Arizona Cardinals - Kyler Murray: Folgt 2020 seine Breakout-Saison?
In den vergangenen beiden Saisons gewann ein Quarterback jeweils in seinem zweiten NFL-Jahr den MVP-Titel. Kann Murray es Jackson und Mahomes nachtun? Der 22-Jährige hat die Genauigkeit, die Armstärke und die Mobilität, zudem spielt er in einem der spannendsten Offensiv-Systeme der NFL und hat mit DeAndre Hopkins einen absoluten Superstar an seine Seite bekommen. Im vergangenen Jahr machte Murray allerdings auch noch zu häufig Fehler, viel zu viele Sacks gingen auf sein Konto. Die Umstände scheinen 2020 formidabel zu sein, macht er einen gehörigen Schritt nach vorne, sind ihm nach oben kaum Grenzen gesetzt.
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Atlanta Falcons - Matt Ryan: Hat er seinen Zenit überschritten?
Die vergangene Saison in Atlanta war enttäuschend, das gilt für Ryan ebenso wie für die gesamte Offense der Falcons. Letztlich war die poröse Offensive Line ein zu großes Handicap für die ansonsten so stark besetzte Offense. Ryan machte zu viele uncharakteristische Fehler und spielte seine wohl schlechteste Saison seit 2013, als die Falcons gerade mal vier Saisonspiele gewannen. Aber: Aus einer sauberen Pocket spielte der 35-Jährige im Vorjahr nach wie vor gut. Präsentiert sich die O-Line 2020 wieder besser, sollte auch Ryan wieder bessere Zahlen auflegen.
Baltimore Ravens - Lamar Jackson: Wiederholt er seine MVP-Saison?
Jacksons Vorsaison war ein Jahr für die Geschichtsbücher und doch hat der MVP sein Potenzial noch nicht mal zwingend ausgeschöpft. Der 23-Jährige ist nach wie vor der vielleicht explosivste Athlet der NFL, im Passspiel könnte Jackson 2020 sogar noch besser werden. Die entscheidenden Fragen sind: Wie stark verändern die Ravens ihr offensives System und welche Antworten finden gegnerische Defenses darauf? Bleibt Baltimores Run Game ähnlich dominant wie im Vorjahr, ist eine weitere herausragende Saison von Jackson durchaus im Bereich des Möglichen.
Buffalo Bills - Josh Allen: Wie stark kann er an seinen klaren Schwächen arbeiten?
Bei kaum einem Quarterback gehen die Meinungen zwischen Fans und Gegnern, zwischen Unterstützern und Kritikern so weit auseinander wie bei Allen. Im Vorjahr zeigte sich der 24-Jährige in einigen Bereichen, insbesondere im Kurzpassspiel, verbessert, sein Deep Ball gehört allerdings nach wie vor zu den schlechtesten in der Liga, zudem leistet er sich immer noch zu viele klare Fehler. 2020 muss nun auch in diesen Bereichen der nächste Schritt folgen, dann könnte Allen tatsächlich in den Kreis der besseren Quarterbacks aufsteigen. Bleibt die Entwicklung allerdings aus, dürfte Allen auch in Buffalo zunehmend kritischer beäugt werden.
Carolina Panthers - Teddy Bridgewater: Empfiehlt er sich als langfristiger Starter?
Nach über drei Jahren Pause konnte sich Bridgewater in der Vorsaison endlich wieder als Starter präsentieren und packte seine Chance beim Schopfe: Der 27-Jährige ist und bleibt ein Game-Manager, der wenige Fehler macht, aber auch für wenige Highlight-Würfe sorgt. Ist das genug, um sich dauerhaft als Starting Quarterback zu etablieren? Die Panthers setzen auf ihn, allerdings befindet sich Carolina auch im Rebuild, nach zwei Saisons konnte Bridgewater schon wieder günstig entlassen werden. 2020 gilt es somit, - ohne die großartige Saints-Offense an seiner Seite - den gerade erst erarbeitenden Status weiter zu festigen.
