolgreichsten Mannschaften Deutschlands zu machen. (...) Seine Energie, seine Arbeitsweise und seine Vision des Spiels machen ihn zu dem Trainer, den der Klub braucht, um seine Ambitionen durchzusetzen und eine solide Grundlage für dauerhaften Erfolg zu schaffen", wird Monacos Sportdirektor Paul Mitchell in der offiziellen Pressemitteilung zitiert.

Vize-Präsident Oleg Petrov bezeichnete den Trainerwechsel als "ein neues Kapitel" für Monaco, in dem "die sportliche Ausrichtung im Einklang mit den Zielen des Vereins" stehe.

Niko Kovac nannte England, Spanien und Italien als interessante Ligen

Kovac hatte Jupp Heynckes zur Saison 2018/19 als stolzer DFB-Pokalsieger mit der Eintracht bei den Bayern beerbt. In seinem ersten Jahr holte er das Double. Nach einem enttäuschenden Start in die Folgesaison und der 1:5-Niederlage bei seinem früheren Arbeitgeber Frankfurt war Kovac in München Anfang November entlassen worden. Sein Co-Trainer Hansi Flick ersetzte ihn.

Um Kovac, bei dem sich die Bayern-Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge schon bei der Verpflichtung uneinig waren und der zum Ende seiner Amtszeit das Vertrauen zahlreicher Spieler verloren hatte, wurde es anschließend still.

In den vergangenen Monaten war der ehemalige kroatische Nationaltrainer immer wieder mit verschiedenen Klubs in Verbindung gebracht worden. Auch bei den Bundesligisten Borussia Dortmund und Hertha BSC galt Kovac als Kandidat.

Ein Comeback auf der Trainerbank fasste er vor dem Ausbruch der Coronakrise ins Auge. "Ich gehe davon aus, dass es im Sommer wieder etwas werden wird, darauf bereite ich mich vor", sagte Kovac bei "Sport und Talk aus dem Hangar-7" bei ServusTV Ende Februar. Als interessante Adressen nannte er allerdings seinerzeit die Ligen in England, Spanien und Italien.

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Kovac-Vorgänger Moreno wenige Stunden zuvor entlassen

Nun ist es aber Frankreich geworden. Sein Vorgänger Robert Moreno, der den Job erst zu Jahresbeginn übernommen hatte, war am Sonntag entlassen worden. Der Spanier musste laut Medienberichten gehen, weil er nicht zur neuen Philosophie des Klubs passte.

Die Monegassen beendeten die wegen der Coronakrise abgebrochene Spielzeit in der Ligue 1 auf dem neunten Tabellenplatz und verpassten damit die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb.

Unter Moreno war der einstige Champions-League-Finalist in den letzten drei Spielen vor dem vorzeitigen Saisonende sieglos geblieben. Auch die beiden Vorgänger des 42-Jährigen, Thierry Henry und Leonardo Jardim, hatten den achtmaligen französischen Titelträger nicht in die Erfolgsspur zurückführen können.

Kovac bekommt nun die Chance, nach zwei enttäuschenden Spielzeiten des Meisters von 2017 etwas Neues aufzubauen. Die Mannschaft befindet sich momentan in der Vorbereitung auf die neue Saison. Schon ab dem 23. August soll der Ball in der Liga wieder rollen. Für Kovac wird es im Auftaktspiel gegen Stade Reims erstmals an der Seitenlinie ernst.