Auch in Zeiten der Corona-Pandemie wird es Patrick Owomoyela (40), dem ehemaligen deutschen Nationalspieler, der unter anderem bei Borussia Dortmund aktiv war, nicht langweilig. Derzeit habe er täglich zu tun, denn "ich baue seit zweieinhalb Jahren ein Haus", wie er im "kicker meets DAZN"-Podcast verriet. Und das nicht nur passiv: "Ich bin der Bauleiter, ich bin Bob der Baumeister", sagte der gelernte Gas-Wasser-Installateur.

Heutzutage sei er ansonsten hauptsächlich als Repräsentant des BVB aktiv, was aktuell aber weitestgehend aufgrund der Corona-Krise ruhe. Angesprochen auf die Doublesieger von 2011/12 zog er einen Vergleich zur aktuellen Mannschaft und kam zum Schluss: "Ich glaube, wir wären in etwa da, wo der Verein jetzt auch steht. Wir wären sicher in Schlagdistanz. Ich will nicht sagen, dass wir vielleicht ganz vorne stünden, aber wir wären in der Lage, jetzt auch noch vieles zu regeln, wie wir es jetzt auch in dieser Saison immer noch sind."

Insgesamt denkt Owomoyela gern an die damalige Mannschaft zurück, denn "das war schon eine gute Truppe, eine, die über die Geschlossenheit in der Mannschaft mehr herausgeholt hat als über die individuelle Qualität der Spieler".

Patrick Owomoyela: Heutiger BVB "doppelt so gut wie wir damals"

Im direkten Vergleich der Erfolgsmannschaft von damals zur heutigen Elf von Trainer Lucien Favre sieht Owomoyela vor allem zwei Unterschiede: "Die Mannschaft damals ist ja über Jahre zusammengewachsen. Da waren wirklich Spieler schon über drei, vier Jahre immer dabei. Es war eine gute Mischung mit vielen erfahrenen Spielern und ein paar guten jungen Wilden. Jetzt ist es eine andere Art Mannschaft." Denn die aktuelle Truppe habe "wahnsinnig viel Qualität. Also in den Füßen sind die jetzt doppelt so gut wie wir es damals waren". Ein Manko aber sieht der frühere Nationalspieler doch: "Manchmal vermisse ich ein bisschen, dass alle an derselben Schnur ziehen."

Dass er kurz vor Start der WM 2006 vom damaligen Teamchef Jürgen Klinsmann nicht berücksichtigt wurde, habe Owomoyela mittlerweile verdaut. Die Details jedoch hat er nicht vergessen. Owomoyela nannte die Wahl von Klinsmann "eine überraschende Entscheidung. Ich hatte das Gefühl, ein ganz wichtiger Teil der Mannschaft gewesen zu sein. Ich fühlte mich in der Mannschaft gewollt."

Owomoyela räumte aber auch ein, dass die Erklärung für den Schritt zumindest plausibel klang: "Mir haben sie gesagt: Wir lassen einen Defensiven zuhause und wollen einen Offensiven mehr mitnehmen und haben für mich dann eben David Odonkor eingepackt."

Ein besonderes Highlight der Karriere sei für Owomoyela derweil der Fangesang bei Arminia Bielefeld gewesen: "Lass die Finger von Owomoyela". "Das war Wahnsinn damals. Das ging los, als rauskam, dass einige Vereine die Fühler ausgestreckt hatten und dann kam eben das von den Rängen, weil die Gruppe Fettes Brot eben Emanuela, was silbenmäßig sehr nah dran ist an Owomoyela, in den Charts hatten."

Allerdings "war das was ganz Besonderes auch ohne Fettes Brot. Ich hatte eine ganz schöne Zeit in Bielefeld, bin da auch Nationalspieler geworden. Das wird immer bleiben."

© imago images

Patrick Owomoyela: Daten der Karriere

Verein Spiele Tore Assists Gelbe Karten Gelb-Rote Karten Rote Karten BVB 84 3 12 4 1 - Werder Bremen 75 - 7 6 - - Arminia Bielefeld 68 9 10 7 - - VfL Osnabrück 34 1 - 3 - - SC Paderborn 24 4 - 2 - -