Damian Lillard in der Form seines Lebens
Nach einer der emotional härtesten Wochen der NBA-Geschichte bedurfte es ganz dringend einer positiven sportlichen Story, um zumindest zeitweise von der Trauer um die Ikone Kobe Bryant abzulenken. Lillard hat diese geliefert, mit einer (fortwährenden) Performance, die man in gewisser Hinsicht absolut als Kobe'esk bezeichnen kann.
Es geht dabei weniger um die Spielweise, denn Lillard spielt anders als jeder NBA-Spieler vor ihm (dazu gleich mehr), als um das Selbstverständnis: Dame hat eine Zone erreicht, in der kein Rückstand zu groß ist, kein Gegner zu stark, kein Berg zu hoch - in der er scheinbar jedem Spiel seinen Willen aufdrücken kann. Lillard weigert sich schlichtweg, die enttäuschende Saison der Blazers zu akzeptieren, und dreht diese im Alleingang.
Seine Stats aus den letzten sechs Spielen? 61, 10 und 7 gegen Golden State, 47 und 8 gegen Dallas, 50 und 13 gegen Indiana, 36, 10 und 11 gegen OKC, 48, 9 und 10 bei den Lakers, 51 und 12 gegen Utah. Das reicht für 48,8 Punkte im Schnitt, bei 54,8 Prozent aus dem Feld und 57 Prozent von der Dreierlinie - bei 14,3 Versuchen pro Spiel!
Es gibt "on fire", und es gibt diesen Modus, in dem sich Lillard gerade befindet; irgendwo weit, weit über allen anderen. "Fragt mich nicht mehr nach Dame", sagte Head Coach Terry Stotts nach dem Spiel gegen die Lakers. "Ich habe keine Superlative mehr übrig. Schreibt einfach, was ihr wollt." Gesagt, getan, Coach!
Damian Lillard: Bedrohung von überall
Lillard spielt seit Jahren auf einem Niveau, bei dem man denkt, dass nun eigentlich nicht viel mehr kommen kann - trotzdem schafft er es in jedem Jahr, in gewissen Facetten noch besser, noch kompletter zu werden. Die aktuelle Saison macht da keine Ausnahme, auch wenn sein exzellentes Spiel inmitten der verkorksten Blazers-Spielzeit lange ziemlich unterging.
Angesichts der vielen Verletzungen in Portland läuft Lillard in dieser Saison mehr Isolation-Plays denn je (4,9 pro Spiel), was nur die beiden Rockets-Stars häufiger tun - seine 1,1 Punkte pro Play werden dabei jedoch nur von James Harden haarscharf (1,12) übertroffen. Unter allen Spielern, die es mindestens 2,5-mal pro Spiel versuchen, kann da sonst nur DeMar DeRozan mithalten.
Lillards unglaubliche Range, gepaart mit großartigem Ballhandling, einer guten Übersicht und einem schnellem ersten Schritt, machen ihn individuell zu einem unmöglich zu verteidigenden Spieler.
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Dabei sind Isolationen nicht sein wichtigstes Werkzeug - das ist nach wie vor das Pick'n'Roll, wo ihm seit Jahren kaum jemand etwas vormacht. In dieser Saison lässt sich dieser Satz mit dem Wort "niemand" ergänzen: Unglaubliche 1,15 Punkte pro Play generieren die Blazers, wenn Lillard entweder selbst aus dem P&R abschließt oder ein Mitspieler nach seinem Pass den Abschluss sucht.
Lillards Kombination aus Volumen und Effizienz ist monströs: Seine 13,5 Plays pro Spiel werden nur von Trae Young übertroffen, die 1,15 PPP wiederum sind Liga-Höchstwert. Nur Kemba Walker (10,2; 1,11), Luka Doncic (13,1; 1,06) und Kyrie Irving (12,3; 1,03) wandeln ansatzweise in Lillards Sphären.
