Rudy Gobert hatte Damian Lillards Korbleger zum potenziellen Ausgleich 11,2 Sekunden vor dem Ende geblockt - allerdings nachdem der Ball das Backboard berührt hatte. Die Referees entschieden nicht auf Goaltending und ließen weiterspielen, weshalb sie im Nachhinein viel Kritik ernteten.

"Es ist einfach eine Schande, dass das Spiel durch so eine klare Fehlentscheidung entschieden wurde", sagte Blazers-Coach Terry Stotts. "Sie hätten auf Goaltending entscheiden und die Situation anschließend überprüfen können, aber sie haben einfach nicht gepfiffen." Die Schiedsrichter hätten den Block "nur überprüfen können, wenn ein Pfiff gefallen wäre", wie NBA-Referee Josh Tiven nach dem Spiel erläuterte.

"Diesen Scheiß wollen wir gar nicht hören", kommentierte Lillard das Schiedsrichter-Statement via Twitter. "Wir sind im Play-off-Rennen und sie haben uns ein Spiel gekostet, weil sie einen einfachen Call verpasst haben", sagte er unmittelbar nach dem Spiel.

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C.J. McCollum: "Das sollte sie Geld kosten"

"Wir kriegen dieses Spiel nicht zurück", schlug C.J. McCollum in eine ähnliche Kerbe und bemängelte vor allem die fehlende Einsicht der Referees während der Partie: "Da zu sagen, es sei nicht einmal nah dran am Goaltending oder es sei nicht so offensichtlich, lässt mich an ihrer Eignung für den Job zweifeln. Das ist eine Frechheit."

"Die Refs haben uns das Spiel gekostet, das sollte sie Geld kosten", forderte er zudem eine Geldstrafe für die Unparteiischen. "Das war eine grauenhafte Leistung. Nicht einfach schlecht, sondern grauenhaft."

"Ich schätze, wir sollen einfach die Niederlage hinnehmen und zurück nach Portland fliegen", meldete sich auch Carmelo Anthony zu Wort: "Aber ich würde lieber ehrlich verlieren, als auf diese Weise."

Jazz - Blazers: Mitchell und Trent Jr. geraten aneinander

In den 48 Minuten vor der umstrittenen Szene lieferten sich die Blazers und Jazz ein teils hart umkämpftes Spiel mit einige Nickligkeiten. Trevor Ariza wurde zu Beginn des zweiten Viertels mit zwei Technischen Fouls in die Kabine geschickt, nachdem er sich über einen No-Call der Referees beschwert hatte.

Gegen Ende der ersten Halbzeit gerieten zudem Donovan Mitchell und Gary Trent Jr. ein wenig aneinander, beide erhielten jeweils ein Technisches Foul für ihren anhaltenden Trash Talk. Auch nach der Partie setzten sich die verbalen Reibereien fort.

"Ich weiß nicht, warum ein Typ wie Gary Trent rausgehen und denken sollte, dass er uns einfach mies behandeln kann", sagte Mitchell nach der Partie. "Wir sind kein Team, mit dem du einfach Trash Talk reden kannst. Wir kneifen nicht. Diese Toughness hat uns in den vergangenen Spielen ein wenig gefehlt."

Lillard antworte auf die Worte Mitchells mit einem simplen Tweet: "Man stop ..." Der Jazz-Star betonte daraufhin, dass er zu seinen Worten stehe, er die Blazers aber auch respektiere: "Es gibt keinen Beef. Ich lasse einfach nicht zu, dass Gary Trent Scheiße labert, das ist alles."

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Rudy Gobert gibt zu: "Es war Goaltending"

Der große Streitpunkt der Partie blieb aber der verpasste Call in den Schlusssekunden. Gobert, der Lillards Wurf geblockt hatte, sagte im Nachhinein, dass es sich offensichtlich um Goaltending gehandelt habe und fügte an: "Es war eine spielentscheidende Situation und daran wird sich natürlich jeder erinnern. Aber Schiedsrichter sind auch nur Menschen."

Auch die Referees selbst gestanden die Fehlentscheidung nach einer Sichtung der Wiederholungen ein: "Wir haben uns die Situation nach dem Spiel angesehen. Es hätte Goaltending gepfiffen werden müssen."

Das half den Blazers natürlich nicht mehr. Portland steht mit 24 Siegen und 29 Niederlagen auf dem neunten Platz in der Western Conference. Auf die Memphis Grizzlies, die derzeit den letzten Playoff-Rang belegen, haben Lillard und Co. 2,5 Spiele Rückstand.