Moussa Diaby (11.) brachte Leverkusen mit seinem zweiten Saisontreffer in Führung. Vor 24.489 Zuschauern drehten Andrej Kramaric (23.) und Robert Skov (65.) die Partie. Aufseiten der Leverkusener musste der Ex-Hoffenheimer Kerem Demirbay kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz (90.+2).
"Wenn du auf dem Niveau die Dinger nicht machst, verlierst du so ein Spiel", klagte Kapitän Lars Bender bei Sky . "Wir hatten viele Chancen, da müssen wir mehr Kapital draus schlagen. Du darfst am Ende nicht mit leeren Händen dastehen."
In der Tabelle bleibt Leverkusen auf Rang fünf, hat aber schon fünf Punkte Rückstand auf den Dritten aus Dortmund.
TSG Hoffenheim - Bayer Leverkusen: Stimmen
Alfred Schreuder (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir sind einen großen Schritt weiter in unserer Entwicklung. Die Jungs haben das sehr, sehr gut gemacht und große Leidenschaft gezeigt. Die Energie und die Mentalität in der Mannschaft war heute riesig."
Peter Bosz (Trainer Bayer Leverkusen): "Der Sieg für Hoffenheim ist am Ende berechtigt, weil wir das sehr schlecht gemacht haben. Deshalb ist die Enttäuschung auch sehr groß. Ich bin heute sehr kritisch gegenüber meiner Mannschaft, weil es unnötig war. Normalerweise müssen wir das Spiel gewinnen."
Hoffenheim - Leverkusen: Der Spielbericht
Bosz bot den in letzter Sekunde für 18 Millionen Euro verpflichteten Innenverteidiger Edmond Tapsoba noch nicht im Kader auf. Ohne Mittelfeldspieler Charles Aranguiz (Muskelfaserriss) und Winter-Zugang Exequiel Palacios, der das letzte Spiel seiner Rotsperre absaß, wurden die Gäste um ein Haar eiskalt erwischt. Hoffenheims Winter-Zugang Munas Dabbur scheiterte am glänzend reagierenden Bayer-Keeper Lukas Hradecky (2.).
Philipp Pentke vereitelt 0:2-Rückstand
Es war der Weckruf für die Werkself, die daraufhin ins Spiel fand und den Gastgeber mit einem sehr aggressiven Pressing immer wieder unter Druck setzte. Auch in Ballbesitz liefen die Leverkusener die Viererkette der Kraichgauer mit viel Tempo an. Nach schönem Anspiel von Karim Bellarabi ließ Diaby Innenverteidiger Stefan Posch mit einem Tunnel eiskalt stehen und schob den Ball an Philipp Pentke vorbei.
Doch so ansprechend die Bosz-Elf in der gegnerischen Hälfte auch agierte, in der Defensive offenbarte sie immer wieder Lücken. So bediente Pavel Kaderabek den einlaufenden Kramaric, der freistehend traf, mit einem Querpass mustergültig. Kurz zuvor hatte Pentke den 0:2-Rückstand gegen Diaby vereitelt (19.).
Leverkusens Karim Bellarabi trifft nur den Pfosten
Wenig geschockt vom Ausgleichstreffer nahmen die Leverkusener die Partie direkt wieder in die Hand und überzeugten mit schnellem Umschaltspiel, gut getimten Pässen in die Tiefe und gutem Kombinationsspiel - doch die von Bosz geforderte Effizienz vor dem Tor war erneut das große Manko.
Bellarabi (28.) traf den Pfosten. Wenige Minuten später wurde sein Hackenschuss geblockt, im Nachschuss scheiterte Kevin Volland am sehr starken Pentke (33.), der sich kurz danach noch einmal gegen Kai Havertz auszeichnete.
Bei stärker werdendem Regen verschlief Bayer auch die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel. Hradecky hielt das Remis gegen Christoph Baumgartner (46.) und Kramaric (51.) fest. Beide Teams spielten mit offenem Visier, was zu hochkarätigen Torchancen führte. Havertz (52./55.) vergab auf der Gegenseite aussichtsreiche Möglichkeiten für die Gäste.
Kaltschnäuziger war dann Skov, der einen Abpraller unter die Querlatte schoss. In der Schlussphase parierte Pentke, der zum besten Hoffenheimer avancierte, einen Fernschuss von Havertz erneut stark. Kramaric verpasste mit einem Lattentreffer die Vorentscheidung (80.).