Dame hat mittlerweile eine starke Chemie mit seinem Roll-Man Hassan Whiteside, trotz mangelnder Kontinuität schafft er es aber auch schon die gesamte Saison über, die unterschiedlichen Schützen auf dem Flügel (neuerdings auch Trevor Ariza) zu finden. Jederzeit kann er außerdem ansatzlos zum Jumper hochsteigen oder pfeilschnell das Double-Team splitten, wenn der zweite Verteidiger kommt - kaum ein Spieler ist so gut darin, in jeder Situation zu lesen, was die Defense ihm gibt, und entsprechend zu reagieren. Es gibt keinen Trick, keine Defense, die er noch nicht gesehen hat.
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Dafür zeigt er selbst regelmäßig Dinge, die sonst noch niemand gesehen hat. Unvergessen ist sein ansatzloser Dreier über Paul George, mit dem er in den letztjährigen Playoffs die OKC Thunder in den Urlaub schickte, sowie die anschließende George-Behauptung, dies sei "kein guter Wurf" gewesen. Nach gewöhnlichen Maßstäben hätte PG-13 damit Recht gehabt, doch Lillard definiert diese neu.
Lillard trifft über 40 Prozent seiner 7,4 Pullup-Dreier pro Spiel, was für sich schon vollkommen absurd ist, die Entfernung scheint dabei zudem keine Rolle mehr zu spielen. Er hat bisher 76 Dreier aus dem Bereich zwischen 30 und 34 Fuß (9,2 bis 10,4 m) genommen und 31 getroffen - das entspricht 40,8 Prozent, einer besseren Dreierquote als der vom aktuellen Dreierkönig Joe Harris.
Zur Erinnerung: Diese Entfernung liegt zwischen zwei und drei Metern HINTER der eigentlichen Linie! Was macht man mit einem Spieler, den man eigentlich am liebsten ab der Mittellinie doppeln würde? So kann es aussehen.
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Ganz ehrlich ... viel Spaß! Man kann natürlich auch tatsächlich das Double-Team schicken und riskieren, von Dame entweder überrannt zu werden oder die restlichen Blazers 4-gegen-3 spielen zu lassen. So richtig reizvoll ist auch diese Option nicht.
Die Tatsache, dass er von überall auf dem Court selbst Gefahr ausstrahlt, macht ihn spielerisch am ehesten mit Stephen Curry vergleichbar, wobei er in Ermangelung eines Draymond Greens bei den Blazers weitaus mehr Playmaking-Last selbst zu tragen hat. Auch erzielt Lillard in dieser Saison nur 17 Prozent seiner Field Goals nach Assist, alles andere erarbeitet er sich selbst. Bei Curry betrug dieser Wert über die letzten Jahre meist über 50 Prozent.
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Blazers sind abhängig von Damian Lillard
Es ist entsprechend kein großes Wunder, dass die Blazers auch in dieser Saison wieder enorm abhängig von Lillard sind - eher noch mehr sogar als in vergangenen Jahren. Steht er auf dem Court, hat Portland eine der besten Offensiven der Liga (114,2 Punkte pro 100 Ballbesitze), ohne ihn sinkt dieser Wert auf 102,4. Grob gesagt: Mit Lillard stünde Portland auf Platz 2, ohne ihn auf Platz 30.
Das ist keine gesunde Abhängigkeit und spricht, auch wenn man die vielen Verletzungen ausklammert, nicht für eine ideale Kaderplanung, was ja auch durch die Bilanz reflektiert wird. Lillards einziger echter Co-Star ist C.J. McCollum, der sich im Gegensatz zu Dame über die letzten Jahre aber nicht entscheidend weiterentwickelt hat; McCollum ist ein Vollblutscorer, der ein Team jedoch nicht tragen könnte.
Wenn der Off-Guard ohne Lillard auf dem Court steht, schaffen die Blazers ebenfalls nur ein Offensiv-Rating von 105,7 und ein Net-Rating von -8,0 - McCollum passt zwar gut neben Lillard, aber er löst das Problem der Abhängigkeit nicht. Auch deshalb gibt es seit Jahren immer wieder aufkommende Trade-Gerüchte um ihn, die bisher jedoch nie zu etwas geführt haben.
Ein kleiner Trade rettet die Blazers?
