Ein kurioses Eigentor von Tin Jedvaj brachte Werder in einem Kampfspiel in der 23. Minute in Führung. Nachdem Augsburgs Keeper Andreas Luthe, der den erkrankten Tomas Koubek ersetzte, gegen Werders Zugang Davie Selke noch glänzend reagiert hatte, schoss Jeffrey Gouweleeuw beim anschließenden Abwehrversuch seinen Mitspieler unglücklich an. Der Ball kullerte aus kurzer Distanz ins FCA-Tor.

"Es sah lange Zeit sehr gut aus, aber wir haben in der zweiten Halbzeit zu viel zugelassen", sagte Selke nach dem Bremer 1:2 (1:0) beim FC Augsburg bei Sky : "Es ist sehr, sehr ärgerlich, aber wir bleiben positiv." Sportchef Frank Baumann stellte fest: "Die Mannschaft will. Es liegt nicht an der Mentalität. Aber wir sind nicht clever und mutig genug. Wir müssen das schnell ändern und liefern."

Werder hat noch einen Punkt Vorsprung auf Fortuna Düsseldorf (16 Punkte), Schlusslicht Paderborn könnte am Sonntag mit einem Sieg gegen den VfL Wolfsburg an beiden Teams vorbeiziehen.

FC Augsburg - Werder Bremen: Stimmen

Martin Schmidt (Trainer FC Augsburg): "Die erste Halbzeit war viel zu wenig. Ich habe in der Pause deutlich formuliert, dass wir gewinnen und den Arsch hoch kriegen müssen. Die Mannschaft hat eine Reaktion gezeigt mit einer guten zweiten Hälfte. Wir können jetzt mit Euphorie und Rückenwind in die nächsten Spiele gehen."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Wir haben ordentlich angefangen, in der ersten Halbzeit ist viel von dem aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. Das Verteidigen hat ganz gut geklappt, wir haben das Tor erzwungen. Der Ausgleich war unglücklich, das 1:2 nach einem Abschlag war aber das maximal Dümmste. Da müssen wir viel cleverer agieren. Wir sind in einer sehr, sehr schwierigen Situation, aber wir werden ruhig bleiben."

Niklas Moisander kehrt bei Werder Bremen zurück

Selke feierte einen Tag nach seiner Verpflichtung gleich sein Startelf-Debüt bei Werder. Die Bremer hatten den Stürmer am Freitag vom Ligarivalen Hertha BSC zurück an die Weser geholt. Florian Niederlechner glich in der 67. Minute vor 29.432 Zuschauern mit seinem elften Saisontreffer aus. Die Bremer Niederlage besiegelte Ruben Vargas (82.).

Beiden Teams merkte man nach den jüngsten Negativerlebnissen eine gewisse Verunsicherung an. Die Fans sahen zunächst eine Partie mit viel Kampf, vielen Fehlern, aber ohne klare Aktionen. Beide Abwehrreihen - bei Bremen kehrte Kapitän Niklas Moisander nach Gelb-Rot-Sperre in die Dreierkette zurück - hatten erst einmal wenig Mühe, sich immer wieder zu formieren.

Auch Selke konnte zu Beginn keine Akzente setzen, ihm fehlte aber auch die nötige Unterstützung wie seinem Sturmpartner Nick Woltemade. Der 17-Jährige spielte erstmals in der Bundesliga.

FC Augsburg kommt erst spät ins Spiel

Erst in der 19. Minute gab es die erste nennenswerte Szene des Spiels. Werder-Keeper Jiri Pavlenka wehrte jedoch den strammen Schuss von Ruben Vargas gekonnt ab. Die Bremer waren da schon konsequenter: Der erste echte Angriff über Selke führte gleich zur glücklichen Führung. Danach hatte Bremen bis zur Pause das Spiel im Griff, da dem FCA spielerisch überhaupt nichts einfiel. Torchancen: Fehlanzeige!

Nach dem Wechsel brachte Augsburgs Coach Martin Schmidt den lange verletzten Torjäger Alfred Finnbogason, der am Samstag seinen 31. Geburtstag feierte. Der FCA agierte nun druckvoller. Werder, das sich weit zurückzog, wackelte. Beim Ausgleich hatten die Gäste allerdings Pech, da der Schuss von Niederlechner abgefälscht wurde.