Das Event wurde auf der künstlichen Insel "Yas Island" ausgetragen. Grund dafür war, dass nicht-amerikanischen Kämpfern die Chance gegeben werden sollte, trotz Corona Kämpfe absolvieren zu können. Aufgrund der Einreisebeschränkungen in den USA war dies nicht möglich. Trotz der Austragung in den Emiraten fand das Event vor leeren Rängen statt.
UFC 251: Kamaru Usman dominiert Jorge Masvidal und verteidigt Weltergewichtstitel
Kamaru Usman (17-1) hat zum zweiten Mal seinen Weltergewichtstitel verteidigt. Gegen Jorge "Gamebred" Masvidal, der kurzfristig für Gilbert Burns (positiver Coronatest) eingesprungen war, lieferte der Nigerianer eine dominante Vorstellung ab. Am Ende setzte er sich mit einer einstimmigen Entscheidung der Ringrichter (50-45, 50-45 und 49-46) durch.
"'Gamebred' ist der größte und schlimmste Kerl, den es derzeit gibt. Ich musste mich innerhalb von sechs Tagen auf ihn vorbereiten", sagte Usman nach dem Kampf. "Ich musste einen mentalen Wechsel vollziehen. Ich habe für Gilbert (Burns, Anm. d. Red.) trainiert. Ich hatte einen völlig anderen Plan."
Masvidal begann furios. Innerhalb der ersten Sekunden landete er einige Leg-Kicks. Einen Kickversuch konnte sich allerdings Usman schnappen und ihn so zu Boden bringen. Masvidal zeigte dort aber eine gute Verteidigung und konnte Treffer abwehren. Im Stand hatte Masvidal einen Vorteil, deshalb versuchte Usman immer wieder, ihn in Clinch- oder Grappling-Situationen zu verwickeln. Masvidal entwich diesen Situationen aber immer wieder und stellte Usman vor Probleme.
In Runde 2 versuchte Usman, den Kampf zu entschleunigen. Er zwang Masvidal immer mit dem Rücken an den Käfig. Aus dieser Position heraus konnte Masvidal kaum Schaden anrichten, einen Takedown konnte er allerdings verhindern. Usman dagegen landete einige Treffer und fügte Masvidal zwei Cuts zu. Zum Ende der Runde war es dann Masvidal, der Usman mehrfach traf. Nach dem Ende der Runde gerieten beide aneinander und tauschten einige Nettigkeiten aus. Insgesamt hatte Usman 3:40 der fünf Minuten Kontrolle im Clinch.
Auch in der dritten Runde verwickelte Usman Masvidal in mehrere Clinch-Situationen. Diesmal hatte der Nigerianer aber wesentlich weniger Kontrolle. Schiedsrichter Marc Goddard musste zwischenzeitlich unterbrechen, da Usman einen tiefen Schlag landete. Masvidal nutzte die Zeit und konnte etwas durchschnaufen. Danach kassierte Masvidal aber einige Ellenbogen.
Usman dominierte auch in der vierten Runde. Masvidal zeigte zwar eine gute Verteidigung, die dominanten Positionen konnte aber auch er nicht verhindern. Immer wenn Masvidal sich aus den für ihn ungünstigen Positionen befreite, landete er Treffer. Mit der Zeit wurde aber deutlich, dass Masvidal nur sechs Tage an offizieller Vorbereitungszeit hatte und daher erschöpft war.
Masvidal brauchte also in der fünften Runde einen Niederschlag. Wie schon im ganzen Kampf brachte Usman ihn schnell auf den Boden und kontrollierte von dort aus. Masvidal gab aber nicht auf und machte immer Druck, wenn er konnte. In den Schlusssekunden landete er einen Treffer und setzte danach zum Flying Knee an, das ihn aus dem 5-Sekunden-K.o gegen Ben Askren berühmt machte. Usman wich aber aus und ließ die restlichen Sekunden verstreichen.
Usmans zwölfter UFC-Sieg in Folge bedeutet, dass er mit dem Rekord von Georges St-Pierre im Weltergewicht gleichgezogen hat. Im Leichtgewicht ist Khabib Nurmagomedov ebenfalls auf einer Zwölf-Siege-Serie.