Auch in dieser Saison sieht es danach aus. Genau wie Dame verlängerte McCollum seinen Vertrag im Sommer vorzeitig, nun wollen beide gemeinsam versuchen, das Ruder noch herumzureißen. Einen kleinen, aber bisher wirkungsvollen Move haben die Blazers dabei schon getätigt, als sie Trevor Ariza, Caleb Swanigan und Wenyen Gabriel für Kent Bazemore und Anthony Tolliver aus Sacramento loseisten.
Ähnlich wie Rodney Hood im Vorjahr (oder Jusuf Nurkic im Jahr davor) hinterließ Ariza bisher einen richtig guten Eindruck und verschafft Dame mit 42,1 Prozent von der Dreierlinie zusätzlichen Platz, auch defensiv wirkten die Blazers mit ihm ein wenig sattelfester. Mit seinen 34 Jahren ist Ariza zwar bei weitem nicht mehr der Spieler früherer Tage, aber den Blazers würde jeder kleine Zusatz an Stabilität helfen, zumal sie in dieser Saison bisher kaum mal drei Spiele am Stück die gleiche Starting Five aufbieten konnten.
Auch Lillard betonte, dass er das Gefühl habe, nun endlich ein wenig Kontinuität bei seinem Team zu spüren, was man so kurz vor der Trade Deadline sicherlich auch als Fingerzeig in Richtung des Front Offices interpretieren konnte. Zumal er dabei den oft in Trade-Gerüchten genannten Whiteside, dessen Formkurve zuletzt ebenfalls klar nach oben zeigte, noch extra hervorhob.
"Natürlich sieht jeder diese verrückten Zahlen und das, was ich tue, weil es eine Story ist. Aber man gewinnt die Spiele nicht mit 50 Punkten. Wir erzielen 130 Punkte, er holt 20 Rebounds, blockt fünf, sechs, sieben Würfe, merzt unsere defensiven Fehler aus. Leute da draußen übersehen es vielleicht, aber wir studieren Film und sprechen, und wir wissen, was bei uns los ist", sagte Lillard.
Blazers-Trend zeigt klar nach oben
Es ist ein klassischer Lillard, im Zuge eines solchen Hot Streaks nicht primär über sich selbst zu reden, sondern über seine Teammates. Sein eigenes Selbstvertrauen scheint ohnehin unerschöpflich zu sein, also sorgt er sich eher darum, das von allen anderen auch gleich noch mit aufzubauen. Zuletzt hat dies sehr gut funktioniert, auch wenn der Kern von allem natürlich Lillards Offense und nicht etwa die Blocks des streitbaren Whitesides bleiben (auch wenn sie helfen!).
Mit fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen sind die Blazers auf einmal wieder mittendrin im Playoff-Rennen - nur noch einen Sieg von den achtplatzierten Grizzlies entfernt. Ihre größte Trumpfkarte dabei: Von allen fünf Teams, die um diesen Platz kämpfen (POR, SAS, MEM, NOP, PHO), haben sie den besten Spieler.
Die Blazers sind in diesem Jahr nicht gut oder tief genug, um etwas mit dem Titel zu tun zu haben. Es wird sich dennoch niemand darum reißen, gegen einen Lillard in der Form seines Lebens anzutreten, denn dieser ist einer anderen Überzeugung.
"Wann immer ich Teil von etwas bin, glaube ich, dass es eine Chance gibt", sagt Lillard oft. Das kommt einem irgendwie bekannt vor.
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@svlkicker: Als Back-Up PG ist Dinwiddie für die Zukunft bei den Nets eigentlich verschenkt. Könnten nicht hier die Wolves zuschlagen und sich in Dinwiddie einen fähigen Einser holen? RoCo würde in der neuen Saison z.B. sehr gut neben Durant passen. Dinwiddie + Prince gegen RoCo + X?
Ich würde zustimmen, dass die Nets es sich wohl langfristig nicht leisten können, im Backcourt sowohl Kyrie als auch Dinwiddie und LeVert zu bezahlen. Es ist zwar gut und wichtig, viele Ballhandler zu haben, allerdings kommt mit Durant kommende Saison noch ein weiterer hinzu und es gibt andere Bedarfspositionen. Diese sehe ich auch am ehesten auf dem Flügel, weshalb ein Spieler wie Covington potenziell gut nach Brooklyn passen würde.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich mich dafür an Nets-Stelle tatsächlich von Dinwiddie trennen würde. Sein Vertrag ist aus Team-Sicht ein Geschenk (nur 34 Mio. bis Sommer 2022), dazu ist er ein verlässlicherer Spieler im Vergleich zu Irving und vor allem LeVert, weil er nicht diese häufigen Verletzungsprobleme mitbringt.
