Uwe Rösler zeigte die Faust und feierte mit den mitgereisten Fans. Der erlösende 2:0 (1:0)-Erfolg von Fortuna Düsseldorf beim SC Freiburg, der erste in diesem Jahr und unter dem neuen Chefcoach, wirkte wie Balsam. "Siege tun immer gut", konstatierte Angreifer Rouwen Henning, "spielerisch war das nicht die allerbeste Leistung, aber bei drei Punkten ist das völlig egal."
Verteidiger Andre Hoffmann (37.) und Erik Thommy (61.) trafen am Karnevalssamstag für die Fortuna, bei der unter der Woche die Abschiedsankündigung von Sportvorstand Lutz Pfannenstiel für mächtig Wirbel gesorgt hat. Dennoch wurden die Düsseldorfer ihre Auswärtsschwäche los: Die Mannschaft gewann zum ersten Mal nach zehn vergeblichen Versuchen.
Fortunas Zielvorgabe: Punkten und nicht schön spielen
"Wir sind hierhergefahren, um zu punkten, und nicht, um schön zu spielen", meinte Hoffmann, "jetzt wollen wir am Freitag gegen Hertha BSC nachlegen und den ersten Heimsieg in diesem Jahr landen. Der Gegner ist nach dem 0:5 gegen Köln angeknackst." Selbst Magenprobleme brachten den Fortuna-Torschützen nicht aus dem Tritt, "auch wenn die Kräfte am Ende nachgelassen haben". Wichtig sei gewesen, zu null gespielt zu haben.
Vergessen waren im Lager der Rheinländer die Turbulenzen um Pfannenstiel, der Ende Januar Rösler als Nachfolger von Friedhelm Funkel an den Rhein gelotst hatte, und Dienstag seinen Abschied zum Saisonende bekannt gegeben hatte. Ausschlaggebend dafür seien "ausschließlich private Gründe", teilte der Bayer mit. Die Nachfolge Pfannenstiels soll Kaderplaner Uwe Klein antreten.
Die 24.000 Zuschauer im ausverkauften Schwarzwaldstadion, darunter DFB-Präsident Fritz Keller, sahen schon in der 5. Minute eine heikle Szene. Ein Eigentor des Freiburger Kapitäns Christian Günter wurde nach Videobeweis aufgrund der Abseitsstellung eines Düsseldorfers nicht anerkannt.
Fortuna startet gut in Freiburg - SCF enttäuscht auf ganzer Linie
Die Gäste, bei denen Angreifer Kenan Karaman nach seiner monatelangen Pause infolge einer Lungenentzündung gleich in der Startelf stand, waren von Beginn an gut im Spiel. Ganz im Gegensatz zu den Breisgauern. Die Freiburger, die ohne Lukas Kübler auskommen mussten, hatten in der ersten Viertelstunde große Mühe mit sich und dem Gegner.
In der 20. Minute musste Rösler auswechseln. Für den angeschlagenen Markus Suttner kam Niko Gießelmann. Wie schon vor dem Wechsel hatte die Begegnung auch danach kaum Höhepunkte zu bieten. Das Spiel war ein Langweiler.
Vor allem die Gastgeber enttäuschten auf ganzer Linie. Auch die Nationalspieler Robin Koch und Luca Waldschmidt konnten keine Impulse setzen. In einer ganz schwachen Partie war die Fortuna nach einer halben Stunde immer noch das bessere Team.
Hennings hatte die verdiente Führung der Gäste auf dem Fuß, scheiterte aber am Freiburger Torwart Alexander Schwolow (36.). Hoffmann machte es Sekunden später per Kopf besser und markierte sein erstes Saisontor.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte SC-Trainer Christian Streich seinen Edeljoker Nils Petersen. Die Breisgauer erhöhten den Druck, liefen aber in einen Konter.
SC Freiburg - Fortuna Düsseldorf: Die Aufstellungen
Freiburg: Schwolow - Schmid, Gulde (82. Heintz), Koch, Günter - Höfler, Haberer - Kwon (46. Petersen), Grifo (67. Sallai) - Waldschmidt, Höler. - Trainer: Streich
Düsseldorf: Kastenmeier - Ayhan, Andre Hoffmann (77. Jörgensen), Suttner (20. Gießelmann) - Matthias Zimmermann, Bodzek, Thommy - Berisha (67. Morales), Stöger - Hennings, Karaman. - Trainer: Rösler