In der französischen Sport-Sendung "L'After Foot" des TV-Senders RMC Sport verriet Sagnol, der einst selbst für den FC Bayern spielte und nach seiner Karriere als Scout tätig war, dass er 2011 auf Varane aufmerksam gemacht wurde. "Als ich bei Bayern war, hat mich eines Tages ein Freund angerufen und mir gesagt, 'Du musst dir unbedingt in Lens einen super interessanten jungen Spieler anschauen'", berichtete Sagnol.

Vom damals 18-Jährigen sei Sagnol sofort begeistert gewesen: "Schon nach einer Halbzeit habe ich gesehen, wie reif er damals schon war. In der ersten Hälfte spielte er im Mittelfeld, in der zweiten in der Innenverteidigung." Und da Sagnol gute Kontakte zu Lens hatte, verabredete er bereits innerhalb von zwei Tagen mögliche Bedingungen für einen Transfer des Abwehrspielers: eine Ablöse in Höhe von "vier bis fünf Millionen Euro" plus ein Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern, dessen Erlöse an die Franzosen gegangen wären.

Die Bayern-Verantwortlichen allerdings winkten ab: "Mir wurde von der sportlichen Leitung gesagt, dass dies immer noch ein wenig teuer war für einen 18 Jahre alten Spieler. Zwei Monate später ging er dann für zehn Millionen zu Real Madrid", ergänzte Sagnol.

Willy Sagnol trauert Varane-Transfer zum FC Bayern nach

Ein Umstand, den Sagnol nach eigenen Angaben auch fast zehn Jahre später noch nicht ganz verarbeitet hat: "Mit 18 Jahren kann er zehn bis zwölf Jahre bei Bayern bleiben und man muss sich nicht länger darum sorgen, einen Innenverteidiger für die kommenden zehn Jahre zu finden", lamentierte Sagnol.

Varane spielt seither für Real Madrid und gewann viermal die Champions League. Sagnol wiederum trainierte Girondins Bordeaux und fungierte 2017 bis zur Entlassung von Trainer Carlo Ancelotti als Co-Trainer des FC Bayern, ehe er selbst kurzzeitig als Interimstrainer beim Rekordmeister einsprang, anschließend aber den Verein verließ.