In dieser Saison ist Brooklyns Offensiv-Rating um fast 12 Punkte schlechter, wenn Dinwiddie nicht auf dem Court steht. Seine Zahlen sind die eines All-Stars - weshalb man ihn nicht, wie hier vorgeschlagen, für einen (guten) Rollenspieler wie Covington abgeben sollte. Der ja ebenfalls eine gewisse Krankenakte mit sich herumschleppt und kommende Saison 30 wird.
Gut möglich, dass die Nets Dinwiddie oder LeVert früher oder später abgeben müssen, Irving ist ja aufgrund seiner Freundschaft zu Durant untouchable - es ist aber für sie nicht nötig, diese Entscheidung zu überstürzen. In dieser Saison wird Brooklyn keine Bäume ausreißen, wichtig wird es ab der kommenden Spielzeit. Dann kann man evaluieren, wer am besten neben KD passt.
Sollte man Dinwiddie jetzt abgeben, dann nur für ein Godfather-Offer, also eins, das man nicht ablehnen kann; dafür müsste aber ein besserer Spieler als RoCo zurückkommen. Dinwiddies Vertrag ist gemäß Preis/Leistungs-Verhältnis einer der besten der gesamten Liga.
@arifked1 : Capela zu den Hawks? Vor- oder Nachteil für die Rockets?
@lippe_sascha : Welches Paket für Capela wäre ein Win Win für beide Beteiligten?
@MeyerDigital : Welche Addition brauchen die Rockets noch?
Fassen wir diese drei Fragen mal zusammen, da sie alle im Prinzip das gleiche Thema behandeln. Da ich recht viele Fragen zu konkreten Trade-Szenarien bekommen habe: So etwas überlasse ich jedem, der Spaß an der Trade-Machine hat. Für mich ist das nichts, da man ohnehin nie ganz richtig liegt und mit seinen Spekulationen im Dunkeln tappt. Daher werde ich das etwas allgemeiner beantworten.
Die Rockets haben sich durch ihre Vertragsstruktur und vor allem den Westbrook-Trade, in dem sie eine Wagenladung Picks abgegeben haben, in eine problematische Lage gebracht: Sie haben insbesondere auf dem Flügel noch großen Bedarf, sie haben nur eigentlich fast nichts mehr zum traden. Und sie haben in Tilman Fertitta einen Besitzer, der einerseits gewinnen und andererseits keine Luxussteuer zahlen will. Das ist mit zwei Supermax-Deals im Kader wohl nicht zu leisten.
Daryl Morey versucht es trotzdem und hat als wertvolles Asset im Prinzip nur Capela, den er anbieten kann. Der Schweizer lässt sich eher opfern als Tucker, der Houstons wichtigster und vielseitigster Verteidiger ist, Gordon kann aufgrund seiner Vertragsverlängerung aus dem Sommer ohnehin nicht bewegt werden. Allerdings versucht Houston es wohl bereits seit dem Sommer und hat bisher kein adäquates Angebot für Capela bekommen.
Der Center ist dabei recht jung und günstiger als andere verfügbare Optionen wie etwa Andre Drummond oder Steven Adams, weshalb es sicherlich Interessenten gibt, Houston bräuchte aber idealerweise einen Flügelspieler und einen Center auf Starter-Level zurück, was schwierig werden dürfte. Vermutlich wird der Versuch vorsehen, mehrere Trades einzufädeln, in denen Houston erst Draft-Assets bekommt und diese dann für weitere Spieler verwendet.
Covington etwa würde den Rockets sehr gut zu Gesicht stehen, ein Traum-Szenario wäre auch weiter Iguodala, sollte dieser sich mit Memphis auf einen Buyout einigen und sich dann für Houston entscheiden. Das Problem ist jedoch, dass alle Contender oder Möchtegern-Contender diese Spieler haben wollen - und abgesehen von den Lakers sind alle flexibler als die Rockets.