Chicago Bears - Mitchell Trubisky/Nick Foles: Kann Chicago einen mehr als unterdurchschnittlichen Starter haben?
Mitchell Trubiskys Tage als einer der aufstrebenden, talentierten Quarterbacks der NFL sind vorüber. Die Bears machten keinen Gebrauch von der Option auf ein fünftes Jahr, macht er 2020 keinen klaren Schritt nach vorne, dürfte die kommende Saison Trubiskys letzte in Chicago werden. Das Problem: Viel mehr Potenzial bringt auch Nick Foles nicht mit. Der 31-Jährige hatte zwei herausragende Phasen in Philadelphia, konnte sich in acht Jahren aber noch nirgendwo als fester Starter etablieren. Chicago läuft Gefahr, eine weitere Saison mit inkonstanten Quarterback-Leistungen bestreiten zu müssen.
Cincinnati Bengals - Joe Burrow: Bestätigt er seine College-Fabelsaison?
Burrows Leistungen während der College-Saison 2019 waren überwältigend, der 23-Jährige legten Zahlen auf, wie noch kein Quarterback vor ihm. Dabei profitierte Burrow allerdings auch von der enormen Qualität sowie dem tollen Scheme der LSU-Offense - und auch für Burrow individuell war die vergangene Saison ein enormer Ausreißer nach oben. In Cincinnati sind die Voraussetzungen nun andere, bei den Bengals kommt er in ein Team, das sich zumindest 2020 voraussichtlich noch im Rebuild befinden wird. Kann Burrow auch hinter einer wackligeren Offensive Line und gegen deutlich bessere Defenses überzeugen? Falls ja, scheinen dem Heisman-Gewinner in der Zukunft keine Grenzen gesetzt.
Cleveland Browns - Baker Mayfield: Findet er zu seiner Form zurück?
Nach einigen herausragenden College-Jahren sowie einer beeindruckenden Rookie-Saison war Mayfields zweite NFL-Spielzeit - passend zum ganzen Browns-Team - eine herbe Enttäuschung. Der 24-Jährige offenbarte große Probleme im Pocket-Verhalten und zeigte kein gutes Gefühl für den Pass-Rush. Schwächen, die Mayfield bereits bei Oklahoma angedeutet hatte. Dennoch bleibt er ein nach wie vor herausragend genauer Passer, auch 2019 warf Mayfield noch regelmäßig spektakuläre Bälle. Bessert sich hinter einer besseren Offeisve Line sein Pocket-Verhalten, könnte er in der kommenden Saison einen gehörigen Sprung nach vorne machen.
Dallas Cowboys - Dak Prescott: Gelingt ihm der Sprung zu einem Elite-Quarterback?
Im letzten Jahr seines Rookie-Vertrags spielte Prescott seine bislang beste Saison in der NFL. Der 26-Jährige orchestrierte eine der effektivsten Passing Offenses der Liga, war vor allem bei tiefen Pässen herausragend und überzeugte auch als Runner. 2020 wird für ihn nun aber mindestens genau so wichtig, immerhin spielte Prescott die Saison unter dem Franchise Tag. Der Supporting Cast in Dallas ist gut. Kann Prescott seine Leistungen aus der Vorsaison bestätigen oder sogar noch weiter steigern, muss über ihn als einer der Elite-Quarterbacks in der NFL diskutiert werden.
Denver Broncos - Drew Lock: Ist er Denvers Starting Quarterback der Zukunft?
Lock hat gerade mal fünf Spiele in der NFL absolviert, dennoch träumt so manch einer schon von einer spektakulären Broncos-Offense mit herausragendem Receiving Corps und Lock als Quarterback. Tatsächlich haben die ersten Auftritte des 23-Jährigen Lust auf mehr gemacht, allerdings agierte er dabei auch noch in erster Linie als Game Manager, der vor allem im Kurzpassspiel überzeugte. Kann Lock diese Eindrücke 2020 bestätigen und sich in anderen Bereichen steigern, könnte Denver seinen Quarterback der Zukunft tatsächlich gefunden haben. In Stein gemeißelt ist das allerdings noch längst nicht.