UFC 251: Usman vs. Masvidal - Die Kampfstatistik
Kamaru Usman Jorge Masvidal 263 Gelandete Treffer 81 94 Wirkungstreffer 60 5 Takedowns 0 10:06 Kontrolle Clinch/Boden 0:00
UFC 251: Alexander Volkanovski verteidigt Federgewichtstitel gegen Max Holloway
Alexander Volkanovski (22-1) hat seinen Federgewichtstitel gegen Max Holloway (25-6) verteidigt. In einem ausgeglichenen Kampf gewann der Australier nach Entscheidung der Kampfrichter (48-47, 48-47 und 47-48). Lange Zeit hatte Holloway die Nase vorn, am Ende des Kampfs meldete sich Volkanovski aber zurück.
"Er ist ein Kämpfer. Ich wollte beide Kämpfe früh beenden, am Ende mussten zweimal die Kampfrichter entscheiden. In zwei Kämpfen sind wir über die volle Distanz gegangen. Das muss man würdigen", so Volkanovski.
Von Beginn an zeigte Holloway, dass er die Niederlage von UFC 245, als er seinen Titel nach Entscheidung an Volkanovski abgeben musste, vergessen machen wollte. Ihm gelang es wesentlich besser, die heftigen Leck-Kicks von Volkanovski zu blocken. Im ersten Kampf landete der Australier noch 75 Kicks, ein UFC-Rekord. Holloway spielte seine Größenvorteile aus und attackierte Volkanovski mit mehreren Treffern.
Auch in der zweiten Runde zeigte Holloway, dass er den ersten Kampf analysiert und seine Lehren daraus gezogen hatte. Mehrere Kombinationen trafen das Ziel, sodass sich unter Volkanovskis Auge bereits Schwellungen bildeten. Volkanovski musste einige harte Treffer einstecken, als er sich nach vorne bewegte.
Erst in der dritten Runde zeigte sich Volkanovski erstarkt und im Kampf angekommen. Seine Kicks fanden besser das Ziel und eröffnete so einige Möglichkeiten. So konnte sich Volkanovski mehrfach an der Verteidigung von Holloway vorbeikämpfen und so Treffer setzen. Holloway kämpfte sich in dieser Runde aber zurück und landete am Ende der Runde mehr Treffer als der Champion. Für zwei der drei Kampfrichter ging die Runde dennoch an Volkanovski. Diese Entscheidung darf zumindest diskutiert werden.
Die vierte Runde sicherte sich Volkanovski. Ob Kicks oder Punches: Der Australier war kaum zu stoppen und landete viele Treffer. Holloway dagegen kam nicht mehr zum Zug. Während er seine Verteidigung nicht aufrecht erhalten konnte, fanden nur noch wenige Angriffe ihr Ziel. Volkanovski setzte sich auf Takedowns und brachte so Holloway mehrfach zu Boden.
Beide wussten, dass sie die fünfte Runde gewinnen mussten. Dementsprechend gingen beide Fighter mit hoher Intensität in die letzte Runde. Volkanovski gelang es erneut, Holloway mehrfach zu Boden zu bringen. Sowohl Holloway als auch Volkanovski landeten einige Treffer, die bessere Runde zeigte aber der Champion.
UFC 251: Petr Yan neuer Bantamgewichts-Champion
Den ersten Titelkampf des Event bestritten Petr Yan und Jose Aldo um den Bantamgewichtstitel, der nach dem Rücktritt von Henry Cejudo vakant geworden war. Kurze Zeit sah es so aus, als könnte sich Jose Aldo (28-6 MMA, 10-5 UFC) nach der Leichtgewichtsklasse, welchen Titel er im Dezember 2015 an Conor McGregor verloren hatte, auch den Titel im Bantamgewicht sichern. Am Ende setzte sich aber Petr Yan (15-1 MMA, 7-0 UFC) mit einer abgeklärten Vorstellung durch.
"Ich habe einen harten Kampf erwartet. Am Anfang hat er mich mit einem Kick getroffen, daher war ich gezwungen, einige Veränderungen vorzunehmen", sagte Yan. "Zu Anfang wollte ich ihn müde machen und Druck ausüben. Nach der dritten Runde habe ich richtig losgelegt. Mein Plan ist komplett aufgegangen."
