"Wir haben in der ersten halben Stunde das auf den Platz gebracht, wie wir uns das vorgestellt haben. Nach dem 3:0 haben wir aufgehört, unser Spiel durchzuziehen", sagte Abwehrspieler David Alaba.
Auch Trainer Hansi Flick meinte: "In der ersten halben Stunde war ich begeistert von meiner Mannschaft. Danach haben wir ein bisschen zu wenig gemacht."
Mann des Spiels war Thiago, der den dritten Treffer des FCB nach einem starken Dribbling besorgte. "Ich bin nicht überrascht davon. Wir wissen alle, dass er ein überragender Fußballer ist", schwärmte Sportdirektor Hasan Salihamidzic von dem Spanier.
Bei den Mainzern sorgte nach dem Spiel ein verweigerter Handschlag von Kunde Malong nach seiner Auswechslung für Wirbel. "Es ist definitiv nicht gut, dass man den Trainer so da stehen lässt. Respekt ist keine Einbahnstraße", kritisierte Beierlorzer, der Malong nach 33 Minuten vom Feld geholt hatte. Da der sich aber bereits entschuldigt habe, werde er "kein Fass aufmachen, ich bin nicht nachtragend."
FSV Mainz 05 - Bayern München: Stimmen
Achim Beierlorzer (Trainer FSV Mainz 05): "Ich bin mit den letzten 60 Minuten einigermaßen zufrieden, mit den ersten 30 nicht. Nach dem 0:3 war das Spiel fast vorbei. Danach hat mir der Auftritt gefallen. Das macht Mut."
Hansi Flick (Trainer Bayern München) über das kommende Spitzenspiel: "Leipzig wird gewinnen wollen, wir natürlich auch. Wir haben ein Heimspiel. Wir werden uns gut vorbereiten und dann einfach schauen, was am Sonntag passiert."
Mainz 05 - FC Bayern: Die Analyse
Flick blieb der Elf treu, die Schalke 04 mit 5:0 besiegte - und sah sich in der ausverkauften Mainzer Arena schnell bestätigt. Lewandowski nach Flanke Pavard (8.), Müller nach Querpass Goretzka (14.) und besagter Thiago nach schöner Einzelaktion (26.) sorgten früh für klare Verhältnisse.
Neben der brutalen Effektivität im letzten Drittel überragten die Gäste mit ihrer spielerischen Dominanz. Die inzwischen bewährte Doppelsechs Kimmich-Thiago kombinierte sich mit Goretzka als stets anspielbarem Zwischenraumspieler problemlos durchs Mittelfeld, während sich vorne speziell Müller und Lewandowski mit ihrer Aggressivität und Robustheit als ständige Unruheherde für die Mainzer Hintermannschaft erwiesen.
Die Hausherren hingegen wurden wie beim Ehrentreffer durch St. Juste kurz vor der Pause (45.) nur mit hohen Bällen gefährlich. Von denen köpfte der einmal mehr nahezu tadellose Boateng aber die meisten aus der Gefahrenzone. Insgesamt agierte die Elf von Beierlorzer auf dem nassen Geläuf aber zu behäbig und unentschlossen, weshalb der dritte Bayern-Sieg in der dritten Rückrunden-Partie nie wirklich in Gefahr geriet.
Bärenstarke 26 Minuten reichten den Münchner an diesem Nachmittag, die in der zweiten Halbzeit mindestens einen Gang herunterschalteten.
Mainz 05 - Bayern München: Die Aufstellungen
Mainz: Zentner - Baku, Niakhate, St. Juste, Brosinski - Barreiro (72. Onisiwo), Malong (32. Latza) - Öztunali, Boetius, Quaison - Mateta (74. Szalai). - Trainer: Beierlorzer
München: Neuer - Pavard, Jerome Boateng, Alaba, Davies - Kimmich - Thomas Müller (65. Gnabry), Goretzka (65. Coutinho), Thiago, Perisic (89. Tolisso) - Lewandowski. - Trainer: Flick
Die Daten des Spiels Mainz 05 gegen FC Bayern
- Tore: 0:1 Lewandowski (8.), 0:2 Müller (14.), 0:3 Thiago (26.), 1:3 St. Juste (45.)
- In Form: Goretzka bereitete in allen drei Rückrundenspielen ein Tor vor.
- Es müllert wieder: Die FCB-Ikone erzielte fünf Tore in den letzten acht BL-Partien. Davor war Müller 21 Spiele in Folge torlos geblieben.
- Nach 346 Minuten ohne Gegentor musste der FCB in der Liga wieder ein Gegentor hinnehmen.
Der Star des Spiels: Thiago (FC Bayern)
Verkörperte den gesunden Hauch von Arroganz, mit dem die Münchner über weite Strecken in Mainz auftraten. Traf nicht nur nach zauberhafter Einzelleistung im dritten Spiel in Folge, sondern glänzte auch mit toller Übersicht und Zweikampfführung.
Der Flop des Spiels: Pierre Kunde (Mainz 05)
Hatte überhaupt keinen Zugriff im Mittelfeld und kam kaum in Zweikampfsituationen. Wurde nach 32 Minuten ausgewechselt - die Höchststrafe. Verweigerte Trainer Beierlorzer daraufhin den Handschlag.
Der Schiedsrichter: Bastian Dankert
Verlebte insgesamt einen ruhigen Nachmittag in Mainz. Ließ sich in seinem 100. Bundesliga-Einsatz nichts zu schulden kommen.