Detroit Lions - Matt Stafford: Kann er so stark spielen wie vor seiner Verletzung?
Stafford spielte in der vergangenen Saison so stark wie vielleicht noch nie zuvor - ehe eine Verletzung sein tolles Jahr jäh beendete. 2019 brachte Darrell Bevell, Offensive Coordinator der Lions, Staffords Qualitäten, insbesondere seinen starken Arm, durch eine Downfield-Offense zur Geltung. Präsentieren sich die Lions auch in der kommenden Saison so aggressiv, könnte Stafford erneut glänzen. Allerdings kommt der 32-Jährige auch von einer Wirbelsäulenverletzung zurück. Ob Stafford tatsächlich wieder bei 100 Prozent ist, wird erst der Saisonstart zeigen können.
Green Bay Packers - Aaron Rodgers: Ist er noch ein Top-Quarterback?
Nach Jahren im Clinch mit Mike McCarthy und dessen System spielte Rodgers in der Vorsaison (endlich) in einer neuen Offense - die erhoffte Leistungssteigerung blieb allerdings aus. Rodgers ist nach wie vor ein Quarterback, der wenige große Fehler macht und der imstande ist, Highlight-Würfe zu zeigen, wie kaum ein anderer Passer in der Liga, mittlerweile mangelt es ihm jedoch an Konstanz. Der 35-Jährige lässt zu viele einfache Würfe liegen, seine Genauigkeit zählt nicht mehr zu den besten in der Liga. Sofern Rodgers in seinem zweiten Jahr unter Matt LaFleur keinen Schritt nach vorne macht, scheinen seine Jahre als MVP-Kandidat der Vergangenheit anzugehören. Und jetzt ist mit Jordan Love der potenzielle Nachfolger im Team.
Houston Texans - Deshaun Watson: Gelingt ihm auch ohne DeAndre Hopkins der nächsten Schritt?
Watson hat zwei hervorragende Jahre hinter sich, gäbe es da nicht einen gewissen Patrick Mahomes würde er womöglich als der beste junge Quarterback der NFL gelten. Noch gibt es allerdings auch klare Schwächen in Watsons Spiel: Der 24-Jährige hält den Ball zu oft zu lange und schluckt nach wie vor zu viele Sacks, noch spielt er nicht konstant auf Top-Niveau. In seinem vierten Jahr soll der Sprung zum Elite-Quarterback gelingen, durch den Abgang von Hopkins fehlt nun allerdings Houstons klarer Nummer-eins-Receiver. Wie sehr dieser Umstand Watson zusetzen wird, bleibt abzuwarten.
Indianapolis Colts - Philip Rivers: Ist er noch gut genug, um die Colts zum Contender zu machen?
Nach einer herausragenden Saison im Jahr 2018 präsentierte sich Rivers im vergangenen Jahr deutlich schwächer, teilweise unterliefen dem 38-Jährigen ungewohnte Böcke, kaum ein Quarterback warf mehr Pässe in Coverage als Rivers. Angesichts Rivers' fortgeschrittenen Alters kommt natürlich die Frage auf, inwieweit seine Zeit als NFL-Quarterback vorüber ist, doch es wäre längst nicht das erste Mal, dass sich Rivers nach einer durchwachsenen Saison stark zurückmeldet. In Indianapolis wird er hinter einer deutlich besseren Line spielen, bleibt T.Y. Hilton fit, ist der Receiving Corps zumindest solide. Findet Rivers nochmal zu seiner Form aus den Jahren 2017 und 2018 zurück, können die Colts definitiv für Aufsehen sorgen.
Jacksonville Jaguars - Gardner Minshew: Ist er Jacksonvilles Starting Quarterback der Zukunft?
