"Der von Javi Martínez 2012 war der schwierigste. 40 Millionen Euro damals wären heute ungefähr 120. Diese Summe war ein Meilenstein", erklärte der 64-Jährige im Gespräch mit Sport1 : "Die Diskussion über Martínez wurde bei uns über Monate geführt. Irgendwann mussten wir eine Entscheidung fällen."

Diese Entscheidung habe besonders der damalige Bayern-Trainer Jupp Heynckes beeinflusst, den man auch aufgrund seiner Kenntnisse über den spanischen Fußball gefragt habe, ob Martinez den FC Bayern weiterbringen könne. "Er hat "Ja" gesagt. Dann haben wir das hohe Investment getätigt, und im Jahr danach haben wir das Triple gewonnen - auch dank Javi", betonte Rummenigge.

Ähnliches erwartet man sich an der Isar auch von der Sane-Verpflichtung, die Rummenigge als Weiterführung der flügellastigen Offensive bei Bayern, die "spätestens seit Louis van Gaal" als System praktiziert werde. "Wir hatten auf den Flügeln mit Arjen Robben und Franck Ribéry über eine Dekade Top-Klasse in Europa. Für unser Spiel waren beide zehn Jahre lang ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg", sagte Rummenigge: "Wir haben mit Kingsley Coman und Serge Gnabry zwei sehr gute Außenbahnspieler und brauchten noch einen dritten dazu, weil die beiden auch mal eine Pause brauchen oder unter Umständen auch mal verletzt sein werden."

Sane-Transfer zum FC Bayern: Rummenigge adelt Salihamidzic

Mit Sane habe Flick "für die anspruchsvolle nächste Saison nun viele Top-Alternativen zur Verfügung". Warum sich der Wechsel des 24-Jährigen nach München so lange gezogen habe, begründete Rummenigge mit der Tatsache, dass in England die Liga noch zu Ende gespielt werden müsse: "In so einer Phase machen die Klubs ungern Transfers."

Dass es nun aber doch vor dem Ende der Premier-League-Saison zu einer Einigung mit dem Spieler und Manchester City kam, lag aus Sicht von Rummenigge besonders an Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der in dieser Causa "einen großartigen Job gemacht" habe, "weil er immer heiß auf den Spieler war und immer am Ball geblieben ist".

"In den letzten 14 Tagen" habe man die Bemühungen intensiviert, weil auch Manchester City signalisiert hatte, dass sie an einer zügigen Entscheidung Interesse haben: "Was jetzt vereinbart wurde, ist aus unserer Sicht gut und sinnvoll", so Rummenigge.

FC Bayern München: Rummenigge deutet Thiago-Abschied an

Während sich Rummenigge über den Coup der Bayern mit Sane freute, deutete er jedoch gleichzeitig den Abschied von Leistungsträger Thiago an. "Es sieht so aus, dass er zum Ende seiner Karriere vielleicht noch einmal etwas Neues machen möchte", sagte Rummenigge der Bild -Zeitung, die den Bayern-Vorstandsboss auf die Gerüchte bezüglich eines möglichen Thiago-Wechsels zum FC Liverpool angesprochen hatte.

"Mit Liverpool haben wir noch nie Kontakt gehabt. Wenn er das machen will, müssen wir uns damit beschäftigen", sagte Rummenigge diesbezüglich, schloss einen ablösefreien Abgang des Mittelfeldstrategen nach Auslaufen seines Vertrags im kommenden Sommer aber aus: "Wir wollen keinen Spieler im nächsten Jahr kostenlos verlieren. Das sage ich ganz deutlich."

Mit Thiago "schien alles fix", ließ Rummenigge tief blicken: "Hasan hat die Gespräche mit seinem Berater geführt. Wir hatten den Eindruck, dass alle Konditionen so weit in Ordnung waren. Nun setzt er sich offensichtlich damit auseinander, nochmal etwas Neues zu machen. Warten wir es einfach ab."

Bayern-Transfers: Folgt Havertz auf Sane? "Finanziell nicht möglich"

Nicht mehr warten müssen Spekulanten auf eine Absage der Bayern an einen möglichen Transfer von Kai Havertz. Der Mittelfeldstar von Bayer Leverkusen wurde in der Vergangenheit ebenso wie Sane immer wieder mit einem Wechsel zum deutschen Rekordmeister in Verbindung gebracht. Das sei jedoch zumindest in diesem Sommer unmöglich, wie Rummenigge klarstellte.

"Ich sage es ganz klar: Ein Transfer von Havertz wird uns finanziell in diesem Jahr nicht möglich sein. Ganz Fußball-Europa und auch der FC Bayern stehen aktuell vor großen finanziellen Herausforderungen, so lange nicht wieder vor Zuschauern gespielt werden kann. Sie kennen ja die Größenordnung, die Rudi Völler bei Bayer Leverkusen im Hinterkopf hat", sagte Rummenigge