"Es war das erwartet schwere Spiel. In der Relegation ist klar, dass die mit Mann und Maus verteidigen und nur kontern", erklärte Bremens Niclas Füllkrug nach dem Schlusspfiff auf DAZN: "Wir haben es heute nicht immer ordentlich gemacht und nicht immer gut gelöst. Wir können mitnehmen, dass wir sowieso heimschwach sind und jetzt das Spiel auswärts gewinnen."

Sebastian Griesbeck von den Gästen hatte im Gegenzug "eine richtig gute Mannschaftsleistung" gesehen: "Wir wollten ein paar Nadelstiche setzen, ich glaube, wir haben auch ein paar gute Chancen gehabt. Schade, dass wir vorne keins reinbekommen haben. Aber wichtig ist, dass hinten die Null steht."

Bremen - Heidenheim: Die Stimmen der Trainer

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Das war von uns viel zu wenig, gar keine Frage. Der einzige Vorteil, den wir jetzt haben, ist, dass es erst Halbzeit ist. Wir haben am Montag ein Finale. Es war eine sehr schlechte Leistung von vorne bis hinten schlecht. Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden."

Frank Schmidt (Trainer 1. FC Heidenheim): "Ich habe meiner Mannschaft für den ersten Teil dieser Relegation gratuliert. Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute eine sehr disziplinierte Leistung gezeigt und hatten sogar am Ende die besseren Chancen. Wir haben eine Menge Aufwand betrieben und viel Laufarbeit geleistet. Dieses Ergebnis lässt uns die Hoffnung, an die Sensation zu glauben."

Werder Bremen - Heidenheim: Die Analyse

Kohfeldt ersetzte den gesperrten Abwehrchef Vogt, der beim rettenden 6:1-Sieg gegen Köln die 5. Gelbe Karte gesehen hatte, mit Bargfrede und stellte wieder auf eine reine Viererkette um. Heidenheims Trainer Schmidt tauschte im Vergleich zur deutlichen 0:3-Pleite gegen Bielefeld auf drei Positionen.

Die Partie verlief von Beginn an erwartungsgemäß: Bremen lief an, während sich Heidenheim auf die Defensive konzentrierte und schnelle Konter fuhr. Da es aber kaum zu gefährlichen Aktionen kam, sorgten lediglich die von den Betreuern und Ersatzspielern beider Teams bedienten "Instrumente" (Metallkoffer, Kuhglocken, Trompeten und Rasseln) für Unruhe im Weserstadion.

Erst in Minute 31 sorgte Multhaup mit einem Schuss aus guter Position für ein wenig Gefahr, aufgrund der schwierigen Bedingungen - es regnete an der Weser über die gesamte Partie in Strömen - verrutschte ihm der Ball aber. Von Bremer Seite kam deutlich zu wenig, im Spielaufbau fehlten gegen konzentriert stehende Gäste die Kreativität. Nur Rashica wirbelte, was bei den restlichen Grün-Weißen aber nicht auf Anklang stieß.

Auch nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Bild auf dem Rasen nicht. Werder machte in Halbzeit zwei zwar mehr, aber gute Möglichkeiten blieben auf beiden Seiten weiterhin aus. Die beste Chance des Spiels hatte Beermann in der Nachspielzeit, als er einen Kopfball knapp am Tor vorbeisetzte. Kurz zuvor hatte Werders Moisander Gelb-Rot gesehen und fehlt im Rückspiel.

Am Ende ein gerechtes Remis, das beiden Mannschaften für das Rückspiel keine Sicherheit bringt. Klar ist: Schießt Werder dann ein Tor, muss Heidenheim gewinnen, um aufzusteigen.

SV Werder Bremen - 1. FC Heidenheim: Die Aufstellungen

  • SVW : Pavlenka - Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander, Friedl (77. Augustinsson) - Bargfrede (65. Groß) - M. Eggestein, Klaassen (65. Bittencourt) - Osako (83. Sargent) - Rashica, Füllkrug (65. Bartels)
  • FCH : Müller - Busch, Mainka, Beermann, Theuerkauf - Griesbeck, Dorsch - Multhaup (69. Schnatterer), Sessa (59. Kerschbaumer), Thomalla (69. Otto) - Kleindienst

Die Daten des Spiels SV Werder Bremen - 1. FC Heidenheim: 0:0

Gelb-Rot: Moisander (Foulspiel/86.)

  • Vor dem Spiel: In 15 von 21 Vergleichen seit Einführung der Relegation 1982 behielten die Erstligisten im Duell gegen den Zweitligisten die Oberhand (71%).
  • In der ersten Hälfte hatte Bremen 75,1 Prozent Ballbesitz, während Heidenheim etwas mehr Zweikämpfe gewann.

Der Star des Spiels: Timo Beermann (1. FC Heidenheim)

Der Verteidiger machte seine Hausaufgaben gut. Beermann brillierte mit einer Zweikampfsquote von 71 Prozent gewonnenen Duellen und verpasste am Ende nur knapp den Siegtreffer. Zudem strahlte er bei Ballbesitz Sicherheit aus.

Der Flop des Spiels: Yuya Osako (SV Werder Bremen)

Der eigentlich wiedererstarkte Stürmer erwischte einen gebrauchten Tag. Osako hing über die meiste Zeit der Partie völlig in der Luft und arbeitete seinen Kollegen Füllkrug und Rashica zu selten zu.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer

Übersah ein Handspiel von Griesbeck (26.), das einen Bremer Freistoß aus guter Position bedeutet hätte. Darüber hinaus erlebte der Unparteiische einen ruhigen Abend und leistete sich keine weiteren Fehler. Die Gelb-Rote Karte für Moisander war richtig.