Der große Teil der Fans von Borussia Mönchengladbach stimmte schon während des Spiels ein lautes Pfeifkonzert an und machte seinem Unmut Luft: Ein Transparent-Eklat gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp überschattete das 1:1 (1:0) gegen die TSG.
"Wir haben Werte, sind gegen Rassismus und Ausgrenzung - und dann halten 50 Hornochsen ein solches Plakat hoch. Dafür schäme ich mich", wetterte Gladbach-Manager Max Eberl am Sky -Mikrofon. Eine drohende Bestrafung durch das DFB-Sportgericht wolle man akzeptieren.
Nach dem Seitenwechsel hatten einige der Gladbach-Ultras für die Missstimmung gesorgt, im Fanblock in der Nordkurve wurde ein beleidigendes Transparent gezeigt. "Hurensöhne beleidigen einen Hurensohn und werden von Hurensöhnen bestraft", war auf dem Banner zu lesen. Im Hintergrund war ein Transparent mit dem Konterfei von Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp im Fadenkreuz zu sehen.
Vor Spielbeginn hatte es auch in Gladbach die von der Deutschen Fußball Liga (DFL) angekündigte Schweigeminute zu Ehren der Opfer des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau gegeben - eine Stunde später sorgten offenbar Unbelehrbare für den Eklat. Lautstark hatte Eberl in Richtung der Fans gewettert, das Spiel wurde kurzzeitig unterbrochen, das Transparent abgehängt. Das Spiel war am Ende zweitrangig.
Ribeiro erzielt späten Ausgleich für Hoffenheim
Lucas Ribeiro (90.+2) traf für die Hoffenheimer zum späten Ausgleich, zuvor hatte Matthias Ginter (11.) die Fohlen in Führung gebracht. Gladbach-Torjäger Alassane Plea (74.) vergab zudem noch einen Handelfmeter nach Videobeweis. "Wir wollen drei Punkte draufpacken, das Ergebnis nervt", sagte Ginter bei Sky.
Die Fohlen, die im eigenen Stadion damit die ersten Punktverluste seit fast einem halben Jahr hinnehmen mussten, liegen nun sechs Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München - haben aber noch das ausgefallene Derby gegen den 1. FC Köln (11. März) in der Hinterhand. Die Hoffenheimer holten nach zuletzt zwei Niederlagen einen wichtigen Zähler im Kampf um die internationalen Startplätze.
Für die Rose-Elf, die im Gegensatz zum 4:1 bei Fortuna Düsseldorf wieder mit einer Viererkette spielte und im Sturmzentrum nach einer Sperre auf Plea vertrauen durfte, lief früh alles nach Plan. Gladbach übernahm die Kontrolle und ging dank Ginter verdient in Führung.
Gladbach mit besten Chancen auf das 2:0
Sportlich startete die TSG etwas besser in Durchgang zwei, Steven Zuber (46.) zwang Yann Sommer im Borussia-Tor zu einer Parade. Dann hatten Florian Neuhaus (54.), Plea (54.) und Marcus Thuram (61.) beste Chancen auf das 2:0, Baumann war oft ein Unsicherheitsfaktor für die Kraichgauer.
Eine Viertelstunde vor Schluss hielt Baumann sein Team aber im Spiel. Schiedsrichter Felix Brych (München) entschied nach Studium der Videobilder auf ein Handspiel von Benjamin Hübner knapp innerhalb der Strafraumgrenze, Plea scheiterte aber mit seinem Strafstoß an Baumann. Pleas Treffer zum 2:0 (83.) wurde nach Videobeweis wegen eines vorausgehenden Handspiels von Oscar Wendt nicht gegeben.
Gladbach - Hoffenheim: Die Aufstellungen
Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Wendt - Zakaria, Neuhaus - Hofmann (67. Herrmann), Stindl (88. Embolo), Thuram - Plea (90.+3 Raffael). - Trainer: Rose
Hoffenheim: Baumann - Rudy, Nordtveit, Benjamin Hübner, Zuber - Grillitsch (87. Ribeiro), Samassekou - Skov, Baumgartner, Bruun Larsen (82. Beier) - Dabbur (26. Bebou). - Trainer: Schreuder