Abwehrprobleme? Davon war im Signal Iduna Park beim BVB nichts zu sehen. Nur einen Torschuss ließ die Borussia gegen - zugegeben - schwache Frankfurter zur. Für Mats Hummels lag das vor allem daran, dass "wir auf allen Positionen sehr konzentriert und engagiert waren". "Das war kein Zu-Null der Abwehr, sondern ein Zu-Null der ganzen Mannschaft", sagte Hummels bei DAZN .
Der BVB kontrollierte die Partie, war in der ersten Halbzeit aber nicht deutlich besser als die SGE. "Bei unserer Qualität in der Offensive müssen wir gar nicht so ins Risiko gehen, um und Torchancen zu erarbeiten", ordnete Hummels ein. Erst im zweiten Durchgang wurde der "Klassenunterschied" (Frankfurt-Coach Adi Hütter) an diesem Tag deutlich.
"Wir waren klar unterlegen, hatten viele Abspielfehler und haben verdient verloren. Am meisten stört mich, dass die Mannschaft nicht das umgesetzt hat, was sie die letzten Wochen gezeigt hat", sagte Hütter.
Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt: Die Stimmen
Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Wir sind sehr zufrieden. Vor allem darüber, dass wir zu Null geblieben sind. Es war wichtig, dass wir direkt auf das zweite und dritte Tor gegangen sind."
Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Heute war ein Klassenunterschied zu sehen. Es war zu großer Respekt da von unserer Seite. Wir haben nicht gut nach vorne gespielt, hatten sehr viele Abspielfehler."
Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt: Die Analyse
Der BVB begann anders als bei der 3:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen mit einer Dreier-Abwehrkette. Dortmund war bemüht um einen kontrollierten Spielaufbau und hatte in der Anfangsphase über 75 Prozent Ballbesitz, es fehlte dem Spiel jedoch an Tempo.
Sobald die tiefstehende Frankfurter Elf ihren Pressingbereich nach vorne schob und den BVB mehr unter Druck setzte, streuten die Borussen leichtsinnige Ballverluste ein. Allerdings war Dortmund in defensiven Umschaltsituationen deutlich besser organisiert als zuletzt.
Im Angriff kam der BVB zunächst nur schwer in die Gänge. Guerreiro traf per Freistoß nur den Pfosten (9.), das 1:0 durch Piszczek (33.) resultierte aus einem unzureichenden Klärungsversuch der Frankfurter Abwehr.
In der Folge wurden die Gäste aktiver, leisteten sich aber haarsträubende Fehlpässe, wodurch sich dem BVB Räume für Konter öffneten. Der BVB nutzte die Chancen und stellte durch Sancho (49.) und Haaland (54.) früh nach dem Seitenwechsel auf 3:0. Ein Aufbäumen der SGE blieb trotz der Umstellung auf eine Doppelspitze mit Silva und Dost aus. Stattdessen schraubte der BVB das Ergebnis weiter in die Höhe.
Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt: Die Aufstellungen
Dortmund : Bürki - Piszcek, Hummels, Zagadou - Hakimi, Can (63. Dahoud), Witsel, Guerreiro - T. Hazard, Haaland (79. Götze), Sancho (75. Reyna) - Trainer: Favre.
Frankfurt : Trapp - Toure, Abraham, Hinteregger, Ndicka - Ilsanker, Rode (78. Sow) - Chandler, Gacinovic (46. Dost), Kostic - Silva - Trainer: Hütter.
Die Daten des Spiels Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt
- Tore: 1:0 Piszczek (33.), 2:0 Sancho (49.), 3:0 Haaland (54.), 4:0 Guerreiro (74.)
- Dortmund traf auch im 36. Bundesliga-Heimspiel in Folge und baute damit den Vereinsrekord weiter aus.
- Außerdem neuer Vereinsrekord und eingestellter Bundesliga-Rekord: Dortmund erzielte 63 Tore in den 22 Bundesliga-Spielen dieser Saison - das gelang zuvor nur dem FC Bayern 1973/74 und dem HSV 1981/82.
- Gegen kein anderes Team schoss Dortmund in der Bundesliga zu Hause so viele Tore wie gegen Frankfurt (114).
- Frankfurt gab nur einen einzigen Torschuss im kompletten Spiel ab, in der 27. Minute durch Chandler.
Der Star des Spiels: Achraf Hakimi (Borussia Dortmund)
Hielt den formstarken Kostic weitestgehend in Schach und war dennoch sehr stark in die Dortmunder Offensive eingebunden. Hatte die meisten Ballaktionen aller Akteure auf dem Platz und bereitete zwei Treffer vor.
Der Flop des Spiels: Mijat Gacinovic (Eintracht Frankfurt)
Hing völlig in der Luft. Der offensive Mittelfeldspieler wirkte in der Anfangsphase total teilnahmslos. Beispielhaft wandte er sich bei einem Anspiel, das für ihn gedacht war, komplett vom Spielgeschehen ab.
Der Schiedsrichter: Bastian Dankert
Ließ in einer recht fairen Partie fiel laufen. Angesichts seiner gewählten Linie war die Gelbe Karte für Chandler (22.) etwas überzogen. Sah, dass sich Guerreiro in der 11. Minute bei Hinteregger einhakte und entschied sich richtigerweise gegen einen Elfmeter. Auch der Einsatz von Abraham und Hinteregger gegen Haaland (41.) reichte nicht für einen Strafstoß.