In der 57. Minute hatte der Torwart an der Strafraumgrenze einen Ball weggefaustet und Higuain mit dem Knie voraus abgeräumt. Der italienische Schiedsrichter Nicola Rizzoli wertete die Aktion anschließend als Offensivfoul des Argentiniers. Higuain kann die Entscheidung auch im Nachhinein nicht nachvollziehen.

"Ich glaube, es war ein Elfmeter. Der Torhüter hat mich mit dem Knie getroffen und danach den Ball berührt. Das hat mich daran gehindert, den Ball zu bekommen", sagte der 32-Jährige in einem Interview mit TyC Sports. Er führte aus: "Wenn es eine Flanke in den Strafraum gewesen wäre und ich hätte beim Versuch, den Ball zu köpfen, Neuer mit meinem Knie getroffen, was wäre dann gewesen?"

Higuain beklagte, dass Torhüter in Luftzweikämpfen eine Sonderrolle hätten. "Wir sind nicht gleich, weil es einige gibt, die sagen, das wäre halt die Art und Weise, wie Torhüter verteidigen. Und was ist mit mir? Ich kann mich so nicht verteidigen", erklärte der Vize-Weltmeister.

Higuain über Neuer: "Kann nciht mit dem Knie voraus reinspringen"

Er fügte hinzu: "Ich kann nicht mit dem Knie voraus reinspringen. Er hat den Vorteil, dass er beim Sprung die Hand und das Knie benutzen darf. Das Schlimmste ist, dass es als Foul gegen mich gewertet wurde."

Neuers Klärungsaktion sorgte nach Deutschlands WM-Triumph in Higuains Heimatland für große Aufregung. Einige argentinische Medien witterten einen Betrug und zogen sogar Vergleiche zum brutalen Foul von Toni Schumacher im Halbfinale der WM 1982 gegen Patrick Battiston. Der Franzose hatte damals eine Gehirnerschütterung sowie Wirbelverletzungen erlitten und zwei Zähne verloren.