Altmeister Aldo begann mit viel Druck und landete gute Kicks gegen den Russen Yan. Nach 90 Sekunden in der ersten Runde brachte allerdings eine harte Rechte von Yan Aldo ins Wanken. Wenig später setzte Aldo Yan mit einem Kick zu und schickte ihn auf den Boden. Yan brauchte in Folge einige Sekunden, um sich von diesem harten Treffer zu erholen. 50 Sekunden bevor die erste Runde beendet war, streckte Yan den Brasilianer nieder. Im Ground-and-Pound musste Aldo einige harte Treffer einstecken. Letztendlich wurde er von der Glocke gerettet.
In der zweiten Runde beherrschte Yan weiterhin das Geschehen. Aldo kehrte in der dritte Runde zurück und landete einige harte Treffer. Yan konnte ihm in dieser Runde nur geringfügigen Schaden zufügen, da Aldo sich gut bewegte und vielen Versuchen ausweichen konnte.
Aldo wirkte danach allerdings ausgelaugt. In den Runden vier und fünf musste er einige harte Schläge des Russens hinnehmen. Bereits nach zehn Sekunden in der fünften Runde lag Aldo am Boden. Yan spielte seine Stärken im Ground-and-Pound aus und landete einige Treffer. Obwohl Aldo blutverströmt am Boden lag und sich kaum noch wehren konnte, stoppte Schiedsrichter Leon Roberts den Kampf erst wesentlich später.
UFC: Rose Namajunas gewinnt Rückkampf gegen Jessica Andrade
Rose Namajunas hat 14 Monate nachdem sie ihren Titel im Strohgewicht an Jessica Andrade verloren hatte, den Rückkampf gegen Andrade gewonnen. Nach drei Runden stimmen zwei Kampfrichter (29-28) für sie, ein Kampfrichter wertete den Kampf für Andrade (29-28).
Namajunas bewegte sich gut und attackierte Andrade wesentlich besser als im Hinkampf. "Früh im Kampf habe ich mich sehr gut gefühlt, doch dann hat sie aufgedreht", erklärte sie. "Sie hat mich ein paar ordentlich getroffen. Am Ende bin ich aber stark geblieben."
Andrade verlor damit ihren zweiten Kampf in Folge. Zuvor gab sie im August 2019 den Titel im Strohgewicht an Zhang Weili ab. Nun könnte Namajunas ihre Chance gegen Weili bekommen.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (ab 4 Uhr live auf DAZN ) steht auf "Fight Island" das nächste Event bevor. In einer Fight Night treffen Calvin Kattar und Dan Ige im Federgewicht aufeinander.
UFC 251: Die Ergebnisse der Kämpfe im Überblick
Gewichtsklasse Kämpfer/in Kämpfer/in Ergebnisse Main Card Weltergewicht Kamaru Usman (C) Jorge Masvidal Usman gewinnt nach Entscheidung Federgewicht Alexander Volkanovski (C) Max Holloway Volkanovski gewinnt nach Entscheidung Bantamgewicht Petr Yan Jose Aldo Yan gewinnt durch TKO in der 4. Runde Strohgewicht (F) Jessica Andrade Rose Namajunas Namajunas gewinnt nach Entscheidung Fliegengewicht (F) Armanda Ribas Paige VanZant Ribas gewinnt durch Submisson in der 1. Runde Prelims Halbschwergewicht Volkan Özdemir Jiri Prochazaka Prochazaka gewinnt durch TKO in der 2. Runde Weltergewicht Elizeu Dos Santos Muslim Salikhov Salikhov gewinnt nach Entscheidung Federgewicht Makwan Amirkhani Danny Henry Amirkhani gewinnt durch Submission Leichtgewicht Leonardo Santos Roman Bogatov Santos gewinnt nach Entscheidung Early Prelims Schwergewicht Marcin Tybura Alexander Romanov Tybura gewinnt nach Entscheidung Fliegengewicht Raulian Paiva Zhalgas Zhumagulov Paiva gewinnt nach Entscheidung Bantamgewicht (F) Karol Rosa Vanessa Melo Rosa gewinnt nach Entscheidung Bantamgewicht Martin Day Davey Grant Grant gewinnt durch Submisson