Das Tor von Dennis Srbeny (9.) vor leeren Rängen aufgrund der Corona-Pandemie war zu wenig für den Aufsteiger, der lediglich zwei seiner 14 Heimspiele gewann (zehn Niederlagen). Paderborn bleibt mit 18 Zählern Letzter, der 16. aus Düsseldorf (23) ist am Sonntag (18.00 Uhr) noch beim 1. FC Köln im Einsatz.
Aufgeben wollen die Ostwestfalen aber noch nicht. "Wir schauen nicht auf die Tabelle. Wir wissen, wo wir stehen", versicherte Baumgart und richtete den Blick schnell lieber auf das Positive: "Hut ab vor den Jungs, dass sie nach dem Hinspiel (0:3) und dem frühen Rückstand jetzt die Eier hatten, dagegenzuhalten." Er sei, das betonte der Coach, "zufrieden" mit der Leistung seines Teams.
Auch die TSG, für die Robert Skov früh traf (4.), kann nicht zufrieden sein: Durch das siebte Spiel in Folge ohne Sieg verabschiedet sich die Mannschaft von Alfred Schreuder schleichend aus dem Kandidatenkreis für die Europa League. "Wir können uns heute Vorwürfe machen, dass wir nicht gewonnen haben, aber die Mannschaft spielt sehr gut Fußball. Wir müssen weitermachen und sollten nicht auf die Tabelle schauen", sagte Schreuder.
SC Paderborn - TSG Hoffenheim: Die Stimmen zum Spiel
Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn): "Man hat klar gesehen, dass Hoffenheim einen besseren Ansatz von Fußball hat und eine höhere Qualität. Wir haben aber gegen eine sehr gute Mannschaft einen Punkt geholt. Gerne hätte es mehr sein können, ich bin aber sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Vom ersten Spieltag an war klar, welche Rolle wir haben. Wir müssen an jedem Spieltag an die Grenze unserer Möglichkeiten gehen. Das tun die Jungs."
Alfred Schreuder (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht gegen einen Gegner, der sehr mutig spielt mit einer klaren Struktur. Nach dem 1:1 haben wir gewackelt, aber uns wieder gefangen. Paderborn ist eine gute Mannschaft, die sehr mutig spielt. Wir können uns heute Vorwürfe machen, dass wir nicht gewonnen haben, aber die Mannschaft spielt sehr gut Fußball. Wir müssen so weitermachen und sollten nicht auf die Tabelle schauen."
Bicakcic-Aussetzer leitet Paderborn-Treffer ein
"Wir müssen ein Tor erzielen, sonst werden wir auf keinen Fall gewinnen. Wer das Tor am Ende macht, ist mir eigentlich egal. Selbst, wenn Leopold Zingerle nach vorne läuft", hatte SCP-Trainer Steffen Baumgart im Scherz erklärt.
Doch Zingerle hatte keinerlei Muße für waghalsige Offensiveinlagen. Vielmehr musste der SCP-Schlussmann den Ball nach 181 Sekunden gleich aus dem eigenen Netz holen, weil seine Vorderleute die Gäste kombinieren ließen und Skov aus sieben Metern vollstrecken durfte.
Der Aufsteiger konterte aber kurz darauf durch Mittelstürmer Srbeny, der nach einem Fehler von Ermin Bicakcic den überraschten Oliver Baumann im TSG-Tor überwand - das fünfte Tor von Winterzugang Srbeny war zugleich der erste Paderborner Treffer überhaupt gegen Hoffenheim im sechsten Duell.
Paderborn und Hoffenheim liefern sich wilde Schlussphase
Die von Baumgart erneut aggressiv eingestellten Ostwestfalen übten wie üblich viel Druck aus. Hoffenheim konnte sich aber immer wieder spielerisch befreien und kam vor allem über die rechte Seite mit dem Tschechen Pavel Kaderabek mehrmals gut vor das Tor, Skov (20.) und Christoph Baumgartner (28.) scheiterten.
Auf der Gegenseite setzte Gerrit Holtmann immer wieder Akzente, eine Hereingabe des Linksaußen verlängerte Hoffenheims Sebastian Rudy an die Latte des eigenen Tores (35.).
Die Partie blieb auch nach der Pause offen. Paderborns Rechtsaußen Kai Pröger (48.) verfehlte das Gehäuse ebenso knapp wie gegenüber Florian Grillitsch (57.).
Beiden Teams halfen nur drei Punkte, und das merkte man in der Schlussphase, die von teils wilden Aktionen geprägt war - und einen Bundesliga-Rekord brachte: SCP-Abräumer Klaus Gjasula sah seine 14. Gelbe Karte, mehr hatte zu diesem Saisonzeitpunkt noch niemand auf dem Konto. Kurz vor dem Ende verpasste Hoffenheims Munas Dabbur (87.) per Kopf den möglichen Siegtreffer.
SC Paderborn gegen TSG Hoffenheim: Die Aufstellungen
- Paderborn: Zingerle - Dräger (81. Jens), Hünemeier, Schonlau, Collins - Antwi-Adjej, Vasiliadis (81. Jastrzembski), Gjasula, Holtmann (65. Mamba) - Pröger (81. Sabiri), Srbeny (76. Zollinski)
- Hoffenheim: Baumann - Posch, Bicakcic, Hübner - Rudy (76. Geiger), Grillitsch - Kaderabek, Baumgartner, Zuber (63. Dabbur) - Bebou (76. Beier), Skov