"Wir bedanken uns bei Paco Alcacer für seine Leistungen im Trikot des BVB und wünschen ihm für seine Zukunft Gesundheit und maximalen sportlichen Erfolg", wird Sportdirektor Michael Zorc in der Stellungnahme des Vereins zitiert.
Bereits am Mittwochabend hatten der kicker und die spanische Marca übereinstimmend berichtet, dass Alcacer kurz vor einer Rückkehr nach Spanien stehe - allerdings nicht zu Ex-Klub Valencia. Zwar galt Valencia nach kicker -Angaben seit Tagen als Favorit auf die Verpflichtung des abwanderungswilligen Stürmers, allerdings habe sich ein Transfer am Dienstagabend zerschlagen.
BVB-Transfers: Macht Dortmund mit Alcacer noch Gewinn?
Grund dafür sei der geplatzte Transfer von Valencia-Stürmer Rodrigo Moreno zum FC Barcelona gewesen, wodurch die Fledermäuse nicht die notwendigen finanziellen Mittel für eine Alcacer-Verpflichtung aufbringen konnten. Profiteur des Transfer-Wirrwarrs ist nun der FC Villarreal.
Über die Ablöse, die der spanische Erstligist für Alcacer bezahlt, machten beide Klubs am Donnerstag keine Angaben. Nach kicker -Informationen soll diese jedoch in etwa dem Betrag entsprechen, den die Dortmunder für den 26-Jährigen insgesamt an Barca überwiesen hatte. Das wären circa 23 Millionen Euro (21 Millionen Euro Ablöse plus zwei Millionen Euro Leihgebühr).
Inklusive Bonuszahlungen könnte der BVB mit dem Alcacer-Transfer sogar noch einen Gewinn in Höhe von bis zu sieben Millionen Euro erzielen, wie das Magazin berichtet.
Alcacer beim BVB: Märchenhafter Beginn und unrühmliches Ende
Der BVB hatte den 19-maligen spanischen Nationalspieler erst im Sommer fest vom FC Barcelona verpflichtet und mit einem Vertrag bis 2023 ausgestattet, nachdem Alcacer in seinem Leihjahr trotz kleinerer Verletzungen vollends überzeugte.
Als erster BVB-Profi in der 110-jährigen Klubgeschichte erzielte er in seinen ersten sechs Pflichtspielen mindestens ein Tor. Insgesamt kam er auf 18 Tore in nur 26 Bundesligaeinsätzen und betonte noch im Sommer, "sehr glücklich in Dortmund" zu sein. Es folgte jedoch ein auch durch weitere kleine Verletzungen herbeigeführtes Formtief und eine Systemumstellung von Trainer Lucien Favre, in deren Folge es Alcacers Neuner-Position nicht mehr gab.
In der laufenden Saison kam Alcacer daher seit Anfang November nur noch selten zum Einsatz und sah dadurch seine EM-Teilnahme mit Spanien gefährdet.
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Zu Favre soll er nach kicker -Angaben "jeden Draht verloren" haben. Als der BVB im Winter in Erling Haaland auch noch einen vielgehypten Konkurrenten für Alcacer verpflichtete, stand der Entschluss des 26-Jährigen, den BVB noch im Winter zu verlassen, fest. Den Klub verlässt Alcacer dennoch mit einer starken Torquote: In insgesamt 37 Bundesligaspielen traf er 23-mal.
Obwohl der BVB nun erneut mit nur einer echten Sturmspitze dasteht, verteidigte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bereits am Donnerstagmittag auf dem Sportbusiness-Kongress in Düsseldorf die Freistellung des Spaniers: "Ich habe damals gesagt, dass wir versäumt haben, einen bestimmten Neuner-Typ im Sommer zu verpflichten. Einen Neuner wie Paco, der sehr große Qualitäten hat, haben wir von der Art schon noch im Portfolio."
Paco Alcacer beim BVB - Spielerstatistiken
Saison Spiele Tore Torvorlagen 2019/20 15 7 2 2018/19 32 19 2
BVB und die Hängepartie bei Emre Can
Noch nicht im Portfolio haben die Dortmunder einen Spieler mit dem Namen Emre Can. Die Verhandlungen mit Juventus Turin laufen zwar auf Hochtouren, doch es sei noch "keine finale Entscheidung" gefallen, wie Zorc betonte: "Das Zeitfenster ist nur noch beschränkt. Ich halte nichts davon, Wasserstandsmeldungen abzugeben."
Das Wintertransferfenster schließt in Deutschland am 31. Januar um 18 Uhr. Bis dahin muss der Transfer dementsprechend über die Bühne gegangen sein. Mit Can soll sich der BVB grundsätzlich einig sein, jetzt muss mit Juve noch eine endgültige Übereinkunft erzielt werden. Das notwendige Geld ist nach dem Alcacer-Abschied wohl vorhanden.