"Es ist brutal. Von einem Tag auf den anderen bist du nicht mehr im Aufbau für die neue Saison, sondern arbeitslos", sagte Maren Skjoeld gegenüber NRK . Die 26-Jährige ist eine von fünf Athletinnen, die nicht mehr im Nationalteam-Kader für die kommende Saison aufscheinen.

Nina Haver-Löseth verkündete ihr Karriereende , Hannah Sätereng, Stian Saugestad und Björn Brudevold werden ebenfalls nicht mehr vom Verband unterstützt. Die Kommunikation seitens des Verbands dürfte schlecht gewesen sein. Skjoeld meinte, ein vorzeitiger Hinweis die Kader-Reduktion wäre hilfreich gewesen, nun sei sie erschüttert. "Was passiert jetzt? Wie steht es um meine Zukunft?"

Das Budget für die kommende Weltcup-Saison wurde um rund 700.000 Euro auf 5,6 Millionen Euro gekürzt. Dadurch fallen fünf Kader-Plätze auf der Athleten-Seite weg, zudem werden acht Betreuer eingespart. Unabhängig von möglichen Reisebeschränkungen durch die COVID-19-Pandemie wird das norwegische Team fast ausschließlich in der Heimat trainieren, um sich auf den nächsten Weltcup-Winter Saison vorzubereiten.

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Maren Skjoeld: "Es wird brutal"

Für Skjoeld ist die Situation besonders bitter. Die Technik-Spezialistin hatte in der vergangenen Saison mit zwei Bänderverletzungen im Knöchel zu kämpfen. Als sie körperlich wieder in die Spur fand, wurde die Saison vorzeitig abgebrochen.

Nun will Skjoeld in den kommenden Wochen ihre Optionen auf eine Fortsetzung ihrer Karriere prüfen. Ohne Unterstützung seitens des Verbands entstehen immense Kosten für Trainings auf und abseits der Piste.

"Ich verstehe, dass die Corona-Krise die Lage beeinflusst und dadurch Kosten eingespart werden müssen. Meine Entwicklung ging im letzten Jahr abwärts, jetzt wäre ich wieder motiviert", sagte Skjoeld. Sie habe sich bei Schulen als Sportlehrerin beworben, um einen Plan in der Hinterhand zu haben. "Der Sport war immer ein großer Teil meines Lebens. Es wird brutal", wiederholte sie.

Skjoeld war vier Jahre lang im Weltcup unterwegs. Neben Olympia-Bronze im Teambewerb von Pyeongchang war Platz vier im Parallel-Slalom von Courchevel (2017) ihr bestes Karriere-Ergebnis.

Das norwegische Ski-Team feierte mit dem Gesamtweltcupsieg von Aleksander Aamodt Kilde und den beiden Technik-Kugeln von Henrik Kristoffersen einen erfolgreichen Weltcup-Winder 2019/20. Zudem feierte Rasmus Windingstad seinen ersten Weltcupsieg, Kjetil Jansrud triumphierte im Super-G von Kitzbühel.

Bei den Frauen gab es durch Mina Fürst Holtmann (2. im Riesenslalom von Courchevel) lediglich einen Podestplatz. Im Nationencup wurde Norwegen hinter Schweiz, Österreich und Italien Vierter.