Der ehemalige Profi Michael Rummenigge hat die aktuelle Ausbildung deutscher Nachwuchstalente kritisiert. "Es gibt einfach viel zu wenige wirklich gute deutsche Bundesliga-Spieler im Alter von 18, 19 oder 20 Jahren. Wir haben Kai Havertz, der kürzlich 21 wurde, und danach kommt lange nichts", betonte der 56-Jährige in seiner Sportbuzzer- Kolumne.

Nach der enttäuschenden EM-Endrunde 2000 habe man beim DFB zwar verstärkt den Fokus auf die Förderung eigener Talente gelegt, allerdings habe man nach dem WM-Titel 2014 "die Entwicklung leider verschlafen".

"Denn: Die Ausbildung im taktischen Bereich, die Arbeit an der Körperlichkeit - das ist alles gut und richtig. Aber: Wir brauchen wieder mehr Straßenfußballer. Spieler, die Spaß am Ball haben und diesen auch ihren Kollegen und den Fans vermitteln", ergänzte er.

Rummenigge kritisiert Talentförderung: BVB-Juwel Moukoko als Vorbild

Auch außerhalb des Platzes sieht Rummenigge Verbesserungspotenzial: "Playstation, Nintendo, Youtube, Facebook und Co. - es gibt schlicht sehr viele Alternativen und Ablenkungen. Dank der FIFA-Videospiele kennen die Jungs heute jeden Profi-Kicker, selbst aktiv sind sie aber nicht mehr so wie damals. Mein Social Media war früher das Spiel auf dem Bolzplatz."

Als Vorbild nannte der frühere Profi von Borussia Dortmund und vom FC Bayern München das 15-jährige BVB-Juwel Youssoufa Moukoko. "Moukoko ist eine absolute Ausnahmeerscheinung. Wir brauchen mehr wie ihn", führte Rummenigge aus und kritisierte das Fehlen von Nachwuchstalenten und die damit verbundene Verpflichtung von ausländischen Youngstern: "Warum holt der FC Bayern beispielsweise den 18-jährigen Tanguy Kouassi von PSG? Weil er besser ausgebildet ist als deutsche Spieler in seinem Alter. Diese Lücken müssen wir wieder schließen", forderte er.