Der 58-jährige Tiroler war kürzlich zum dritten Mal Vater geworden. Laut Mario Stecher, dem Sportlichen Leiter für Skispringen und Nordische Kombination, hätte Felder das Team um Weltcupsieger Stefan Kraft bis zu den Winterspielen 2022 in Peking führen sollen. Nun muss Stecher neu planen.
"Die Tätigkeit als Cheftrainer ist eine Aufgabe, die vollen Einsatz braucht und die einem alle Energie abverlangt. Das lässt sich mit meinem Privatleben derzeit nicht vereinbaren", begründete Felder in einer ÖSV-Aussendung seine im Einvernehmen mit dem Skiverband getroffene Entscheidung.
Er hatte sich in den vergangenen Tagen telefonisch von seinen Athleten verabschiedet. Bei der Heim-WM in Seefeld 2019 hatten Felders Schützlinge drei Medaillen geholt.
Mario Stecher: "Ich präferiere eine österreichische Lösung"
Stecher dankte dem Ex-Weltmeister. "Er hat die Mannschaft vor zwei Jahren in denkbar schwierigster Situation übernommen und die Trendwende mehr als erfolgreich vollzogen. Andi hat dem Team wieder Selbstvertrauen eingeimpft. Es ist viel Gutes passiert, wir stellen wieder etwas dar." Felder könne sich aber eine andere Betreuertätigkeit als jene des Cheftrainers vorstellen, meinte Stecher.
Der Sportliche Leiter führt nach eigenen Worten bereits Gespräche mit möglichen Nachfolgern. "Ich präferiere eine österreichische Lösung", sagte Stecher der APA. "Wir haben gute Trainer in den eigenen Reihen, die das Schiff führen können."
Der frühere deutsche Bundestrainer Werner Schuster, ein Österreicher, sei ein Thema gewesen, sagte Stecher. Der in Tiroler lebende Schuster, nun als Coach Gregor Schlierenzauer unterstützt, ziehe aber eine Lösung mit dem Skigymnasium Stams vor.
Felder-Nachfolger: "Soll kein Schnellschuss sein"
Den Felder-Nachfolger will Stecher möglichst bald präsentieren. "Es soll kein Schnellschuss sein, ein bisschen Zeit brauche ich noch", betonte der frühere Kombinations-Olympiasieger. Der Kreis der Kandidaten ist überschaubar. Der neue Cheftrainer könnte aus anderen Trainingsgruppen aufrücken oder aus dem Bereich der Stützpunkte kommen.
Stefan Kraft bekommt nach Heinz Kuttin neuerlich einen neuen Cheftrainer. Mit seinem Coach und Manager Patrick Murnig hat er die weiteren Ziele bereits abgesteckt. Der Tiroler hat Kraft seit dessen 17. Lebensjahr unter seinen Fittichen. "Er kennt mich in- und auswendig, er hält mich immer wieder mit beiden Füßen auf dem Boden.
Da ist es egal, wenn ein Trainerwechsel ist, weil wir unseren Plan haben und uns immer wieder neu sortieren. Das ist sehr wichtig", hatte Kraft schon vor dem Bekanntwerden der Entscheidung Felders anlässlich der Übernahme der Weltcup-Trophäe betont.