Morey hat schon oft kreative Lösungen gefunden, ein Capela-Trade müsste aber sitzen, sollte es jetzt passieren, danach bliebe nämlich nahezu kein Chip mehr übrig. Und ich glaube nicht, dass es für den Schweizer genug gibt, dass Houston danach wie ein echter Titelkandidat aussieht. Allein schon deshalb, weil er ihr einziger großer Spieler mit genug Mobilität und gleichzeitig Kraft ist, um auch gegen Spieler wie Anthony Davis, Nikola Jokic oder Rudy Gobert nicht völlig überfordert auszusehen.
@Menetecel: Wird Kristaps Porziņģis bei Dallas in ein Spielsystem gepresst, das seine Stärken überhaupt nicht auf das Parkett bringt??
Das wäre mir zu harsch und wird auch der Tatsache nicht gerecht, dass die Mavericks in dieser Saison nach wie vor die (mit einigem Abstand) beste Offensive der Liga haben. In Luka Doncic hat Dallas eins der besten "Ein-Mann-Systeme" der Liga und insofern macht es auch Sinn, dass sich alle anderen Spieler hier unterordnen. Porzingis macht da trotz Maximalvertrag keine Ausnahme.
Sicher ist dabei noch nicht alles perfekt - das hat KP nach seinen 38 Punkten gegen Indiana ohne Doncic unlängst ja auch zugegeben. Doncic und KP können einander noch besser ergänzen, Porzingis kann nach seiner langen Verletzungspause noch konstanter werden. Er kann theoretisch etwas mehr tun als das, was die Mavs derzeit von ihm verlangen, so würde ich es ausdrücken.
Dennoch werden seine Stärken genutzt. Die wichtigste ist momentan offensiv nunmal seine Shooting Gravity. Porzingis wird viel als Spot-Up-Schütze eingesetzt, nach Davis Bertans nimmt er die zweitmeisten Würfe aus dem Catch&Shoot in der NBA. Prinzipiell spielt er oft wie ein überdimensionierter Shooting Guard und schafft damit jede Menge Platz für Doncic, aber auch die Roll-Men wie Maxi Kleber oder bis vor seiner Verletzung noch Dwight Powell.
Das spielt alles eine Rolle dabei, dass die Mavs offensiv so stark unterwegs sind. Seine Effizienz muss dabei zwar noch weitaus besser werden, das sollte mit mehr Timing aber auch möglich sein. Trotzdem leistet er definitiv jetzt schon seinen Beitrag, von der Defensive ganz zu schweigen. Selbst wenn er vorne bisweilen mehr wirkt wie ein Rollenspieler als wie ein Star.
Ein Wort vielleicht noch zum Thema Post-Ups, weil ja auch einige Ex-Spieler gerne mal fordern, dass KP wie ein klassischer Center eingesetzt wird: Stand jetzt ist das keine Stärke, sondern eine eklatante Schwäche in seinem Spiel. Es gibt ohnehin nicht mehr viele Spieler, die effektiv im Lowpost sind (Embiid, Jokic ...), aber er gehört nicht dazu.
Es fehlt ihm nicht nur an Moves, sondern auch an Kraft, um eine gute Position zu beziehen, weshalb etliche seiner Post-Ups in schwierigen Turnaround-Jumpern von weit draußen enden. Sein Körperschwerpunkt ist so hoch, dass er Probleme hat, einen Verteidiger ein wenig zu schieben. Carlisle hat Recht, wenn er betont, dass die Mavs viel bessere Optionen in der Offensive haben.
@Jatido09: Was hältst du von einem Trade der Knicks für Schröder? Eine Chance für ihn oder findest du die Situation bei den Thunder besser? Die Rolle als 6th wirkt ja eigentlich wie gemacht für ihn.
