Weltmeister Antoine Griezmann (57.) traf nach dem 1:0 für Neapel durch Dries Mertens (29.) zum Ausgleich für Barca, das im entscheidenden Duell allerdings auf Arturo Vidal verzichten muss. Der Ex-Münchner sah kurz vor Schluss Gelb-Rot (89.). Auch Sergio Busquets wird im Rückspiel aufgrund seiner dritten Gelben Karte im Wettbewerb fehlen.

"Wir kontrollierten den größten Teil der Partie, aber im letzten Drittel fehlte uns etwas gegen eine so organisierte Verteidigung durch Napoli. Sie haben ihren Fußball gut gespielt, sie haben gut verteidigt", musste Barcas Trainer Quique Setien anerkennen. Barcelona stellte den Sechsten der Serie A früh zu, eroberte Bälle in der gegnerischen Hälfte und spielte unzählige kurze Pässe. Neapel stellte sich dann zu elft hinter den Ball und agierte kompakt, aber passiv.

FC Barcelona: Griezmann gleicht aus - ter Stegen rettet

Vorerst genügte das, um Torchancen zu verhindern, die gegnerische Hälfte aber bekamen die Italiener lange nur aus der Ferne zu sehen - bis Mertens nach einem Konter traf, unhaltbar für den deutschen Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen.

Neapel hatte nach der Führung keinen Grund, seine extrem defensive Ausrichtung zu verändern. Eine einzige Unaufmerksamkeit reichte, um Barca ins Spiel zu holen. Ter Stegen rettete kurz darauf gegen den freistehenden Jose Callejon (63.).

Gattuso unzufrieden - Griezmann selbstkritisch

Napoli-Trainer Gennaro Gattuso zeigte sich nach der Partie unzufrieden mit dem Ergebnis: "Ich bin enttäuscht, denn wir haben einen Fehler gemacht und sie haben das Beste daraus gemacht. Sie hatten sehr wenige Chancen."

Messi hatte bei seinem ersten Auftritt in Neapel kaum Einfluss auf das Spiel, häufig stand er zwischen zwei Fünfer-Abwehrketten und kam erst gar nicht an den Ball. Auch Torschütze Griezmann war über weite Strecken des Spiels blass, wie er selbstkritisch anmerkte: "Ich muss an meinem Spiel arbeiten - die Mannschaft braucht mich, um das Spiel in die Breite zu ziehen. Manchmal sehen sie [die Mitspieler, Anm.] meine Laufwege, manchmal nicht. Es liegt an mir, Räume zu schaffen. In der ersten Halbzeit ist mir das nicht gelungen."

Der deutsche Schiedsrichter Felix Brych (München), mit seinem 57. Spiel Champions-League-Rekordhalter, hatte mit der Leitung keine Probleme.