Minshew zählte zu den wenigen Lichtblicken in einer finsteren Jaguars-Saison. Der 24-Jährige spielte - mit Ausnahme eines äußerst durchwachsenen Auftritts in Woche sechs gegen die Saints - eine sehr solide Saison und präsentierte sich besser als so mancher Rookie-Quarterback, der in Draft-Runde eins ausgewählt worden war. Und doch wird Minshew 2020 um weitere Chancen in dieser Rolle kämpfen müssen. In der kommenden Saison wird er, insbesondere im Pocket-Verhalten, in einem Team im Umbruch einen klaren Schritt nach vorne machen müssen. Andernfalls würden Trevor Lawrence und Justin Fields sicher ein Thema in Jacksonville werden.
Kansas City Chiefs - Patrick Mahomes: Festigt er seinen Status als bester Quarterback der Liga?
Patrick Mahomes gilt derzeit als der beste Quarterback der Liga, darüber scheint es keine zwei Meinungen zu geben. Mahomes ist DER Superstar der NFL, seine gerade vereinbarte Vertragsverlängerung durchbricht sämtliche Schallmauern . Man darf allerdings nicht vergessen, dass über die gesamte Regular Season 2020 gleich zwei Quarterbacks (Lamar Jackson und Russell Wilson) noch bessere Leistungen zeigten als Mahomes. Das Talent des 24-Jährigen ist unbestritten, sollten sich Jackson oder Wilson allerdings im kommenden Jahr den MVP-Titel sichern, könnten diese ihm seinen Titel streitig machen.
Las Vegas Raiders - Derek Carr: Kann er Argumente für seine Zukunft bei den Raiders sammeln?
Seit Jon Grudens Ankunft in Oakland wirkte die Zusammenarbeit zwischen dem Coach und seinem Quarterback eher wie eine Zwangsehe. Dabei hat Carr eine durchaus gute Saison hinter sich. Der 29-Jährige ist ein äußerst genauer Passer, der kaum Fehler macht, allerdings auch wenig Risiken eingeht und fast ausschließlich im Kurzpassspiel agiert. Selbst für Gruden und seine West Coast Offense schien dieser Spielstil zu häufig zu vorsichtig. Mit einem verbesserten Receiving Corps wird Carr in der kommenden Saison mutiger spielen müssen, andernfalls könnte seine erste Saison ins Las Vegas gleichzeitig seine letzte sein.
Los Angeles Chargers - Tyrod Taylor/Justin Herbert: Kann Herbert schon 2020 starten?
Bei kaum einem Quarterback gingen die Meinungen im Pre-Draft-Prozess weiter auseinander als bei Herbert. Manche sahen in ihm den besten Quarterback der Klasse, andere wiederum wollten kein Erstrundentalent in dem 22-Jährigen erkennen. Herbert verfügt über Gardemaß, einen herausragenden Arm und gute Athletik, gleichzeitig spielte er am College allerdings auch inkonstant und hatte besonders gegen talentierte Konkurrenz immer wieder größere Probleme. Mit Tyrod Taylor können die Chargers auf einen sehr soliden Quarterback, der eine Offense zumindest bewegen kann, zurückgreifen. Überrascht Herbert im Training nicht, könnte er unter Umständen die gesamte Saison als Backup verbringen.
Los Angeles Rams - Jared Goff: Kann er seinen Mega-Vertrag rechtfertigen?
134 Millionen Dollar über vier Jahre sollte Jared Goff seine Vertragsunterschrift 2019 einbringen. In den kommenden drei Saisons wird der 25-Jährige praktisch garantiert rund 95 Millionen Dollar einstreichen. Nur ein Jahr später wirkt dieser Monster-Vertrag aus Teamsicht bereits wie ein großer Fehler. Goff verschlechterte sich 2019 in nahezu jeder statistischen Kategorie und wirkt eher wie ein durchschnittlicher Starter als ein Superstar-Quarterback. Gelingen Goff und der kompletten Rams-Offense 2020 kein Schritt zurück in Richtung der formidablen Saison vor zwei Jahren, wird Los Angeles an dem Gehalt seines Quarterbacks noch ordentlich zu knabbern haben.
