Bei zum Teil starkem Wind in der Melbourne Arena besiegte die die 38. der Weltrangliste die an Nummer 13 gesetzte Petra Martic aus Kroatien mit 4:6, 6:3, 7:5. Görges steht erstmals seit 2015 wieder in der dritten Runde beim ersten Grand Slam des Jahres.
"Es war ein hartes Match, aber ich denke, in den wichtigen Momenten war ich aggressiv, und das hat sich ausbezahlt", sagte Görges nach dem umkämpften Duell. In der kommenden Runde wird es nicht leichter für die 31-Jährige: Gegnerin ist dann Alison Riske (USA), in Melbourne an Nummer 18 gesetzt.
Görges hatte sich auch gegen Martic vorgenommen, das Spiel zu bestimmen, sie wolle das "Zepter in die Hand nehmen", sagte sie. Entsprechend ging sie ein hohes Risiko, Gewinnschläge wechselten sich ab mit vielen unerzwungenen Fehlern. Bis zum achten Spiel des ersten Satzes bestimmte Görges das Match, verpasste dann jedoch das Break und verlor prompt den Faden und den Satz.
Entmutigen aber ließ sich Görges durch den Durchhänger nicht. Sie blieb aggressiv, sie schlug weiter stark auf, verringerte jedoch ihre Fehlerquote und gewann nach einem Break zum 4:2 souverän den zweiten Satz. Nach einem geduldig erspielten Break zum 2:1 im dritten Durchgang kassierte sie zum 4:4 das Rebreak, behielt aber die Nerven und nahm Martic zum 6:5 den Aufschlag ein weiteres Mal ab.
Die siebenmalige Australian-Open-Siegerin Williams trifft auf der Jagd nach dem 24. Titel bei einem Grand Slam und damit dem Rekord der Australierin Margaret Court am Freitag auf die Chinesin Wang Qiang.
Australian Open: Kohlschreiber muss passen - Krawietz/Mies früh raus
Kohlschreiber musste hingegen vorzeitig aufgeben. Bei seinem Dreisatzsieg zum Auftakt in Melbourne gegen Marcos Giron hatte er schon gespürt, "dass da etwas am Bauch ist", eine Ultraschalluntersuchung ergab später einen "Einriss im Bauchmuskel". Die Konsequenz: Kohlschreiber musste auf sein für Mittwoch geplantes Zweitrundenmatch gegen den Weltranglistensechsten Stefanos Tsitsipas verzichten.
Beim Einschlagen am Morgen war Kohlschreiber schnell klar geworden, "dass es keinen Sinn macht." Die Verletzung sei nun nicht gerade "super dramatisch", erklärte der Augsburger, aber eben bei "jeder Bewegung schmerzhaft, und da muss man dann die Reißleine ziehen". Lediglich "wenn es ein Grand-Slam-Finale gewesen wäre", hätte er sich wohl anders entschieden. Zehn Tage muss Kohlschreiber nun schonen, "dann sollte es wieder okay sein".
Das deutsche Erfolgsdoppel Kevin Krawietz/Andreas Mies ist bereits in der ersten Runde gescheitert. Die an Nummer drei gesetzten French-Open-Sieger und US-Halbfinalisten von 2019 unterlagen den Kasachen Alexander Bublik/Michail Kukuschkin mit 3:6, 6:7 (7:9). Dabei konnten Krawietz/Mies unter anderem drei Satzbälle im zweiten Durchgang nicht nutzen.
Vor allem bei Mies saß der Frust erkennbar tief. "Ich habe keine Erklärung", sagte er. "Wir haben viel liegen lassen", ergänzte Krawietz, in manchen Situationen hätten er und sein Partner zudem "einfach unglücklich entschieden". Heimreisen müssen beide noch nicht: Krawietz und Mies treten bei den Australian Open noch im Mixed an.
Grand-Slam-Rekordsieger Federer setzte sich in der Night Session problemlos mit 6:1, 6:4, 6:1 gegen Filip Krajinovic (Serbien) durch, er spielt nun gegen John Millman (Australien).
Australian Open: Die wichtigsten Spiele an Tag zwei
Spieler/in Gegner/in Ergebnis Julia Görges Petra Martic (13) 4:6, 6:3, 7:5 Philipp Kohlschreiber Stefanos Tsitsipas (6) Kohlschreiber nicht angetreten Novak Djokovic (2) Tatsuma Ito 6:1, 6:4, 6:2 Ashleigh Barty (1) Polona Hercog 6:1, 6:4 Naomi Osaka (3) Saisai Zheng 6:2, 6:4 Serena Williams (8) Tamara Zidansek 6:2, 6:3 Roger Federer (3) Filip Krajinovic 6:1, 6:4, 6:1