Der enorm wichtige Treffer für die Gäste fiel durch einen haarsträubenden Fehler des Bundesliga-Debütanten Florian Kastenmeier (67.). Der Düsseldorfer Keeper wurde von Niklas Moisander aus kurzer Distanz angeköpft, der Ball prallte von Kastenmeiers linker Schulter ins Tor.
In der Nachspiel sah Moisander die Gelb-Rote Karte (90.+6), Werder-Neuzugang Kevin Vogt musste nach einem bösen Zusammenprall mit Bremens Keeper Jiri Pavlenka per Trage vom Platz gebracht werden. "Das ist tragisch mit Kevin. Ich bin sehr besorgt", sagte Werder-Trainer Florian Kohfeldt. "Kevin war bewusstlos auf dem Platz, er ist auf dem Weg ins Krankenhaus." Bis dahin hatte Vogt die Dreierkette gut organisiert.
Die erste Bremer Chance von Davy Klaassen parierte Kastenmeier, der Zack Steffen (Patellasehne) kurzfristig ersetzte, sicher. Und auch die Fortuna erwachte langsam aus dem Winterschlaf. Alfredo Morales per Kopf (11.) und Torjäger Rouwen Hennings (13.) sorgten mit ihren Abschlüssen für Lichtblicke.
Spielerisch gehörte den Bremern jedoch die Anfangsphase: gute taktische Ordnung, sicherere Pässe und Flexibilität im Spielaufbau gegen teils sehr unsortierte Rheinländer. Klaassen, Maximilian Eggestein und Milot Rashica (15.) vergaben nacheinander die beste Möglichkeit der Bremer.
In der Folge verflachte die insgesamt schwache Partie. Bremen, dessen Trainer Florian Kohfeldt das Spiel in einem weißen "Regiestuhl" wegen einer Fußverletzung ungewohnterweise im Sitzen verfolgte, zog sich zurück - Fortuna wurde nur mit Abschlüssen aus der Distanz gefährlich. Wie bei Morales' (31.) Schuss, den Werder-Keeper Jiri Pavlenka glänzend mit der rechten Hand über das Tor lenkte - nur eine Minute später wirkte der Tscheche bei einer Faustabwehr gegen Hennings deutlich unsicherer.
Für den ersten Aufreger nach dem Seitenwechsel sorgte Fortuna-Winterleihe Steven Skrzybski (50.), der einen aussichtsreichen Angriff verstolperte - passend zu seinem sehr unglücklichen Debüt im Trikot der Rot-Weißen. Auch der Rauch, der schräg gegenüber aus dem Werder-Block hinübergezogen war, konnte keine Ausrede sein.
Wenige Augenblicke später zeichnete sich der besser aufgelegte Düsseldorfer Debütant auf der Gegenseite aus. Kastenmeier tauchte bei einem Kopfball des auffälligen Rashica (54.) schnell ab und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Dann aber patzte Kastenmeier folgenschwer.