"Als Torhüter muss man reifen, Erfahrungen sind ganz wichtig. Die Jungs brauchen Spielpraxis, das ist das beste Mittel zur Weiterentwicklung", sagte Ziegler im Gespräch mit dem Spiegel über den Wechsel von Nübel zum FC Bayern. Nübel wechselt im Sommer ablösefrei vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München, wo er hinter Kapitän Manuel Neuer im Training lernen und auch selbst mehrere Spiele bestreiten soll.
Trainingsformen auf höchstem Niveau seien demnach wichtig, würden aber kein Spiel ersetzen. Im Fall von Nübel hält Ziegler auch einen positiven Ausgang für denkbar. "Alex hat in seiner Karriere bereits gezeigt, dass er auf Knopfdruck funktionieren kann. Diese Gabe, die er sowohl bei Schalke als auch in der U21 gezeigt hat, wird ihn auch in Zukunft weiterbringen."
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Ziegler: Torhüterproblem? "Vor einem Jahr sah die Situation trister aus"
Nübel gilt neben Markus Schubert, seinem designierten Nachfolger beim FC Schalke, als große Torhüterhoffnung Deutschlands. Die Diskussion um ein vermeintliches Torhüterproblem im deutschen Nachwuchs kann Ziegler, von 1994 bis 2013 unter anderem Torwart bei Borussia Dortmund und beim VfB Stuttgart, nicht ganz nachvollziehen. "Vor einem Jahr sah die Situation trister aus", sagte Ziegler. "Die jungen Torhüter, die wir in Deutschland haben, sind gut - ob sie Weltklasse werden, entscheiden mehrere Faktoren."
Ein Problem der Torwartförderung wäre, dass viele Mannschaft ihre U23-Abteilungen abgemeldet hätten: "Der Wegfall vieler U23-Mannschaften ist für junge Keeper auch ein Problem. So wird den Torhütern der Übergang erschwert."