Chandler (37./48.) brachte die Gastgeber vor 48.800 Zuschauern komfortabel in Führung. Andre Silva (55.) und Kostic (89./90.) erhöhten für die Eintracht, die durch den erst dritten Sieg gegen den FCA im achten Heimspiel an den Gästen (26 Punkte) vorbeizog und mit 28 Zählern auf Rang neun kletterte - zehn Punkte zum Auftakt in die Rückrunde fuhren die Hessen zuletzt in der Spielzeit 1969/70 ein.
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"Es war ein sehr guter Auftritt gegen einen Gegner, gegen den wir nicht gerne spielen. Das war ein klares Statement und ein ganz wichtiger Sieg für uns", sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic bei DAZN , der auch die aktuelle Erfolgsserie begründete: "Wir hatten Pause. Jeder, der das selbst nicht erlebt hat, kann nicht darüber reden. Diese ganze Panik im Umfeld ist absolut lächerlich gewesen. Wir sind ruhig geblieben und wir vertrauen der Mannschaft, da sie oft genug gezeigt hat, dass sie es kann."
Bei der Eintracht gab Winter-Neuzugang Stefan Ilsanker ein unauffälliges Startelfdebüt. Zudem lag Hütter mit der Nominierung Chandlers und des Ex-Augsburgers Dominik Kohr goldrichtig. Auf der Gegenseite feierte Torjäger Alfred Finnbogason sein lang ersehntes aber schwaches Startelf-Comeback nach über zweimonatiger Zwangspause wegen einer Schulterverletzung.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kamen beide Mannschaften sehr schleppend ins Spiel. Wie aus dem Nichts fand FCA-Topscorer Florian Niederlechner dann den völlig freistehenden Ruben Vargas, der an Eintracht-Keeper Kevin Trapp scheiterte (9.).
Eintracht erst zäh, dann furios
Auf beiden Seiten summierten sich in einer mauen Anfangsphase viele Ungenauigkeiten im Kurzpassspiel, ebenso fehlte Tempo im Spielaufbau. Frankfurt versuchte es immer wieder mit langen Bällen oder Flanken von Kostic, die keinen Abnehmer fanden.
Dann wurde es vor dem Tor der Gäste auf einmal gefährlich: Nach einer Hereingabe von Evan N'Dicka behielt FCA-Torwart Tomas Koubek bei einem Kopfball von Chandler (32.) die Oberhand - nur Augenblicke später machte es Chandler nach einem schönen Pass in die Tiefe von Kohr, der zuvor nicht ins Spiel gefunden hatte, mit einem platzierten Abschluss unter die Latte besser.
Es war der Startschuss für eine deutlich ansehnlichere Schlussphase der mageren ersten Hälfte. Denn auch die Gäste aus der Fuggerstadt wurden aktiver und hatten sehr gute Chancen zum Ausgleich. Niederlechner prüfte aus spitzem Winkel Trapp, der mit dem Pausenpfiff nochmals die Führung für die Gastgeber gegen Finnbogason mit einer Blitzreaktion auf der Linie festhielt (45.).
Jene Blitzreaktion gelang nach dem Seitenwechsel der Eintracht. Nachdem Koubek einen Fernschuss von Kohr über das Tor gelenkt hatte, blieb der tschechische Nationaltorhüter bei der folgenden Ecke gegen den platzierten Kopfball von Chandler machtlos. Dieser hat nun bereits vier Bundesliga-Treffer in diesem Jahr erzielt, womit nur Borussia Dortmunds Erling Haaland (7 Tore) aktuell eine bessere Statistik aufweist.
"Normalerweise mache ich zwei Tore und dann war es das. Jetzt habe ich schon vier Tore, das ist ein unglaubliches Gefühl", freute sich Chandler, der daran glaubt, dass 2020 sein Jahr werden köntte.
Der FCA geschockt, die SGE wie losgelöst und mit der Vorentscheidung durch Silva per Kopf nach mustergültiger Vorarbeit des starken und auffälligen Kostic. Gegen enttäuschende Augsburger, die ein Aufbäumen komplett vermissen ließen, brannte in der Schlussphase nichts mehr für Frankfurt an.
Eintracht Frankfurt - FC Augsburg: Die Aufstellungen zum Spiel
- Eintracht Frankfurt : Trapp - Toure, Abraham (bis 30., Hasebe), Hinteregger, Ndicka - Kohr, Ilsanker, Chandler, Gacinovic (bis 67., Rode), Kostic - Andre Silva (bis 83., Paciencia)
- FC Augsburg: Koubek - Jedvaj (74., Lichtsteiner), Gouweleeuw, Uduokhai, Max - Khedira, Baier, M. Richter (81., Bazee), Vargas - Finnbogason (bis 65., Löwen), Niederlechner