Beim 0:0 offenbarten die Sachsen erneut ungewohnte Schwächen in der Offensive. Nach der torlosen Darbietunug stapfte Julian Nagelsmann genervt aufs Feld und klatschte mit seinen Spielern ab.

Der neuerliche Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft hatte dem Trainer von RB Leipzig die Laune gründlich verdorben. "Es war nicht mehr verdient als ein Punkt", sagte Nagelsmann nach dem 0:0 beim VfL Wolfsburg bei Sky : "Das war zu wenig für einen Sieg. Dieses Spiel gibt wenig Anlass zur Freude."

Wenig Anlass zur Freude könnte nach dem Wochenende auch letztlich der Blick auf die Tabelle geben. Sollte Borussia Dortmund am Abend ín Gladbach dreifach punkten, würde der BVB an Leipzig vorbeiziehen. Der FC Bayern kann derweil den Abstand auf die Roten Bullen mit einem Sieg am Sonntag über Augsburg auf fünf Punkte ausbauen.

VfL Wolfsburg gegen RB Leipzig: Die Stimmen

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): "Unsere erste Halbzeit war sehr gut. Danach sind wir stärker unter Druck geraten. Dennoch haben wir insgesamt unser Konzept klug umgesetzt. Ich denke, dieses Unentschieden passt für beide Mannschaften."

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): "Uns haben in den entscheidenden Situationen die fußballerischen Momente gefehlt. Das Ergebnis geht in Ordnung, für einen Sieg waren wir nicht ballsicher genug. So, wie das Spiel gelaufen ist, war es für die Zuschauer nicht mega-interessant."

VfL Wolfsburg gegen RB Leipzig: Die Analyse

Ohne den noch nicht fitten Timo Werner, aber wieder im 3-1-4-2-System startete RB Leipzig dominant: Nach einer guten Viertelstunde standen über 70 Prozent Ballbesitz für Nagelsmanns Elf zu Buche. Die gefährlicheren Szenen allerdings hatte der VfL - hauptsächlich aus Umschaltmomenten.

Die Wölfe machten im 4-4-2 gegen den Ball immer wieder die Räume eng und suchten vor allem über den bemühten Schlager den schnellsten Weg zum Tor. Dass in den ersten 45 Minuten kein Tor fiel, lag hauptsächlich daran, dass RB seine leichten Fehler ab der 20. Minute weitestgehend abstellte und der VfL nicht noch zielstrebiger im Sechzehner agierte.

In der zweiten Halbzeit änderte sich wenig. RB blieb dominant, im Angriff allerdings zu uninspiriert und ungefährlich. Wolfsburg konzentrierte sich zudem mit fortschreitender Spieldauer mehr und mehr auf die Ergebnissicherung, was dem Spiel zusätzlich das Tempo nahm.

Wurde es doch mal gefährlich, dann meist im VfL-Strafraum und unter Beteiligung des eingewechselten Werner. Wirklich zwingende Möglichkeiten gab es in Halbzeit zwei allerdings keine. Das 0:0 spiegelte letztlich ein schwaches und ereignisarmes Bundesligaspiel gut wieder.

VfL Wolfsburg gegen RB Leipzig: Die Aufstellungen

  • Wolfsburg: Casteels - Steffen (84., Roussillon), Knoche, Brooks, Paulo Otavio - Gerhardt, Arnold - Mehmedi (63., Victor), Schlager, Brekalo (77., Klaus) - Weghorst.
  • Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Upamecano, Halstenberg - Laimer - Sabitzer, Forsberg (60., Forsberg), Nkunku, Angelino (81., Lookman) - Schick, Poulsen (60., Werner).

Die Daten des Spiels VfL Wolfsburg gegen RB Leipzig

  • Werner stand aufgrund von Oberschenkel-Problemen erstmals in dieser Bundesligasaison nicht in der Startelf der Roten Bullen.
  • RBL gewann keines der vergangenen sieben BL-Spiele, wenn es zur Pause remis stand - sechs der sieben Spiele endeten dann auch mit einer Punkteteilung, darunter auch das Hinspiel gegen Wolfsburg (ebenfalls 0:0 zur Pause).

Der Star des Spiels: Xaver Schlager (VfL Wolfsburg)

Der Österreicher stach mit seinem Engagement - in ungewohnter Rolle neben Wout Weghorst in vorderster Front - in einer generell sehr laufstarken und bemühten Wölfe-Elf nochmal heraus.

Der Flop des Spiels: Emil Forsberg (RB Leipzig)

Nahm bis zu seiner Auswechslung (60.) kaum am Spiel teil, leistete sich immer wieder Unkonzentriertheiten und hatte zudem die schlechteste Passquote aller RB-Spieler.

Der Schiedsrichter: Daniel Schlager

Passte sich dem Niveau des Spiels an und offenbarte Schwächen in der Zweikampfbewertung und dem Stellungsspiel. Blieb aber ohne größere Fehler.