Miami Dolphins - Ryan Fitzpatrick/Tua Tagovailoa: Wie früh übernimmt Tua als Starter?
Noch vor einem Jahr galt Tagovailoa als das wohl größte Quarterback-Talent des Landes, der Hashtag "TankforTua" trendete immer wieder in den sozialen Medien. Ein Jahr später haben die Dolphins ihren Quarterback - wenn auch unter etwas anderen Umständen - tatsächlich bekommen. Wie früh er starten wird, steht allerdings noch in den Sternen: Zum einen hat Ryan Fitzpatrick in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche seiner Kritiker überraschen können, zum anderen kehrt Tua von einer schweren Verletzung zurück und Miamis Offensive Line wird sich erst finden müssen. Überzeugt Fitzpatrick auch in der kommenden Saison und hält die Dolphins womöglich sogar lange im Playoff-Rennen, könnte Tua lange von der Bank aus zusehen müssen.
Minnesota Vikings - Kirk Cousins: Wie sehr schmerzt der Verlust von Stefon Diggs?
Cousins hat sich in Minnesota zu einem guten Quarterback entwickelt, für die Vikings wird er wohl noch mindestens zwei weitere Jahre als Starter auflaufen. Nach zwei Saisons mit dem vielleicht besten Receiver-Duo der Liga an seiner Seite wird der 31-Jährige 2020 allerdings mit deutlich mehr Fragezeichen in seinem Receiving Corps leben müssen. Die O-Line ist in Minnesota bereits seit Jahren ein Problemfeld. Sollten die zweifellos talentierten Justin Jefferson und Irv Smith Jr. noch etwas Zeit brauchen, könnten sich auch Cousins' Waffen zu einem Makel entwickeln. Ob er tatsächlich gut genug ist, um diese Umstände zu überspielen, bleibt abzuwarten.
New England Patriots - Cam Newton: Bleibt er das ganze Jahr fit?
Die erste Hälfte der Saison 2018 war so vielversprechend für Newton, der so gut spielte wie seit seiner MVP-Saison nicht mehr. Seitdem setzten den 29-Jährigen allerdings erst eine Schulter- und anschließend eine Fußverletzung außer Gefecht, eineinhalb Jahre fand Newton verletzungsbedingt nicht zu seiner Form. In New England kann er sich nun nochmal beweisen, die vermutlich stark auf das Running Game und das Kurzpassspiel ausgerichtete Offense der Patriots passt zumindest in der Theorie sehr gut zu seinen Stärken. Bleibt Newton in diesem System fit, könnte er sich im Kreis der klaren Starting Quarterbacks der NFL zurückmelden. Verletzt er sich allerdings erneut, werden die Zweifel an ihm nur noch größer werden.
New Orleans Saints - Drew Brees: Hat er eine weitere Elite-Saison im Tank?
Seit mittlerweile weit über zehn Jahren gehört Brees Jahr für Jahr zu den besseren Quarterbacks der Liga, niemand ist im Kurzpassspiel besser, niemand bringt die Pässe auf seine Mitspieler so zielgenau und so perfekt getimt an wie Brees. Und trotz der nach wie vor überragenden Leistungen in den letzten Jahren, umgibt so manches Fragezeichen den 41-Jährigen. Brees' Armstärke ist nicht mehr auf Top-Level, bei tiefen Pässen schlichen sich zuletzt ein paar Probleme ein. Macht sich sein fortgeschrittenes Alter in der kommenden Saison noch stärker bemerkbar, könnte Brees aus der Riege der absoluten Top-Quarterbacks herausfallen.
New York Giants - Daniel Jones: Kann er den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen?
