Dass die deutsche Auswahl in der Hauptrundengruppe I Platz drei belegen würde, stand schon vor dem Spiel fest. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop trifft damit am Samstag (16 Uhr) in Stockholm im Spiel um Platz fünf auf Portugal.

"Das war das erwartet letzte Spiel, in dem die Tschechen eben auch noch mal wollten und wir zu viele verschiedene Phasen drin hatten", sagte Prokop im ZDF : "Wir haben kein Feuerwerk abgebrannt, aber noch einen Pflichtsieg verbucht. Wien war sehr schön für uns."

Auch Philipp Weber war mit der Hauptrunde zufrieden: "Wir haben drei starke Spiele geliefert und jetzt noch einen Pflichtsieg gelandet."

Deutschland vs. Tschechien: Der Spielverlauf

Prokop setzte gegen die Tschechen von Beginn an auf Philipp Weber als Spielmacher. Jogi Bitter stand nach seiner starken Leistung gegen Österreich im Tor, im linken Rückraum durfte der zuletzt schwache Julius Kühn ran und auf Rechtsaußen Tobias Reichmann statt Timo Kastening.

Da Patrick Wiencek aufgrund von Knieproblemen nicht im Aufgebot stand, rückte Marian Michalczik zurück in den Kader. Johannes Golla und Hendrik Pekeler bildeten somit den Mittelblock. Um Pekeler Pausen zu ermöglichen, übernahmen Michalczik und Paul Drux abwechselnd den Job in der Abwehr für den Kieler.

Das DHB-Team überzeugte in der ersten Viertelstunde defensiv, ließ im Angriff aber viele Möglichkeiten aus (54 Prozent Trefferquote in der ersten Hälfte). Für eine 6:3-Führung nach 15 Minuten reichte es trotzdem. Deutschland setzte sich zwischenzeitlich sogar auf vier Tore ab (10:6 nach 20 Minuten), doch die Tschechen konterten mit einem 3:0-Lauf. Dennoch führte der Europameister von 2016 auch dank toller Paraden von Bitter zur Pause mit 13:10.

DHB-Team zwischenzeitlich mit Problemen

Nach dem Seitenwechsel bekam Deutschland zwischenzeitlich große Probleme. Es unterliefen einige technische Fehler, der Rückraum agierte ideenlos. Tschechien startete mit einem 4:0-Lauf und führte nach 36 Minuten mit 14:13.

Prokop wechselte wie angekündigt munter durch. Bis auf Andreas Wolff kamen alle Spieler zum Einsatz. Nichtsdestotrotz fand die DHB-Auswahl in einem insgesamt zähen Spiel wieder einigermaßen zurück in die Spur.

Die Basis dafür war weiterhin die Abwehr und Bitter (12 von 33, 36 Prozent), im Angriff ging eigentlich nur etwas, wenn Weber auf der Platte stand. So war es auch der Leipziger, der in der 45. Minute auf 18:16 für Deutschland stellte. Spätestens mit Kai Häfners Tor zum 23:19 in der 54. Minute war das Spiel entschieden.

Deutschland vs. Tschechien: Die Daten zum Spiel

Anfangsformation DHB: Bitter - Gensheimer, Kühn, Weber, Häfner, Reichmann, Pekeler.

Torschützen Deutschland: Weber (5), Reichmann (4 - 0 von 2 Siebenmeter), Häfner (4), Kühn, Pekeler, Golla, Kohlbacher, Zieker (alle 2), Gensheimer (1 - 1 von 1 Siebenmeter), Böhm, Kastening (beide 1)

Torschützen Tschechien: Babak (5), Kasparek, Zeman (beide 3), Becvar (2), Zdrahala (2 - 1 von 2 Siebenmeter), Hrstka (2 - 1 von 1 Siebenmeter), Galia, Jurka, Mubenzem, Cip, Slachta (alle 1)

Rote Karte: Golla (22./dritte Zwei-Minuten-Strafe)

Zwei-Minuten-Strafen: Deutschland 6 - Tschechien 8

Der Star des Spiels: Philipp Weber

Ohne ihn ging im deutschen Rückraum so gut wie nichts. Weber sorgte vor allem mit starken Einzelaktionen für Entlastung und spielte den einen oder anderen schönen Pass. Am Ende kam er auf fünf Tore (63 Prozent)

Der Flop des Spiels: Ondrej Zdrahala

Der Spielmacher der Tschechen hatte schon wesentlich bessere Tage. Traf in seinen nur rund 15 Minuten auf dem Feld einige schlechte Entscheidungen und schloss mehrfach überhastet ab. Vergab einen Siebenmeter und versenkte letztlich nur zwei seiner sechs Würfe (33 Prozent).