Frank Schmidt über ...

... sein Karriereende als Spieler und den Beginn seiner Trainerkarriere: "Im Mai 2007 hatten wir ein Auswärtsspiel und ich dachte, es sei mein letztes Spiel. Im Anschluss habe ich einem Fan mein letztes Paar Kickschuhe geschenkt. Ich musste aber doch nochmal ran, habe den Fan angerufen und ihm gesagt: 'Ich brauche meine Kickschuhe nochmal.' Dann wurde ich zunächst zweiter Co-Trainer. Im September gab es einen Trainerwechsel und ich sollte das für zwei Spiele machen. Jetzt sitze ich 13 Jahre später immer noch hier."

... den Weg vom Interims- zum Cheftrainer: "Ich hatte meiner Frau eigentlich versprochen, nach der Fußballerkarriere einen ganz normalen Job zu machen: Montag bis Freitag arbeiten, am Wochenende daheim Rasenmähen und so weiter. Die zwei Spiele sind aber optimal gelaufen: Das erste Spiel war ein Derby gegen Normannia Gmünd in der Oberliga Baden-Württemberg mit Trainer Alexander Zorniger. Das haben wir 2:1 gewonnen. Die Initialzündung war das zweite Spiel, ein 9:1-Sieg gegen den VfL Kirchheim. Dann hat Vorstandschef Holger Sanwald gesagt: 'Mach das doch mal bis zum Winter.' Schon in der Phase war mir klar, dass ich das machen möchte. Fußball ist meine Berufung."

... den Begriff Heimat: "Egal was man tut, Identifikation ist immer wichtig. Wenn man dort trainiert, wo man 200 Meter Luftlinie entfernt geboren ist, ist die Identifikation natürlich potenziert. Man kennt die Menschen, man kennt die Mentalität."

... die Erwartungshaltung im Umfeld vor den Relegationsspielen: "Nach der Niederlage gegen Bielefeld haben uns unsere Fans gegen Bremen nicht allzu viel zugetraut. Es geht hier sehr schnell in die eine oder andere Richtung. Unsere Aufgabe war es, gegen Bremen eine Leistung zu zeigen, dass unsere Fans wieder an uns glauben können. Jetzt ist der Glaube wieder da. Wir beschränken uns im Kopf nicht und sind trotzdem demütig. Diese Kombination hat uns immer sehr stark gemacht."

... den Plan für das Rückspiel: "Es wird eine brutale Widerstandsfähigkeit gefragt sein. Das Entscheidende ist, wie jeder bereit ist, an seine Grenzen zu gehen, mit welcher Entschlossenheit jeder ins Spiel geht, wie jeder mit Fehlern umgeht. Wir brauchen eine komplett weiße Unterhose, wenn wir da rausgehen. Die Lust muss größer sein als die Angst."

... das Fehlen der Fans: "Daran wird man sich nie gewöhnen können. Zum Profisein gehört es aber auch dazu, dass man sich auf unterschiedliche Bedingungen einstellt. Die Fans fehlen uns, obwohl wir nach der Corona-Pause alle Heimspiele gewonnen haben."