"Als ich den Durchbruch in die erste Mannschaft schaffte, fing ich an, mein Geld für so viel unnötiges Zeug auszugeben. Der Kulturbeutel für 600 Pfund. Die funkelnden Christian Louboutins (Designerschuhe, Anm. D Red.) von damals. Die Rolex", schrieb Gnabry in einem Beitrag für The Players Tribun e.

Seine Eltern seien davon nicht begeistert gewesen. Die Luxusuhr habe letztlich das Fass zum Überlaufen gebracht und Gnabry wurde zur Rede gestellt. Der Nationalspieler erzählte: "Das war der Gegenstand, der meine Eltern gebrochen hat. Deshalb haben sie sich mit mir für ein Gespräch zusammengesetzt. Sie konnten fühlen, dass etwas passieren wird."

"Ich erinnere mich buchstäblich, wie meine Mutter sagte: 'Serge, weißt du ... das könnte nicht für immer sein. Du kannst dein Geld nicht so ausgeben. Du musst auf dem Boden bleiben, weil jeder irgendwann hinfällt'", führte Gnabry aus. Nur kurze Zeit später sollten den Flügelspieler die Worte seiner Mutter einholen.

"Ein paar Wochen nach diesem Gespräch ging ich buchstäblich unter. Alles fiel irgendwie auseinander. Ich habe mich am Knie verletzt und konnte ungefähr acht Monate lang nichts tun. Die Zeit war einfach eingefroren", erinnert sich Gnabry. Nach der Verletzung absolvierte der Youngster in der Saison 2014/15 kein einziges Spiel für die Gunners.

"Als ich endlich wieder auf dem Platz war, schaffte ich es nicht in den Kader. Plötzlich war ich in West Brom ausgeliehen. Es war, als hätte meine Mutter die Zukunft gesehen", schrieb der gebürtige Stuttgarter. Auch bei West Bromwich tat sich Gnabry anschließend schwer. Nur dreimal stand er für die Baggies auf dem Platz.

Im Sommer 2016 verließ Gnabry Arsenal in Richtung Bremen, wo er ihm Durchbruch gelang. Auch bei den Bayern ist der ehemalige Hoffenheimer mittlerweile unangefochtener Stammspieler. In der laufenden Saison kommt Gnabry in München auf 18 Tore und elf Vorlagen in 33 Einsätzen.