Der Beschluss des ÖFB-Präsidiums besagt, dass es in den abgebrochenen Ligen keine Auf- und Absteiger geben wird. Die FC Dornbirn Damen spielen aktuell in der Vorarlberger Landesliga und führen die Tabelle nach acht Spieltagen mehr als souverän an.
Mit 24 Punkten bei einem Torverhältnis von 80:1 ist die Dominanz der Tabellenführerinnen erdrückend. "Ein Nichtaufstieg in die 2. Bundesliga wäre für uns eine reine Katastrophe und sportlicher Stillstand", wird Werner Brunold, Geschäftsführer der Frauen-Sparte des FC Dornbirn, in einer Aussendung zitiert.
Die 2. Liga sei "sowieso nur als Durchläufer vorgesehen", die Vorarlbergerinnen streben den schnellstmöglichen Schritt in die Erstklassigkeit an. Dafür wurden sogar drei Legionärinnen aus den USA engagiert. "Wir haben in den heimischen Ligen keine Konkurrenz", sagte Brunold.
FC Dornbirn Frauen: 29 Spiele, 29 Siege - Tordifferenz 357:8
Damit übertreibt der Funktionär keineswegs: 2018 starten die Dornbirnerinnen in der Landesliga, sie gewannen dort alle ihrer 21 Meisterschaftsspiele, erzielten dabei 277 Tore und kassierten über die gesamte Saison derer nur sieben. Das Team wartet seit der Sparten-Gründung weiterhin auf die erste Pflichtspielniederlage.
Der FC Dornbirn ist mehr als gewillt, in der kommenden Spielzeit nicht mehr nur im Bundesland, sondern gegen Teams aus ganz Österreich anzutreten. "Noch einmal im Land zu spielen wäre ein großer sportlicher Rückschritt. Dann könnten uns auch einige talentierte Spielerinnen abhandenkommen", sagte Brunold.
Aktuell stecken die Dornbirnerinnen noch in der dritthöchsten Spielstufe fest, bei einem Meistertitel würde eine Relegation aus Teams der anderen Landesverbände warten. "Die Relegation für den Aufstieg in die 2. Liga hätte nicht stattgefunden, weil SV Innsbruck und FC Pinzgau/Saalfelden eine Verzichtserklärung im ÖFB abgegeben haben", erklärte Brunold jedoch.
Dornbirn ist also das einzige Team, das gewillt ist, in die 2. Liga aufzusteigen. Zudem stellte der ASK Eggendorf, Tabellenschlusslicht der 2. Bundesliga, den Spielbetrieb aufgrund von Finanznöten während der Saison ein. "Die 2. Liga hätte nur mit elf Mannschaften die zweite Saisonhälfte bestritten", sagte Brunold, der trotz aller Bescheide daher einen Antrag auf die Teilnahme der 2. Liga stellen möchte.
Mit dem FFC Vorderland gibt es aktuell bereits ein Team aus Vorarlberg in der Frauen-Bundesliga, RW Rankweil spielt in der 2. Bundesliga.
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SPÖ kritisiert Saisonabbruch in Frauen-Bundesliga
Der durch die anhaltende Coronakrise diese Woche vom ÖFB gefällte Abbruch der Frauen-Bundesliga ist indessen von der SPÖ kritisiert worden. Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner sah in einer Aussendung vom Samstag das Sportministerium am Zug und sprach von einer Benachteiligung der Frauen gegenüber den Männern.
"Die Fußball-Frauenbundesliga sollte jetzt genauso ihre wegen Corona unterbrochene Saison fertigspielen dürfen wie es bei der Männerbundesliga der Fall ist", hielt Brunner fest. In der Männer-Bundesliga sollen Tests auf das Virus die nötige Sicherheit für die Spieler schaffen. Wie Vertreter der Frauen-Vereine bereits anmerkten, seien diese für die Frauen-Clubs nicht finanzierbar. Brunner meinte deshalb: "Es muss eine Möglichkeit geben, dass für sie die nötigen PCR-Tests finanziert werden. Hier wäre der Sportminister gefragt."
Der ÖFB reagierte umgehend auf die Kritk. "Der Frauenfußball in Österreich wird seit Jahren sehr stark gefördert und hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt", hieß es in einer Aussendung. Nichtsdestotrotz gäbe es "große wirtschaftliche und organisatorische Unterschiede" zwischen der Männer- und der Frauen-Bundesliga.