Als die Giants Jones 2019 mit dem sechsten Pick im Draft auswählten, war das Gelächter groß. Ein Jahr später dürfte so manchem Kritiker das Lachen allerdings im Halse steckengeblieben sein. Der 23-Jährige spielte eine respektable Rookie-Saison, zeigte sich aggressiv, attackierte enge Fenster, lieferte auch unter Druck immer wieder ab. Qualitäten, auf denen sich definitiv aufbauen lässt. Gleichzeitig unterliefen Jones allerdings auch noch viele klare Fehler, sowohl im Passspiel als auch bei seinem Verhalten in der Pocket. Inwieweit er diese in den kommenden Jahren weiter zurückschrauben kann, dürfte entscheidend für seine weitere Entwicklung sein.
New York Jets - Sam Darnold: Ruft er endlich sein Potenzial ab?
Seit die Jets Darnold vor zwei Jahren mit dem dritten Pick im Draft auswählten, spielte der 23-Jährige zwei statistisch weitgehend grausige Jahre. Seinen Vorschusslorbeeren konnte Darnold bislang keineswegs gerecht werden. Allerdings: Der Jets-Quarterback hatte in New York stets auch unter den äußeren Umständen zu leiden. Sowohl sein Receiving Corps als auch seine Offensive Line waren schwach, zudem schlug sich Darnold immer wieder mit Verletzungen herum. Sein großes Talent deutete er obendrein in so manchen Highlight-Plays immer wieder an. 2020 dürfte für ihn nun allerdings eine Make-or-Break-Saison werden. Überzeugt Darnold auch im kommenden Jahr nicht, könnte seine Zeit als Starter in New York zu Ende gehen.
Philadelphia Eagles - Carson Wentz: Kehrt er in den Kreis der Elite-Quarterbacks zurück?
Wentz' Saison auf MVP-Niveau liegt mittlerweile fast drei Jahre zurück, im NFL-Kosmos eine halbe Ewigkeit. Nach guten Leistungen 2018 präsentierte sich Wentz im vergangenen Jahr, vor allem in der zweiten Saisonhälfte, allenfalls noch solide. Tatsächlich hatte der 27-Jährige allerdings auch unter dem wohl schlechtesten und sich stetig verändernden Receiving Corps der Liga zu leiden, viel mehr schien unter diesen Umständen kaum möglich gewesen zu sein. Mit einem verbesserten Waffenarsenal wollen die Eagles im kommenden Jahr nun wieder voll angreifen. Die Vorzeichen sind gut, nun liegt es an Wentz, das Potenzial dieser Offense voll auszuschöpfen.
Pittsburgh Steelers - Ben Roethlisberger: Was hat er noch im Tank?
Als Quarterback von einer großen Ellbogen-Operation zurückzukehren ist nie einfach, im Alter von 38 Jahren unter erschwerten Trainingsbedingungen dürfte dies allerdings eine echte Mammutaufgabe werden - zumal Roethlisberger bereits vor seiner Verletzung nicht mehr auf absolutem Top-Niveau agiert hatte. So mancher Kritiker unkte bereits, dass Big Ben vor allem des Geldes wegen (er verdient 34 Millionen Dollar pro Jahr) nochmal zurückkehrt. Ein Upgrade gegenüber Mason Rudolph und Duck Hodges sollte Roethlisberger definitiv noch sein. Ob er auf sein Niveau von vor zwei, drei Jahren zurückkehren kann, ist allerdings fraglich.
San Francisco 49ers - Jimmy Garoppolo: Kann er mehr als ein Game-Manager sein?
Garoppolos erste volle Saison als Starter hatte besser kaum laufen können. San Francisco gewann die NFC und zog in den Super Bowl ein, Garoppolo überzeugte in dem tollen Offensiv-System von Head Coach Kyle Shanahan. Der 28-Jährige agierte als rhythmischer und genauer Passer, über das Scheme hinaus produzierte er allerdings zu inkonstant. In der kommenden Saison, wenn das Niveau der 49ers-Defense mutmaßlich etwas abnimmt, könnte Garoppolo stärker gefordert sein. Jimmy G wird wohl mehr Verantwortung schultern und häufiger auch enge Fenster treffen müssen. Ob er zu dieser Weiterentwicklung imstande ist, könnte für San Francisco entscheidend werden.
