Auch sprach Oczipka über das besondere Feeling bei Geisterspielen, den Fitness-Zustand nach der langen Pause und sein soziales Engagement.
Bastian Oczipka über ...
... die Verantwortung und den Druck im Hinblick auf den Bundesliga-Re-Start: "Auf jeden Fall haben wir eine Verantwortung. Ich glaube, die ganze Welt hat auf uns geschaut. Viele andere Spieler und Trainer haben sich gewünscht, dass wir wieder spielen und die Maßnahmen der DFL umsetzen. Ich denke, dass die erste und zweite Bundesliga das bisher sehr gut hinbekommen haben. Deswegen wird es in den nächsten Wochen hoffentlich so weiter gehen."
... Rechtfertigungen gegenüber Skeptikern eines Bundesliga-Re-Starts: "Man hat es schon in der Politik mitbekommen, dass sich dort Leute negativ darüber geäußert haben. Meine persönliche Meinung ist, dass der Fußball schon fast eine Art Industrie-Zweig ist, an dem sehr viele Arbeitsplätze hängen. Das sind nicht nur wir Fußballer, sondern auch alles, was drum herum ist. Viele Maßnahmen sind durch die DFL ergriffen worden, die wir jetzt einhalten müssen. (...) Ich glaube insgesamt können wir viele Dinge umsetzen, die der eine oder andere Betrieb nicht umsetzen kann. Deswegen ist es auch gerechtfertigt, dass wir wieder spielen dürfen."
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... das Feeling bei einem Geisterspiel: "Das ist natürlich schon anders. Ein sehr seltsames Gefühl. Unter der Woche haben wir oft darüber gesprochen, dass in solchen Situationen Eigenmotivation gefordert ist, um dann auf den Punkt da zu sein. Natürlich ist es für Spieler und Zuschauer schöner in einem vollen Stadion zu sein, aber insgesamt bin ich einfach froh, dass die Bundesliga weitergehen kann."
... den Fitness-Zustand der Spieler nach der langen Corona-Pause: "Das ist schwer zu sagen. Für das Spiel gegen Dortmund kann ich sagen, dass wir fit waren. Das war nicht der Grund, warum wir verloren haben. Wir haben sehr viel gearbeitet in den letzten acht bis neun Wochen. Was möglich war, haben wir bestens umgesetzt. Natürlich war es nicht einfach, allein oder in Zweiergruppen zu trainieren. Trotzdem haben wir das Beste aus der Situation gemacht. Die letzten anderthalb Wochen hatten wir dann Mannschaftstraining, um alles, was wir uns vorgenommen haben, noch einmal in den Kopf zu bekommen. Wie man gesehen hat, brauchen wir aber noch ein paar Trainingseinheiten. (...) Wie es in den nächsten Wochen aber bezüglich Verletzungen aussehen wird, kann man noch nicht sagen."
... sein soziales Engagement während der Corona-Pause: "Das hat mich schon länger beschäftigt. Ich habe gemerkt, dass mir das unheimlich viel Spaß macht und persönlich sehr viel gibt. (...) Ich weiß, dass wir Fußballprofis sehr privilegiert sind und dass es uns gerade finanziell gut geht. Aber es gibt natürlich einige andere Zweige, die es sehr schwierig haben in unserer Gesellschaft. Deshalb habe ich versucht ein paar Organisationen zu unterstützen, danke zu sagen und Andere in den Vordergrund zu stellen. (...) Mir persönlich war es auch wichtig einen direkten Bezug zu den Personen herzustellen. Ich wollte nicht nur Summe x an irgendeine Organisation spenden, sondern die Leute dahinter sehen. (...) Ich finde es viel interessanter, sich das selbst anzugucken und die Personen, die für unsere Gesellschaft wichtig sind und das ganze Land am Leben halten, zu Wort kommen zu lassen. Das erdet mich auch."