"So wie wir hier begonnen haben, damit konnte man nicht rechnen. Ich habe mit mehr Gegenwehr von den Kölnern gerechnet", sagte Kapitän Neuer. "Wir haben unsere Chancen aber nur zu Beginn gut ausgenutzt. Das müssen wir uns vorwerfen. Wir hätten heute bis zu zehn Tore schießen können. Hier war mehr drinnen als dieses 4:1."

Kölns Keeper Horn betonte: "In der ersten Halbzeit haben wir die ersten Minuten komplett verschlafen. Die Bayern sind angerannt wie die Feuerwehr und wir sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen. Nach den frühen Toren ist es brutal schwer, gegen so eine Mannschaft zurückzukommen."

Nach der Pause ließ der FC Bayern jedoch nach, Köln wurde gleichzeitig gefährlicher. "Es ärgert mich, dass wir nicht so weitergespielt haben wie in der ersten Halbzeit und uns das Leben selbst schwer gemacht haben. Wenn man nach Spielschluss in die Kabine geht, ärgert man sich, dass man es nicht durchgezogen hat", sagte Neuer.

1. FC Köln gegen FC Bayern München: Die Trainer-Stimmen

Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln): "In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass wir noch in den Entwicklungsphase sind. Bayern hat extrem konsequent seine Klasse ausgespielt. Wir waren zu passiv, wir haben Räume angeboten, die wir nicht anbieten wollten, und haben nicht mutig genug nach vorne attackiert. Somit war die erste Halbzeit sehr dominant von Bayern München. In der Pause haben wir gesagt, wir machen einen Strich drunter, sortieren uns neu und präsentieren uns vernünftig. Das haben wir dann auch gemacht. Man kann aus beiden Halbzeiten viel ziehen."

Hansi Flick (Trainer Bayern München) fehlte aufgrund einer Erkältung bei der Pressekonferenz.

Hier geht es zu allen weiteren Stimmen.

1. FC Köln gegen FC Bayern München: Die Analyse

Der FC Bayern überrannte Köln in der Anfangsphase förmlich und führte bereits nach zwölf Minuten mit 3:0. Die ersten beiden Treffer bereitete Müller mit starken Pässen vor, den zweiten für Coman. Er stand nach ausgeheilter Kapselverletzung erstmals seit dem 3:1 gegen Tottenham am 11. Dezember wieder in einem Pflichtspiel in der Startelf des FC Bayern (für Goretzka).

Entscheidend für die Dominanz des FC Bayern waren ein hohes Pressing bei gegnerischem Ballbesitz sowie schnelles und ansehnliches Kombinationsspiel bei eigenem. Ein überragendes Spiel machte Thiago, der mit etlichen guten Pässen glänzte.

Köln (unverändert im Vergleich zum 4:0-Sieg gegen Freiburg) fand überhaupt nicht ins Spiel und war mit dem 0:3-Rückstand zur Pause ob zahlreicher vergebener Top-Chancen und zwei Aluminiumtreffern des FC Bayern gut bedient. Das Torschussverhältnis zur Pause betrug 18:1 zugunsten des FC Bayern. Aus Kölner Sicht zudem bitter: Katterbach musste wegen einer Knöchelverletzung ausgewechselt werden.

Köln kam dann aber wie verwandelt aus der Kabine, agierte deutlich zielstrebiger als davor und traf zweimal ins Tor - beide Treffer wurden jedoch wegen Abseitsstellungen zurecht zurückgenommen. Vor allem der eingewechselte Kainz überzeugte. Der FC Bayern ließ dagegen deutlich nach, kam dank einer Einzelaktion von Gnabry aber doch noch zum 4:0, ehe Uth den Endstand von 1:4 herstellte.

1. FC Köln gegen FC Bayern München: Die Aufstellungen

Köln : Horn - Ahizibue, Bornauw, Czichos, Katterbach (29., Kainz) - Skhiri, Hector - Drexler, Uth, Jakobs (72., Schmitz) - Cordoba (81., Modeste).

FC Bayern : Neuer - Pavard, Boateng (45., Hernandez), Alaba, Davies - Kimmich (59., Tolisso), Thiago - Coman (79, Goretzka), Müller, Gnabry - Lewandowski.

Die Daten des Spiels 1. FC Köln gegen FC Bayern München

  • Tore: 0:1 Lewandowski (3.), 0:2 Coman (5.), 0:3 Gnabry (12.), 0:4 Gnabry (66.), 1:4 Uth (70.)
  • Müller ist der erste Spieler seit detaillierter Datenerfassung 2004/05, der an den ersten 22 Spieltagen einer Bundesligasaison 14 Assists sammelt. Bereits jetzt stellte er seinen persönlichen Vorlagen-Rekord aus der Saison 2017/18 ein.
  • Der FC Bayern erzielte in acht der vergangenen zehn Pflichtspiele mindestens drei Tore.
  • Der FC Bayern erzielte in dieser Bundesligasaison schon 62 Saisontore. Mehr waren es nach 22 Bundesligaspielen zuletzt 1973/74 (63).
  • Nur gegen RW Oberhausen im April 1970 führte der FC Bayern in der Bundesliga jemals früher mit 3:0 (damals fiel das dritte Tor in der 10. Minute).
  • Boateng und Pavard sahen jeweils ihre fünfte Gelbe Karte in dieser Bundesligasaison. Beide werden das Spiel gegen Paderborn gesperrt verpassen.

Der Star des Spiels: Thomas Müller (FC Bayern München)

Der entscheidende Mann im Offensivspiel des FC Bayern. Müller bewegte sich von der Zehn aus genial um Lewandowski herum und war vor allem in der ersten Halbzeit an fast jeder gefährlichen Szene beteiligt. Insgesamt verzeichnete er vier Torschüsse und sechs Torschussvorlagen. Die ersten beiden Treffer sowie zwei vergebene Gnabry-Großchancen bereitete er mit guten Pässen vor.

Der Flop des Spiels: Sebastiaan Bornauw (1. FC Köln)

Beim ersten Gegentor rückte Bornauw zu weit raus und auch beim zweiten agierte er unglücklich. Im Aufbauspiel wirkte er unsicher und streute zu viele Fehlpässe ein. Seine Passquote betrug für einen Innenverteidiger schwache knapp 76 Prozent. Außerdem sah Bornauw die Gelbe Karte, weswegen er das Spiel bei der Hertha verpassen wird.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer

Zwayer machte ein gutes Spiel und leistete sich keine nennenswerten Fehler. Die beiden vermeintlichen Kölner Treffer in der zweiten Halbzeit ließ er nach Rücksprache mit dem VAR wegen Abseitsstellungen jeweils zurecht nicht gelten. Die Gelben Karten gegen Boateng, Thiago und Pavard waren vertretbar.