Das ist eine Frage der Prioritäten. Starten könnte er vermutlich bei den Knicks, allerdings müsste dort noch sehr viel passieren, bis er dabei auch wieder eine sportliche Relevanz erlangen könnte. Schröder hat in seiner letzten Saison bei den Hawks schon festgestellt, wie frustrierend so ein Rebuild sein kann, viel besser wäre die Situation in New York momentan nicht - und die Knicks beweisen auch seit Jahren nicht wirklich, dass sie wissen, wie sie da wieder rauskommen wollen.
In OKC ist die Lage völlig anders, momentan zumindest. Die Thunder sind mittlerweile sicher auf Playoff-Kurs, haben eine gewisse Kontinuität gefunden und verfolgen einen Plan, selbst wenn dieser vielleicht nicht langfristig mit Schröder umgesetzt wird. Sei's drum: Momentan werden seine Stärken in OKC ziemlich ideal eingesetzt. Als Instant Scorer von der Bank, der zumeist aber am Ende auf dem Court steht, ist er für mich perfekt aufgehoben.
Insbesondere das Zusammenspiel mit Chris Paul ist mit das Beste, was Schröder nach zwei insgesamt schwierigen Jahren passieren konnte. Schröder hat in dieser Saison gute Karten auf den Sixth-Man-Award und wird eine relevante Playoff-Rolle spielen, das könnten die Knicks ihm nicht bieten. Und das könnte potenziell auch bessere Teams auf den Plan rufen, die Schröder als Starter sehen.
In der kommenden Saison verdient Schröder nochmal 15,5 Mio. Dollar, danach wird er Free Agent. Wenn er die aktuelle Saison noch einmal bestätigen kann, sollte es dann nicht an Angeboten fehlen. Insofern wäre es für ihn momentan am besten, wenn OKC die Füße stillhält. New York verschleißt nicht nur Point Guards und war in den letzten Jahren für kaum jemanden ein guter Karriere-Schritt.
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@lab_ole: Die Pacers spielen bisher eine gute Saison, habe eine gute Chance auf einen Home-Court Platz. Was kann Oladipo diesem Team auf dem Weg Richtung Platz 4, als auch in den Playoffs, noch geben bzw. kann er das Team noch auf ein weiteres Level heben?
Die Frage, ob und wie schnell Oladipo wieder an seine alte Form anknüpfen kann, ist vielleicht die spannendste im weiteren Saisonverlauf in der Eastern Conference. Die Pacers haben sich ohne ihn quasi ideal positioniert: Das Team ist tief, hat eine Identität und gewisse Kontinuität, ist sehr unangenehm zu spielen und voll im Rennen um den Heimvorteil.
Was noch fehlte, ist Star-Power und ein primärer Scoring-Punch, im Prinzip also genau das, wofür Oladipo steht. Theoretisch müssten sich die Pacers mit ihm vor keinem Ost-Team abgesehen von den überragenden Bucks verstecken, sollte er wieder die All-NBA-Form von vor zwei Jahren erreichen. Das Problem ist nun eben, dass man dies noch nicht voraussetzen kann oder sollte.
Er hat ein ganzes Jahr gefehlt und da jeder Spieler sich in unterschiedlichem Tempo wieder rehabilitiert, kann man bisher noch keine Prognose treffen. Laut einer alten Weisheit muss man ähnlich lang wieder im Einsatz sein, wie man verletzt war, um wieder sein altes Niveau zu erreichen, das wäre in Oladipos Fall nach bisher nur drei Spielen also noch sehr lange hin.
Gordon Hayward oder Paul George bestätigen diese These wohl - andere Spieler wie etwa Russell Westbrook etwa standen nach Verletzungen weitaus schneller wieder im Saft. Oladipos erste Einsätze deuteten an, dass zumindest sein offensives Timing noch lange nicht wieder da ist (bisher 20,5 Prozent FG). Er ist rostig, was allerdings auch nicht wirklich überrascht.
Es ist nun alles eine Zeitfrage. Knapp zweieinhalb Monate bleiben noch bis zum Playoff-Start, mehr als bei allen anderen Teams (vorbehaltlich größerer Trades) werden diese für die Pacers eine wichtige Vor- und Einspielphase sein. Oladipo hebt ihr Potenzial, das wahrscheinlichste Szenario lautet aber wohl, dass die Pacers erst im kommenden Jahr ihre Bestform erreichen können.