Seattle Seahawks - Russell Wilson: Wird 2020 sein MVP-Jahr?
Nach mehreren herausragenden Saisons machte Wilson 2019 noch einen Schritt nach vorne und spielte seine wohl stärkste Saison aller Zeiten. Der 31-Jährige ist ein geradezu absurd guter Deep Passer, der für mehr Highlight-Würfe als fast jeder andere Quarterback sorgen kann und gleichzeitig fast keine größeren Fehler macht. Wilson zählt ohne Frage zu den absoluten Elite-Quarterbacks der NFL - ohne jemals auch nur eine MVP-Stimme erhalten zu haben. In der kommenden Saison soll sich dies nun endlich ändern. Wilson hat fraglos die Qualitäten, um eine Top-Offense anzuführen und womöglich auch als MVP ausgezeichnet zu werden. Ob er dies 2020 vollbringen können wird, könnte allerdings stärker von seinen Coaches als von seinen eigenen Fähigkeiten abhängig sein.
Tampa Bay Buccaneers - Tom Brady: Wie gut ist er noch?
Nach vier Jahren, in denen Brady auch im weit fortgeschrittenen Alter noch ohne Frage zu den besten Quarterbacks der Liga zählte, überraschte der 42-Jährige 2019 mit einer doch ziemlich durchschnittlichen Saison. In einer Offense ohne starke Playmaker machte Brady teilweise völlig uncharakteristische Fehler. Und doch: Der Ex-Patriot gehört selbst jetzt noch zu den klügsten Köpfen und genausten Passern der NFL. Mit besseren Receivern an seiner Seite könnte Brady somit selbst mit abnehmender Armstärke noch eine sehr gute Saison spielen. Mit Mike Evans und Chris Godwin findet er genau diese nun in Tampa Bay vor, das macht Hoffnung. Eine Frage bleibt allerdings: Wie schnell kann sich Brady in das aggressive und komplizierte System von Bruce Arians einfinden?
Tennessee Titans - Ryan Tannehill: Bestätigt er seine überragende Vorsaison?
Tannehills Leistungen in der vergangenen Saison waren nicht weniger als eine Sensation. Nach sechs Jahren als allenfalls solider Starter pulverisierte Tannehill seine Gegner in seiner halben Starter-Saison in Tennessee förmlich. Der 31-Jährige spielte wie ein echter Elite-Quarterback, in nahezu allen Statistiken zählte er zur ligaweiten Spitzenklasse. Dass Tannehill dieses Niveau in der kommenden Saison tatsächlich halten kann, scheint nahezu unmöglich. Bestätigt er seine guten Ansätze jedoch und ist für die Titans 2020 ein zumindest überdurchschnittlicher Quarterback, wäre dem Team, das sich gerade von seinem einstigen Hoffnungsträger Marcus Mariota getrennt hat, schon sehr geholfen.
Washington Redskins - Dwayne Haskins: Empfiehlt er sich für die Zukunft?
Haskins spielte eine Rookie-Saison mit Licht und Schatten, angesichts der turbulenten Umstände in Washington kann man ihm dies allerdings kaum negativ auslegen. Der Jährige machte bereits als Rookie wenige Fehler und deutete sein Potenzial bei einigen tiefen Pässen an. Gleichzeitig bewies Haskins allerdings kaum ein Gefühl für den Pass-Rush und agierte als Passer noch nicht so genau wie erhofft. Ob er langfristig der Starting Quarterback der Noch-Redskins werden wird, wird sich erst in der kommenden Saison entscheiden. Findet Haskins zu seinem College-Niveau im Kurzpassspiel zurück, könnte er gute Karten haben. Der Supporting Cast wiederum macht, mit Ausnahme von Terry McLaurin, eher wenig Hoffnung.