"Ich war schon vor Ort in München, mir wurde alles gezeigt, unter anderem das Internatszimmer. Ich hatte sogar eigentlich schon zugesagt", verriet Ben-Hatira in einem Interview mit transfermarkt.de .

Danach fuhr der Youngster aber nach Hamburg und wurde von Trainer Thomas Doll und Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer doch noch überredet, von TeBe Berlin nicht zum Rekordmeister, sondern zum HSV zu wechseln. "Ich war einfach so beeindruckt von Hamburg, obwohl ich - wie mein großer Bruder - eigentlich ein kleiner Bayern-Fan war", erklärte Ben-Hatira weiter.

Der endgültige Durchbruch gelang dem Tunesier erst in seiner Heimatstadt bei Hertha BSC, wohin er 2011 wechselte. Später folgten Episoden in Frankfurt, Darmstadt und auch im Ausland (Gaziantepspor, Esperance Tunis, Honved Budapest).

Ben-Hatira: Hatte Angebote aus der Bundesliga

Während seiner Zeit in Darmstadt geriet Ben-Hatira aber in die Kritik, als ihm eine Nähe zu salafistischen Gruppen nachgesagt wurde. Die Hessen verkauften Ben-Hatira umgehend in die Türkei. Für ihn habe dadurch sportlich eine Zeit "im freien Fall" begonnen.

Trotzdem gab es für Ben-Hatira vor seiner Rückkehr nach Deutschland zum KSC wohl auch Angebote aus der Bundesliga, wie der Berliner berichtet: "Es gab schon ein, zwei Fast-Transfers zurück in die Bundesliga, die kurz vor dem Abschluss aber gescheitert sind", sagte Ben-Hatira weiter.

"Der Respekt und die Sorge davor, wie ein Transfer aufgenommen werden könnte, wenn man mich verpflichtet, war zu der Zeit zu groß. Am Ende des Tages musste ich jedes Mal den Kürzeren ziehen", sagte Ben-Hatira über sein schlechtes Image, das eine Rückkehr nach Deutschland verhindert habe. "Es war bei mir so krass, dass die Vereine nicht einmal mehr bereit waren, sich mit mir an einen Tisch zu setzen und Abstand halten wollten. Es kostete viel Aufwand und Überzeugungsarbeit, um wenigstens miteinander zu kommunizieren."

Im Winter 2020 fand Ben-Hatira jedoch trotz allem in Karlsruhe ein neues Zuhause. In vier Partien für die Badenser gelangen dem 31-Jähirgen bisher ein Tor und eine Vorlage.