Eigentlich komme Austria Lustenau mit einem blauen Auge davon. Denn der Vorarlberger Klub darf als einziger Zweitligaverein aufgrund des ÖFB-Cupfinales gegen Red Bull Salzburg bereits den Trainingsbetrieb wieder fortsetzen.
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Vom Alltag sei man aber noch weit entfernt: "Das kann man noch ein paar Tage machen, aber irgendwann geht dir als Trainer auch der Schmäh aus", so Mählich über die umständliche Übungsleitung. Der einzige Vorteil: Er könne sich jetzt besser auf die einzelnen Kicker konzentrieren.
Dass andere Zweitligaklubs noch nicht trainieren dürfen, versteht er nicht: "Es gibt keinen Grund, warum man Lafnitz das Training nicht erlaubt." Und: "Über die kleinen Klubs wird drübergefahren", ärgert sich Mählich über die Umstände.
Weiters müsse Lustenau um ein Ticket für Europa bangen. Denn laut Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer soll bei Nicht-Durchführung des Finales der Europa-League-Platz automatisch an den Klub der Bundesliga vergeben werden.
Mählich schlägt kleinere Liga vor
Währenddessen liegt Österreichs zweithöchste Spielklasse brach und es droht der Saisonabbruch. Das Problem liege laut Mählich vor allem an der Größe der Liga: 16 Teams seien einfach zu viele, nur wenige werden professionell geführt. Diese seien die "größeren Leidtragenden" der Krise, da sie höhere Ausgaben hätten. "Die 2. Liga wird nicht einmal ignoriert", so Mählich, der noch immer mit der Abstimmung hadert.
Mit einer kleineren Liga etwa könne man nach Mählich mehr Spiele gewährleisten und besser TV-Gelder lukrieren. Dem stimmt auch Lafnitz-Manager Wolfgang Lechner zu. Außerdem wäre die Termindichte in der folgenden Saison nicht so hoch. "Wir müssen bei Mai fertig werden, das ist mit 14 Teams leichter als mit 16", so Lechner, dessen Verein bisher 500 Euro Corona-Hilfe vom Landesverband bekam.