Als voraussichtlicher Termin für das Bundesliga-Comeback gilt der 15. oder der 22. Mai. Von Seiten der Politiker wurde ein genauer Termin offen gelassen. Die DFL wird den Termin zur Fortsetzung der Bundesliga-Saison selbst bestimmen dürfen, es darf aber laut Kanzlerin Merkel erst in der zweiten Mai-Hälfte weitergehen.

Die 36 Profiklubs werden am Donnerstag bei einer virtuellen Mitgliederversammlung über das weitere Vorgehen beraten. Die DFL peilte zunächst einen Neustart am 15. Mai an. Jedoch verlangen die Ministerpräsidenten eine "zweiwöchige Quarantänemaßnahme, gegebenenfalls in Form eines Trainingslagers" vor dem Start der Geisterspiele.

Söder kündigt Konsequenzen für unverantwortliches Handeln an

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder stellte sich hinter die Entscheidung. Demnach habe es sich um eine "vernünftige Einigung" gehandelt, sagte Söder auf der PK und fügte an: "Wir wissen auch, dass es sehr kontrovers ist." Für ihn sei die Lösung aber "mehr als vertretbar".

Zudem appellierte Söder, dass es in Zukunft nicht mehr zu Fällen wie beim inzwischen suspendierten Hertha-Profi Salomon Kalou kommen dürfe. "Die Verantwortlichen werden alles tun, um Sicherheit zu erreichen. Die Spieler, die sich unvernünftig verhalten, sollten auch mit Konsequenzen rechnen müssen." Das Eklat-Video des Ivorers sei "schon ein schweres Eigentor" gewesen, erklärte Söder: "Es haben sich nicht nur normale Menschen an alle Hygienemaßnahmen zu halten, sondern auch die, die sehr, sehr viel verdienen."

DFL-Konzept: Profifußball benötigt rund 20.000 Tests

Die DFL hatte in Person ihres Geschäftsführers Christian Seifert immer wieder betont, die Saison mit aller Macht zu Ende spielen zu wollen - bestenfalls bis Ende Juni und natürlich ohne negative Auswirkungen auf das Gesundheitssystem. Dazu hatte die Liga ein Konzept mit dem Ziel erstellt, die Durchführung der Partien "mit medizinisch vertretbarem Risiko" zu gewährleisten.

Rund 20.000 Tests wird der Profifußball wohl bis zum Saisonende benötigen. In einer ersten Testreihe hatte es bei 1724 Tests insgesamt zehn positive Fälle gegeben.

Im Falle der Bundesliga stehen mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs 770 Millionen Euro und die Zukunft zahlreicher Vereine auf dem Spiel, 56.000 Arbeitsplätze sind damit direkt oder indirekt verknüpft.