"Die Saison muss zu Ende gespielt werden. Schon aus Respekt vor den Toten und den Fans. Die Zeit ist jetzt nicht reif dafür, über einen Abbruch zu entscheiden", sagte Tare. "Die Zahlen der Infizierten werden etwas weniger. Ein Abbruch der Saison wäre unfair."
Ebenso wie die Bundesliga ist die Spielzeit in Italien unterbrochen. Der Verband bekräftigte bereits mehrmals, die Saison beenden zu wollen.
Bei einem Abbruch bekämen einige Klubs wohl existenzielle Problem: "Mehr als 75 Prozent der Vereine im italienischen Fußball finanzieren ihr Budget über die Fernsehgelder. Sollten diese Gelder alle nicht bezahlt werden, würde das den Kollaps für die Vereine bedeuten", sagte Tare.
Einen Gehaltsverzicht der Spieler gibt es bei den Laziali jedoch noch nicht, wie der ehemalige Bundesligaspieler für Fortuna Düsseldorf und den 1. FC Kaiserslautern berichtet: "Wir können uns aber gut vorstellen, dass es auch bei uns bald der Fall sein wird."
Lazio Rom Sportdirektor Tare: "Katastrophe für das Land"
Dem 46-Jährigen treibt die Ungewissheit über das Coronavirus um. "Man hört jeden Tag eine neue Version. Es ist so traurig, dass man im Jahr 2020 so etwas erleben muss. Ich komme mir vor wie in einem Horrorfilm", sagte er.
"Mittlerweile sprechen wir nicht mehr über eine Situation, sondern über einen Krieg. Wenn man seit Wochen die LKWs des Militär vorbeifahren sieht, wie die Särge mit den Toten abtransportiert werden, ist man nur noch geschockt und sprachlos. Und die Zahlen, die täglich hinzukommen, sind erschreckend. Es ist eine Katastrophe für das ganze Land", berichtet Tare.
Seit 2005 lebt Tare wieder in Italien. Nach drei Jahren als Profi bei Lazio Rom wurde er zum Sportdirektor der Hauptstädter ernannt.