Auf circa 45 Millionen Euro belaufen sich die Verluste des BVB für das Geschäftsjahr 2019/20, weshalb die Schwarzgelben zahlreiche Anpassungen im Kostenapparat vornehmen müssen, um "so viel wie möglich" zu sparen. "Was uns aktuell an Einnahmen auf allen Seiten wegbricht, ist dramatisch. Für mich ist das ein besonders hartes Kapitel."

Watzke ist bewusst, dass er mit dieser Situation im Profifußball nicht allein ist und erwartet "dramatische Herausforderungen" für alle. "Wir werden in den nächsten Monaten noch Zahlen lesen und hören, von denen jetzt wahrscheinlich niemand schon eine richtige Vorstellung hat."

Watzke kündigt erneute Gespräche wegen Gehaltsverzicht an

Neben der Verschiebung infrastruktureller Maßnahmen - die Fanmeile an der Strobelallee wird vorerst nicht realisiert, sämtliche Bauvorhaben auf Dringlichkeit geprüft - sind im Lizenzspielerbereich die größten Einsparungen vorzunehmen. Der anteilige Gehaltsverzicht der Profis wird mindestens bis zum 31. Dezember fortgesetzt, was Watzke als "sehr lobenswerten Beitrag" bezeichnet.

Dann soll die Lage neu evaluiert werden. "Sollten wir nach dem 31. Dezember noch eine ähnliche Situation haben, wird es wieder Gespräche geben." Eine ausreichende Liquidität stehe für Watzke derzeit an erster Stelle: "Wenn du durch den dichten Nebel fliegst und nicht weißt, wie lange, dann solltest du alle Sicherheitssysteme im Griff haben."

Dennoch plant der BVB-Boss nicht, Leistungsträger abzugeben, um Einnahmen zu generieren. "Natürlich kannst du die ganze Mannschaft verkaufen, aber dann wirst du hinterher kein Spiel mehr gewinnen."

Zuletzt erklärte Watzke im Sport1-Doppelpass bereits, dass es bei Jadon Sacho "keinen einzigen Cent" Corona-Rabatt geben werde und der BVB keine Spieler abgeben müsse. Was Spielerverpflichtungen angeht, werde nach dem Transfer von Rechtsverteidiger Thomas Meunier allerdings "nicht mehr so viel passieren".