SPOX und Goal beantworten die drei wichtigsten Fragen zur Causa Reus.
Wie lange fehlt Marco Reus Borussia Dortmund?
"Nach einer ersten Beurteilung der medizinischen Abteilung des BVB kann Reus in ungefähr vier Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen", heißt es auf der Homepage der Dortmunder.
Return-to-Training heißt aber nicht automatisch Return-to-Match. Gut möglich also, dass Reus dem Team von Lucien Favre erst wieder Mitte März zur Verfügung steht. Eine Hiobsbotschaft, hat der BVB in den kommenden Wochen doch so einige schwere Brocken vor der Brust - darunter die Auswärtsspiele in Leverkusen und Mönchengladbach, das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt sowie das Champions-League-Achtelfinale gegen PSG. Am 11. März kommen die Franzosen zum Rückspiel in den Signal Iduna Park. Drei Tage später gastiert Schalke 04 im Signal Iduna Park. Fraglich, ob der häufiger von muskulären Problemen heimgesuchte Reus bis dahin wieder voll belastbar ist.
Datum Uhrzeit Gegner Wettbewerb 8. Februar 18.30 Uhr Bayer Leverkusen (A) Bundesliga 14. Februar 20.30 Uhr Eintracht Frankfurt (H) Bundesliga 18. Februar 21 Uhr Paris Saint-Germain (H) Champions League 22. Februar 15.30 Uhr Werder Bremen (A) Bundesliga 29. Februar 15.30 Uhr SC Freiburg (H) Bundesliga 7. März 18.30 Uhr Borussia Mönchengladbach (A) Bundesliga 11. März 21 Uhr Paris Saint-Germain (A) Champions League 14. März 15.30 Uhr Schalke 04 (H) Bundesliga
Wer kann Marco Reus beim BVB ersetzen?
BVB-Trainer Favre bieten sich genügend Möglichkeiten, um den Ausfall von Reus zu kompensieren. Variante eins: Er bringt einen offensiven Ersatz. Es liegt nahe, dass der bislang meist als Joker zum Zug gekommene Winter-Neuzugang Erling Haaland für Reus in die Startelf rückt. Aber auch Flügelspieler Thorgan Hazard, Dauerreservist Mario Götze oder Top-Talent Giovanni Reyna könnten für Reus spielen und die Rolle wie der 30-Jährge als hängende Spitze und nicht wie Haaland als Mittelstürmer interpretieren.
Gerade der 17-jährige Reyna betrieb zuletzt Werbung in eigener Sache, bei der 2:3-Pleite in Bremen erzielte er seinen ersten Profitreffer in sehenswerter Manier und traute sich einige Dribblings zu. "Warum nicht? Es ist möglich. Er kann viele Positionen in der Offensive bekleiden", antwortete Favre auf einer Pressekonferenz am Donnerstag auf die Frage, ob der unbekümmerte US-Amerikaner nun in die Startelf rücken könnte.
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Dem 62 Jahre alten Schweizer bietet sich aber noch eine zweite Variante: Er zieht den aktuell im defensiven Mittelfeld agierenden Julian Brandt nach vorne. Dafür könnte der zweite Winter-Neuzugang Emre Can auf Brandts aktuelle Position neben Axel Witsel rücken. Can, ursprünglich für die Dreier-Abwehrkette eingeplant, fühlt sich auf der Sechs am wohlsten. "Emre wird peu a peu mehr machen können, er hatte in Italien zuletzt wenig gespielt. Er macht in den letzten Tagen sehr gute Fortschritte", berichtete Favre am Donnerstag. Allerdings machte Brandt in der Hinrunde eine unglückliche Figur in der Stürmer-Rolle.
Wann welche Varianten mehr Sinn macht, hängt auch von der Qualität und der Ausrichtung des Gegners ab. Eine Systemveränderung dürfte für Favre hingegen kaum eine Option darstellen. Das 3-4-3 scheint unabhängig von den Vorkommnissen in Bremen als zementiert.
Wie schwer wiegt der Ausfall von Marco Reus?
Es gab Zeiten, in denen hätte ein Reus-Ausfall den BVB härter getroffen. Denn wenn in der bisherigen Saison ein besonders wichtigstes Spiel anstand, blieb der Nationalspieler meist torlos und oft spielerisch unter seinen Möglichkeiten - ob nun in den beiden Champions-League-Duellen mit dem FC Barcelona, dem Offenbarungseid beim FC Bayern oder eben im jüngsten Pokal-Achtelfinale. Hinzu kommt der Mangel an Treffsicherheit. Im Schnitt nutzte er in seinen 26 Pflichtspieleinsätzen nur 38,5 Prozent seiner Großchancen. Den Datenexperten von Opta zufolge könnte Reus 16 Tore mehr auf seinem Konto haben, wenn er all seine Möglichkeiten im Sechzehner genutzt hätte.
Zur ganzen Wahrheit zählt aber auch, dass Reus in seinen vergangenen sechs Bundesliga-Einsätzen mindestens immer an einem Tor beteiligt war und stets sehr gute Passwerte in der gegnerischen Hälfte aufwies. Umso bitterer, dass er jetzt mindestens einen Monat pausieren muss. Auch wenn ihm mancherorts die Leaderqualitäten abgesprochen werden: Innerhalb der Mannschaft und im Umfeld des Vereins wird der gebürtige Dortmunder extrem geschätzt. "Ich bedauere, dass Marco einen Monat ausfällt. Er ist sehr wichtig für die Mannschaft", sagte Favre über den Ausfall seines Lieblingsspielers. Aber: "Das können wir jetzt nicht ändern. Wir haben andere Alternativen, die viel Qualität haben."
Letztlich dürfte viel von dem 19-jährigen Haaland abhängen, der Reus am ehesten ersetzen wird. Seine bisherigen Auftritte waren verheißungsvoll, aber noch ist unklar, in welcher körperlichen Verfassung sich der Norweger wirklich befindet. "Sie kennen seinen Fitnesszustand nicht so wie ich. Ich würde ihn gerne alle Spielen machen lassen, aber man muss aufpassen", so Favre. "Er ist 19 und ich spreche auch von Vorbereitungen und frühere Verletzungen. Wenn er in englischen Wochen 90 Minuten spielt und dann am Samstag schon wieder, dann geht das schnell."
Borussia Dortmund: Die Statistiken von Marco Reus 2019/20
Kategorie Wert Einsatzminuten 2.119 Tore 12 Vorlagen 6 Zusätzlich kreierte Großchancen 7 Vergebene Großchancen 16 Torschüsse aufs Tor 33 Passquote in der gegnerischen Hälfte 80,4 % Zweikampfquote 42,4 %